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Bipolare Störungen sind trotz ihrer weiten Verbreitung häufig noch ein Tabuthema

Es sei ein Hin und Her zwischen Höhen und Tiefen, so der 38-Jährige. In seinem Fall schnell wechselnd, in der Fachsprache als "Rapid-Cycling-Typ" beschrieben. Trotz der weiten Verbreitung mit etwa 2 %-Prävalenz in der Bevölkerung des Krankheitsbildes sei es noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft, sagt der Psychologische Berater, der seit 2006 betroffen ist, aber bereits zuvor erste manische Phasen erlebt hatte. "Im Gegensatz zur Depression, bei der die Stimmungslage gedrückt ist, kann sich die Berg- und Talfahrt einer Bipolaren Störung kaum jemand vorstellen, der nicht selbst daran leidet", erklärt sich Riehle die Distanz und Unkenntnis der Öffentlichkeit. "Und selbst bei Fachpersonen erlebt ich Zurückhaltung, nicht zuletzt deshalb, weil die Optionen an Therapie und Behandlung zwar vielfältig, aber eben komplex sind". Der Journalist will mit seiner Geschichte auf die Erkrankung aufmerksam machen: "Zahlreiche Prominente der Historie...

Die Zwangsstörung erfüllt häufig eine Funktion, die wir erkunden sollten!

Denn das ritualhafte, wiederkehrende und scheinbar unnötige Verhalten und Denken von Betroffenen in einer Art Dauerschleife beruft auf komplexen Ursachen, die nur schwer zu ergründen sind. Hierauf macht der Leiter der Selbsthilfeinitiative zu Zwängen, Phobien und Depressionen, Dennis Riehle (Konstanz), nun aufmerksam: "Das stereotype, zweifelnde Handeln und Nachsinnen von Patienten, das sie in ihrer Lebensführung massiv einschränkt und belastet, ist zwar einerseits vor allem als Folge der Konditionierung - also der Fehlinterpretation neutraler Reize, die vom Erkrankten negativ besetzt und durch Zwangshaftigkeit wieder zu neutralisieren versucht werden -, das gerade nach langer Krankheitsdauer jeglichem Sinn entbehrt und am Ende abtrainiert werden muss. Andererseits scheint mir aus meiner eigenen Betroffenheit, die nun schon 25 Jahren andauert, die Erkenntnis gereift, dass es Katalysatoren und Wurzeln gibt, die das Entstehen und Fortexistieren...

Die Suche nach einem Psychotherapie-Platz gestaltet sich für die Betroffenen leider immer schwieriger!

Dabei steht fest: "Je früher interveniert wird, desto eher kann ein chronischer Verlauf der Krankheit verhindert oder manifeste Störungsbilder gelindert werden. Insofern tät es sich gut an, Mut zu fassen und die inneren Barrieren zu überwinden. Auch wenn Psychotherapie anstrengend ist, Zeit kostet und eine Regelmäßigkeit erfordert, sind ihre Erfolgschancen mittlerweile sehr groß - sofern die Bereitschaft des Betroffenen besteht, aktiv daran mitzuwirken", erklärt der Leiter der bundesweit aktiven Selbsthilfeinitiative zu Zwängen, Phobien, Depressionen, Dissoziativen und Psychotischen Störungen, Dennis Riehle (Konstanz). Er ermutigt, sich bei Bedarf rechtzeitig um einen Platz in einer psychotherapeutischen Praxis zu kümmern und gibt dabei eine Orientierungshilfe, wie man die passende Anlaufstelle findet: "Manche Patienten bestehen darauf, Psychotherapie nur in einer Praxis wahrzunehmen, die in einer Mindestentfernung zu Wohnbereich und Arbeitsplatz...

Schlafstörungen in der Arbeitswelt können zu Rechten und Pflichten führen

Hierauf macht der Leiter der Selbsthilfeinitiative zu Zwang, Phobie, Depression, Psychose und Schlaferkrankungen aufmerksam. Dennis Riehle (Konstanz) führt hierzu aus: "Leiden Menschen unter chronischen Schlafstörungen, kann dies erhebliche Auswirkungen auf ihre Leistungsfähigkeit am Tag haben. Besonders das Berufsleben kann betroffen sein. Wer beispielsweise aufgrund eines Schlafapnoe-Syndroms keinen erholsamen Schlaf findet, neigt zu Tagesschläfrigkeit und ist während des Tages müde, unkonzentriert und erschöpft. Diese Aufmerksamkeitsprobleme können am Arbeitsplatz sogar sehr gefährlich werden, beispielsweise, wenn Maschinen...

Die Versorgung von psychisch Erkrankten muss verbessert werden!

Diesen Befund erhebt die Selbsthilfeinitiative zu Zwängen, Phobien, Depressionen, Psychosomatischen Erkrankungen und Psychotischen Störungen. Deren Leiter stellt fest: "Nicht nur Betroffene, die bereits an seelischen Erkrankungen litten, sind durch die momentane Ausnahmesituation durch Krieg, Klimawandel, Inflation und Krisen oftmals vor eine Verschlechterung ihrer Symptome gestellt. Besonders die erstmalig von einer psychischen Diagnose heimgesuchten Patienten sind mit dieser Nachricht nicht selten überfordert und verzweifelt zugleich. Sie brauchen dringende Unterstützung - und werden in einigen Regionen nicht einmal mehr auf die...

Angst- und Zwangserkrankungen: Patienten in der freien Wahl des Therapieverfahrens stärken!

Der 37-jährige Gruppenleiter vom Bodensee ist seit 25 ebenfalls erkrankt und kritisiert die immer offensichtlicher werdende Tendenz, wonach Patienten mit Zwangs- und Angststörungen durch Experten und Fachgesellschaften Verhaltenstherapie als die alleinig wirksame Therapieform bei diesen psychischen Krankheiten angepriesen wird. "Ich halte es für überaus bedenklich, wenn vor allem theoretisch und praktisch-angewandte Wissenschaften auf der ausschließlichen Basis von konzeptionellen Kosten-Nutzen-Bewertungen eine Empfehlung für jene Lehrmeinung aussprechen, auf der die kürzeste und oberflächlichste Therapie aufbaut, welche die...

Menschen mit Sozialer Phobie erfahren im Berufsleben häufige Ausgrenzung

Darauf macht der Selbsthilfeverband intakt e.V. aufmerksam, der gleichzeitig aber auch auf den Umstand verweist, dass Betroffene viele Persönlichkeitseigenschaften mitbringen, die im Job von großem Vorteil sein können: "Einerseits sind die Betroffenen von ihrer Angst gekennzeichnet, was sich nicht zuletzt auch die Sorge vor einer ausgrenzenden Behandlung durch den Vorgesetzten oder die Kollegen deutlich macht. Auch beobachtet man bei Sozialphobikern die Befürchtung, schlechter behandelt zu werden und von der aktuellen Position nicht weiter aufsteigen zu können. Insgesamt präsentieren sich die Erkrankten bereits im Bewerbungsgespräch...

Diabetes-Erkrankte neigen häufig zu Deprimiertheit und Entmutigung

"Glücklicherweise können wir sagen, dass diese Aussage einerseits wahr ist, weil die Forschung in den letzten Jahrzehnten massive Fortschritte erzielt und die Behandlung des Diabetes deutlich erleichtert hat. Gleichsam ist die Festhaltung aber überaus trügerisch, kaschiert sie doch die weiterhin bestehenden, enormen Konsequenzen für den Betroffenen, die für Außenstehende kaum einsehbar sind. Immerhin vergessen viele Menschen: Die Zuckerkrankheit ist unberechenbar und lässt sich kaum von einem auf den anderen Tag planen. Wer sich in allzu großer Sicherheit wiegt, dass eine konstante Insulinverabreichung Überzuckerungen vermeiden...

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