Johanna-Helenen-Heim

Protest! Angebliche Erleichterungen für behinderte Heimopfer sind keine Erleichterungen!

Aufgrund "erheblicher Erleichterungen des Antragsverfahrens" zum Erhalt von Geldern im Zusammenhang mit der Gewalt in Behindertenheimen wurde die an die Opfer der Erziehungshilfe gezahlte Leistung von 10.000 Euro nunmehr auf 9.000 Euro gekürzt. Bei Analyse des Antragsverfahrens stellte die "Freie Arbeitsgruppe Johanna-Helenen-Heim 2006" FAGJHH2006 (eine Opfervertretung) fest, dass dieses Antragsverfahren keineswegs erleichtert durchgeführt wird. Darum hat die Opferinitiative einen Protestbrief an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gerichtet. Hier der Inhalt: Bundesministerium für Arbeit und Soziales Herrn Oskar Lederer Dienstgebäude: Rochusstr. 1, 53123 Bonn Fax: 0228 99 527 3078 E-Mail (pers.): Oskar.Lederer@bmas.bund.de 17.01.2017 Protest! Angebliche Erleichterungen für behinderte Heimopfer sind keine Erleichterungen! Sehr geehrter Herr Lederer! Sie haben die Kürzungen der Leistungen an die behinderten Opfer von...

Friss oder stirb! – Behinderte Heimopfer als Menschen zweiter Klasse

Friss oder stirb! – Behinderte Heimopfer als Menschen zweiter Klasse „Es war alles fertig“, so der Berliner Dokumentarfilmer Peter Henselder. Er vertrat den Verein ehemaliger Heimkinder e.V. und die Freie Arbeitsgruppe JHH 2006, beides Opfervertreter bei einer Ausschusssitzung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales am 15. Juli dieses Jahres. Henselder: “Selbst die PDF-Datei mit der Zusammenfassung des Regierungsbeschlusses zur Einrichtung einer Stiftung für behinderte Opfer lag bereits vor.“ Änderungswünsche wurden laut Henselder gar nicht berücksichtigt. Lediglich in einem neu einzurichtenden „Lenkungsausschuss“ sollen Opfervertreter mitreden dürfen. Die ungerechten Leistungskürzungen wurden mit einer Vereinfachung des Antragsverfahrens begründet. Summa summarum erhalten behinderte Heimopfer aus den Nachkriegsjahrzehnten 9.000 € Stiftungsgelder und weitere 3.000 € für eventuelle Zwangsarbeit. Die Volmarsteiner...

Verbrechen und Mißhandlungen behinderter Kinder in Volmarstein in den Nachkriegsjahrzehnten

10 Jahre „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ - kein Grund zur Freude Mit einer Lüge fing alles an. Der Anstaltsleiter der „Evangelischen Stiftung Volmarstein“, Pastor Ernst Springer, verstieg sich im Frühjahr 2006 in einem Leserbrief in dem Wochenblatt „Unsere Kirche“ zu folgender Formulierung: „Wir wissen aber auch wie Traumatisierungen oft den Blick trüben, zumindest fixieren können.“ Damit wollte er den Schreiber eines vorherigen Leserbriefes endgültig zum Schweigen bringen. Dieser Versuch ist ihm mißlungen. Denn der Schreiber des Leserbriefes hat in Sachen Heimgeschichte nie mit dem Anstaltsleiter gesprochen. Es ging um die Vorstellung des Buches „Schläge im Namen des Herren“ von Peter Wensierski im Wochenmagazin „Unsere Kirche“. Zu dieser bezog Helmut Jacob in seinem Leserbrief Stellung: „Die gute Nachricht zuerst: Die meisten Kinder haben sie überlebt. Und nun die schlechte: Die meisten Kinder haben sie erlebt...

Ein Prankenschlag ins Gesicht: Jürgens erster Schultag im Johanna-Helenen-Heim in Volmarstein

Unerwartet traf ihn eine große kräftige Hand mitten im Gesicht. Es war die seiner neuen Lehrerin Gertraude Steiniger. Warum sie ihn so brutal schlug, dass sein kleines Köpfchen über die Schulbanklehne nach hinten geschleudert wurde, wußte er nicht. Auch nicht, als er sich von diesem Schlag erholte. Der kleine Jürgen hatte sich nicht auf den ersten Schultag gefreut. Eltern hatte er ja nicht, also schickte ihn die Schwester in die Schulklasse direkt neben dem Treppenhaus. Dort saß er mit vielen andern Kindern, die er im Heim, von der Kleinkinderstation bei Schwester Anna kannte. Die Gesichter waren ihm bekannt und so war seine...

Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand - Teil 1: „In die Puschen gestellt“

Entstehung einer Selbsthilfegruppe behinderter Heimopfer Wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ entstand Teil 1: „In die Puschen gestellt“: In diesen Tagen wäre D. Ulrich Bach 82 Jahre geworden. Er starb im März 2009. Ulrich Bach war Pfarrer, zuletzt in der Evangelischen Stiftung Volmarstein bei Hagen und Lehrer in Sachen Theologie. Er unterrichtete im „Martineum“, im Diakoniewerk- Ruhr in Witten und gab Vorlesungen an der Evangelischen Fakultät der Universität Bochum. An dieser Stelle soll nachgezeichnet werden, wie die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ - eine Gruppe behinderter Heimopfer des Kinderheims „Johanna-Helenen-Heim“...

"...da wird auch dein Herz sein" Wo?

Wo war es, das Herz des Kirchentages 2011, wo die Herzen der Christen 2011? Heimkinder sind nicht der Bauchnabel der Welt. Schon gar nicht ehemalige. Und erst recht nicht Heimopfer. Obwohl – über eine Millionen ehemalige Heimkinder waren Opfer. Nichtbehinderte Heimkinder, behinderte, psychisch Kranke, und junge Menschen in der Erziehungshilfe. 70 bis 80%, so heißt es, wurden in kirchlichen Einrichtungen misshandelt. So sollte diese Gruppe wenigstens Bauchnabel der Kirchen sein. War sie es auf dem evangelischen Kirchentag in Dresden? Eine erste Spurensuche beginnt im Programmheft für den Kirchentag. Es kann als PDF-Datei heruntergeladen...

Verschiebebahnhof – Wie die Verantwortung weitergereicht wird

Die zweite Mißhandlung Volmarsteiner Heimopfer „Eine einseitige und nur durch die Evangelische Stiftung Volmarstein zu tragende Opferentschädigung kann ich Ihnen nicht in Aussicht stellen.“ So das letzte Glied in der Verantwortungskette. Dabei steht sie als Rechtsnachfolgerin der Verbrecher in den Nachkriegsjahrzehnten in einem Heim für schwerstbehinderte Klein- und Schulkinder in der Pflicht. Nicht verantwortlich sieht sich auch der Bürgermeister der Stadt Wetter, Frank Hasenberg. Zwar gab es in den 50er und 60er Jahren ein Jugendamt in Volmarstein, aber davon will Hasenberg nichts wissen: „Ihre Aufforderung habe ich zuständigkeitshalber...

Opferrente: Für einen Lebensabend in Würde

„Nie wieder ins Heim!“ „Es geht nicht um das Sühnen einiger Ohrfeigen a la Mixa“, so Helmut Jacob zu den lauter werdenden Forderungen von Heimopfern der Nachkriegsjahzehnte nach einer Opferrente. Unlängst traf sich die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“, die seit 4 Jahren Gewalt und Verbrechen an behinderten Kindern in Volmarstein dokumentiert, mit ehemaligen Mitschülern. Ein Gesprächspunkt war die Erarbeitung einer Resolution „Forderungen an Politik und Kirche“. Gruppensprecher Jacob „Volmarstein hat das Leben vieler Kinder negativ beeinflusst.“ Drei Kinder hätten sich laut Eingeständnis der ESV durch die erlebte...

„Gewalt in der Körperbehindertenhilfe“ – Das ehrliche Buch

„Selten nur ist man von einem Sachbuch so gefesselt, daß man es möglichst ohne Unterbrechung durchliest.“, so der Diplom-Psychologe und Diplom-Theologe Dierk Schäfer in seiner Rezension dieses Buches. Obwohl: Es ist nicht schön, was drin steht, äußerte Pfarrer Jürgen Dittrich, der Leiter der „Evangelischen Stiftung Volmarstein“ (ESV) in der Pressekonferenz zur Vorstellung des Buches. Aufgearbeitet werden in diesem Buch nicht nur kleine Sünden, „Lieblosigkeiten“, wie es Dittrichs Vorgänger meinte, sondern handfeste Verbrechen an behinderten Klein- und Schulkindern. In neun Kapiteln dokumentieren die Wissenschaftler...

Frau Pastorin Dr. Vollmer: Wir müssen annehmen, daß Sie sich auf die Seite der Täter geschlagen haben

Der Ärger ist groß. Und darum hat die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“ einen weiteren Brief an die Vorsitzende des „Runden Tisches Heimkinder“, Antje Vollmer, geschrieben. Die Arbeitsgruppe vertritt ehemalige behinderte Kleinkinder, Schülerinnen und Schüler. Sie lebten in den drei Nachkriegsjahren im Johanna-Helenen-Heim (JHH), einem Schul- und Kinderheim in Volmarstein bei Hagen. Dort wurden sie Opfer von brutalster psychischer, physischer und sexueller Gewalt. Schon vor der Einrichtung des Runden Tisches bemühte sich die Gruppe um einen Sitz, damit überhaupt behinderte Opfer dort Gehör finden. In einem Schreiben wurde...

Inhalt abgleichen