Behindertenheim

„Gewalt in der Körperbehindertenhilfe“ – Das ehrliche Buch

„Selten nur ist man von einem Sachbuch so gefesselt, daß man es möglichst ohne Unterbrechung durchliest.“, so der Diplom-Psychologe und Diplom-Theologe Dierk Schäfer in seiner Rezension dieses Buches. Obwohl: Es ist nicht schön, was drin steht, äußerte Pfarrer Jürgen Dittrich, der Leiter der „Evangelischen Stiftung Volmarstein“ (ESV) in der Pressekonferenz zur Vorstellung des Buches. Aufgearbeitet werden in diesem Buch nicht nur kleine Sünden, „Lieblosigkeiten“, wie es Dittrichs Vorgänger meinte, sondern handfeste Verbrechen an behinderten Klein- und Schulkindern. In neun Kapiteln dokumentieren die Wissenschaftler Hans-Walter Schmuhl und Ulrike Winkler diese Verbrechen und suchen Antworten auf die Frage, wie es dazu kommen konnte. Die Opfer kommen gleich zu Wort. Anders, als in den wenigen ähnlichen Büchern von Wissenschaftlern und Historikern, ist der „Alltag im Johanna-Helenen-Heim aus der Sicht der Betroffenen“ bereits...

Behinderte Heimopfer demonstrieren am 15. April in Berlin

Vormals Geschundene und Gequälte sammeln für zukünftige Heimkinder - für ein „Kuscheliges Kinderheim“ in Volmarstein „So, und nun machen wir mal Nägel mit Köppe! Wer würde sich an einer Demo in Berlin beteiligen?“ Ausgerechnet im Diskussionsforum des Diakonischen Werks Deutschland wurde mit der Aufforderung der Userin „Mandolinchen“ die Idee zu einer Demonstration ehemaliger Heimkinder geboren. Wenige Tage später schloß sich der Sprecher der „Freien Arbeitsgruppe JHH 2006“, einem Zusammenschluß ehemaliger behinderter Schulkinder, die unter Gewalt und Terror in einem Volmarsteiner Kinderheim in den 50er und 60er Jahren litten, dieser Aufforderung an und stellte den ersten Flyer-Entwurf ins Netz. Darin hieß es unter anderem: „Ehemalige Heimkinder Ehemalige Schulkinder Ehemalige Jugendliche klagen an! Wir klagen an weil wir geschlagen wurden weil wir zwangsgefüttert wurden weil wir sexuell mißbraucht wurden weil...

Missbrauchsopfer wollen keine Entschädigung? - Ein Protestbrief

Herrn Stephan Ackermann Erzbistum Trier Telefax: 0651/7105498 Missbrauchsopfer wollen keine Entschädigung? Sehr geehrter Herr Ackermann, mit schierem Entsetzen habe ich auf der Homepage des Evangelischen Pressedienstes gelesen: Der Beauftragte für Fälle sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, Stephan Ackermann, geht nicht davon aus, dass die Missbrauchsopfer finanzielle Entschädigung verlangen. "Sie wollen über ihr Schicksal sprechen", sagte der Trierer Bischof in einem epd-Gespräch in Trier. Den Opfern sei vor allem wichtig sicherzustellen, dass "die Kirche" ihre Geschichte erfahre. Wörtlich zitiert werden Sie wie folgt: „Sie wollen über ihr Schicksal sprechen.“ Worauf, Herr Ackermann, begründen Sie Ihre Behauptung, dass die Missbrauchsopfer keine finanzielle Entschädigung verlangen. Mein Wissensstand ist der, dass die Opfer, eingeschlossen jene, die auf der Agenda des Runden Tisches Heimkinder stehen und...

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