Germanistik

Wiener Schimpfkultur: Seavas, Wappler!

Die Germanistin Oksana Havryliv untersucht mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF das Phänomen des Schimpfens bei den Wienerinnen und Wienern. Geschimpft und geflucht wird vor allem, um sich abzureagieren, quer durch alle Schichten und in jedem Alter. Erstmals hat die Wissenschafterin auch die Wahrnehmung der Betroffenen abgefragt. Auffahren, schneiden, drängeln, ausbremsen. – Im Straßenverkehr gibt es täglich Situationen, die unseren Unmut erregen. Um dem Ärger Luft zu machen, hilft schimpfen und das fällt umso leichter, wenn man alleine im Auto sitzt. "Verbale Aggression kommt beim Autofahren tatsächlich am häufigsten vor", bestätigt Oksana Havryliv von der Universität Wien. Die indirekte Form, wenn es kein direktes Gegenüber gibt, ist mit 68 Prozent insgesamt die häufigste Art, seinen Emotionen verbal freien Lauf zu lassen. Zu dieser Form zählt auch die Aggression in Gedanken, wenn beispielsweise direkte Beschimpfung...

Frauenstimmen gegen Vorurteile in der Monarchie

Sie stammten aus der Monarchie Österreich-Ungarn, migrierten, schrieben vielfältig und gegen den gesellschaftlichen Mainstream des 19. und frühen 20. Jahrhunderts an und wurden in der Literaturgeschichte bisher weitgehend vernachlässigt: Germanistin Alexandra Millner hat mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF 200 Autorinnen mit Migrationserfahrung aufgespürt und in einer Datenbank vereint. Dass Frauen sich Bildung aneignen, selbst schreiben und ihre Werke gelesen werden, war zur Zeit der Habsburgermonarchie nicht die Regel. Umso erstaunlicher ist es, dass Alexandra Millner von der Universität Wien unterstützt vom Wissenschaftsfonds FWF nicht wenige, heute unbekannte Autorinnen gefunden hat, die im damaligen Österreich-Ungarn äußerst produktiv waren: Frauen mit Migrationserfahrung, die häufig gegen den gesellschaftlichen Mainstream anschrieben und zum Teil ein großes Lese-Publikum hatten. Im Rahmen vorangehender Forschung war...

Schriftsteller und Literaturkenner gründen die Gruppe 48

Am 13. Februar 2016 gründeten deutschsprachige Autoren, Literaturkenner und Literaturinteressierte in der Bergischen Stadt Rösrath die Gruppe 48. Zur Förderung guter deutschsprachiger Literatur fanden sich zwölf Literaturschaffende im Haus der Rösrather Schriftstellerin Dr. Hannelore Furch zusammen. Die Gruppe 48 möchte "als lose Vereinigung" ihr Ziel vor allem durch einen jährlichen Wettbewerb erreichen. Die neu gegründete Gruppe möchte vor allem viel Konzeptionelles von der legendären "Gruppe 47 von Hans Werner Richter" übernehmen. Die neue "Gruppe 48" sieht sich nicht in der Pflicht, Talente zu entdecken – ihr Blickfeld schließt dennoch einen derartigen Erfolg als ehrgeiziges Ziel mit ein. Hierzu bedarf es vor allem der Mithilfe der Verlage, Kritiker und Medien. Die Gruppe 48 wird mindestens einmal im Jahr eine Lesung durchführen. Die Jury wird von ausgewählten Autoren einen noch unveröffentlichten Text lesen und zur...

Rund um die deutsche Sprache: Vechtaer Sprachberatung gibt Antworten

(ddp direct) Das Telefon klingelt. Eine Dame aus Hannover möchte wissen, welche Steigerungsform korrekt ist: hochfliegender/hochfliegendst oder höherfliegend/höchstfliegend. Dass man bei zusammengesetzten Adjektiven nur einen der beiden Bestandteile steigert, weiß sie (also nicht höchstfliegendst, bestaussehendst, schlechtestmöglichst usw.); aber welchen? Die Anruferin erfährt: Es kommt auf den Sinnzusammenhang an: Ist beispielsweise von hochfliegenden Plänen die Rede, dann ist die richtige Steigerung hochfliegendere/hochfliegendste; hochfliegend heißt dann so viel wie ehrgeizig. Geht es hingegen um die wörtliche Bedeutung...

Scribere! Schreibwettbewerb für Studierende

Schreiben über das Schreiben WAS BEDEUTET SCHREIBEN? So lautet die Frage, die im Rahmen des Schreibwettbewerbs Scribere Studierenden aller Fachrichtungen noch bis zum 30. Juni 2013 gestellt wird. Welche persönlichen Erfahrungen Studierende mit dem Thema Schreiben gemacht haben, steht dabei im Zentrum des Interesses. Sei es im privaten, beruflichen oder studienrelevanten Bereich, das Verfassen von Texten ist allgegenwärtig. Wie sich der Schreibprozess im Einzelnen gestaltet, ist dabei sehr unterschiedlich. Für viele Schreibende sind Rituale, Routinen, bestimmte Schreibstrategien oder -orte sehr wichtig. Wie sie persönlich...

Neuerscheinung und Buchtipp: stARTistik - die Welt in Kunstkuchen

Im epubli-Verlag ist seit Januar 2012 ein humorvolles Buch über die Welt der Statistiken, Umfragen und Diagramme erschienen. "stARTistik" bietet auf 72 Seiten (Taschenbuch, farbig) zahlreiche Kuchendiagramme, die jeweils durch eine stilisierte Zeichnung in schwarz-weiß illustriert sind. Das Buch beschäftigt sich mit Zahlen und Sprache gleichermaßen: Die kühlen Statistiken, bekannt aus dem Fernsehen, der Marktforschung und nicht zuletzt endlosen Präsentationen im Beruf, werden ironisch gebrochen: teilweise mit direktem Wortwitz, teilweise aber erst durch den Leser zu enträtseln. Wer ein Geschenkbuch für einen Germanisten,...

"Wer kennt Martin Walser?" - Öffentliche Tagung am 6. und 7. Mai 2010 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

"Wer kennt Martin Walser?" - Martin Walser im Kontext der Literatur nach 1945. Öffentliche Tagung am 6. und 7. Mai 2010 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Studierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf organisieren eine internationale „Martin-Walser-Tagung“: Vom 6. bis zum 7. Mai 2010 werden namhafte Germanisten aus aller Welt über den wohl bekanntesten deutschen Schriftsteller der Gegenwart referieren. Denn trotz Walsers Dauerpräsenz im Feuilleton gibt es kaum wissenschaftliche Arbeiten über sein Werk und Leben. Getreu dem Motto „Wer kennt Walser?“ forschten im Wintersemester 2009/10 Studierende...

Wie nützlich ist die Dudengrammatik?

,Grammatikbenutzungsforschung' ist ein sprachwissenschaftliches Projekt, das zur Zeit am germanistischen Institut der Universität Kassel durchgeführt und dabei von der Dudenredaktion gefördert wird. Ziel ist es, den Benutzungswert zukünftiger Auflagen der Dudengrammatik weiter zu erhöhen. Durch eine umfassende Fragebogenaktion, die sich an alle Nutzer der Dudengrammatik richtet, sollen die Wünsche und Bedürfnisse an die Grammatik näher untersucht werden. Die auf diese Weise gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine Neuauflage der Dudengramatik mit ein. Um das Projekt zu einem Erfolg werden zu lassen, bittet Sie die Universität...

"Filosofie" und kein Ende - Neues aus der Welt der deutschen Sprache

Orenhofen (Eifel), 02.01.2008. Mit ihrem vor kurzem veröffentlichten Werk Deutsch - die schreckliche Sprache? Eine Reise durch die Welt der deutschen Sprache hat sich die Eifeler Sprachwissenschaftlerin Jutta Berg-Schmitt einen lang gehegten Traum erfüllt. Mit ihrem umfassenden Werk über viele Aspekte der deutschen Sprache möchte die Hobbyautorin eine seit jeher in Deutschland bestehende Informationslücke in Bezug auf die deutsche Sprache schließen und dies in allgemein verständlicher Weise. Die deutsche Sprache ist zwar oft ein Thema in den Medien, meist beschränkt sich die öffentliche Diskussion aber auf das viel verteufelte...

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