heimkinder

Der Bußaufruf von Dierk Schäfer – ein Interview

Herr Pastor Schäfer, nennt man Sie Pastor oder Pfarrer? Worin liegen die Unterschiede? Meine korrekte Amtsbezeichnung ist Pfarrer im Ruhestand. Ob Pfarrer oder Pastor ist von Landeskirche zu Landeskirche verschieden, meint aber dasselbe. Vor einem Jahr haben Sie zur Buße aufgerufen. Wen? Mein Bußaufruf richtete sich an die beiden Großkirchen in Deutschland und die ihnen zugerechneten Einrichtungen in Diakonie und Caritas, dazu auch an die Ordensgemeinschaften. Hat Ihr Bußaufruf noch Gültigkeit? Ja, natürlich. Als Termin hatte ich den diesjährigen Buß- und Bettag genannt, wahlweise den Tag der unschuldigen Kindlein,...

Runder Tisch Heimerziehung: Bruchlandung in Sicht

Zwei Jahre Zeitschinderei ohne Opferentschädigung? Wer zwischen den Zeilen liest, zwischen den Worten hört, dem war und ist schnell klar: Der Runde Tisch Heimerziehung (RTH) wird im Dezember eine gewaltige Bruchlandung hinlegen. Ursula von der Leyen legte den Grundstein für eine zu kurze Landebahn. Sie kürzte den Etat von 950.000 Euro auf die Hälfte und machte damit sinnvolle Aufarbeitung unmöglich. Und sie warf noch Sprengsätze hinterher: Die erste Sitzung hatte noch nicht begonnen, da posaunte sie bereits durch die Gegend, daß sie von einer finanziellen Entschädigung für die Heimopfer nicht ausgehe. Dies waren Harfenklänge...

Soll die Bundespressekonferenz in Sachen Heimopfer zum Festival der Harmonie verkommen?

Abschlussbericht des Runden Tisches Heimerziehung Nun ist es amtlich: „Der Abschlussbericht [des Runden Tisches Heimerziehung] wird am 17. Dezember 2010 vor der Bundespressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Vorgabe der Bundespressekonferenz ist die Teilnahme von maximal vier Personen auf dem Podium. Es wurde beschlossen, dass die Vorsitzende des Runden Tisches, ein Vertreter der ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch, ein Vertreter für den Bund und die Länder und ein Vertreter für die Kirchen dort Platz nehmen werden.“ So steht es im „Ergebnisprotokoll der 9. Sitzung des Runden Tisches Heimerziehung in den...

Einigkeit unter den Heimkindern: Opferrente und Schmerzensgeld für ein Lebensende in Würde

„Nur gemeinsam sind wir stark!“ – Heimopfer solidarisieren sich Kommentar: Die Forderungen liegen auf dem Tisch. In seltener Eintracht haben der „Verein Ehemaliger Heimkinder“, die beiden weiblichen und der männliche Opfervertreter (mit einer Arbeitsgruppe) am „Runden Tisch Heimerziehung“, ihre Forderungen zur Entschädigung und Wiedergutmachung der in den 50er und 60er Jahren begangenen Verbrechen formuliert und miteinander abgestimmt. Dazu gesellen sich die Vertreter der behinderten Heimkinder. Die Entschädigungsforderungen reichen von 300 bis 400 Euro, teils mit Stufenmodell, als monatliche Opferrente bis zum...

Opferrente: Für einen Lebensabend in Würde

„Nie wieder ins Heim!“ „Es geht nicht um das Sühnen einiger Ohrfeigen a la Mixa“, so Helmut Jacob zu den lauter werdenden Forderungen von Heimopfern der Nachkriegsjahzehnte nach einer Opferrente. Unlängst traf sich die „Freie Arbeitsgruppe JHH 2006“, die seit 4 Jahren Gewalt und Verbrechen an behinderten Kindern in Volmarstein dokumentiert, mit ehemaligen Mitschülern. Ein Gesprächspunkt war die Erarbeitung einer Resolution „Forderungen an Politik und Kirche“. Gruppensprecher Jacob „Volmarstein hat das Leben vieler Kinder negativ beeinflusst.“ Drei Kinder hätten sich laut Eingeständnis der ESV durch die erlebte...

Ein Kaffeekränzchen bei der Diakonie

Von den Verbrechen an behinderten Kindern will die Evangelische Kirche nichts hören. „Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) und die Lippische Landeskirche haben gemeinsam mit ihrer Diakonie ehemalige Heimkinder zu einer Begegnung eingeladen.“, so steht es in einer Pressemitteilung, und weiter: „Damit sollen alle Betroffenen in der Region ein Forum erhalten, in dem sie zu Wort kommen und sich austauschen können. ...“ Er hätte ihnen am 25. August in Bielefeld Grausamkeiten erzählt, wenn man ihn als Vertreter der behinderten Heimopfer von Volmarstein zum Gespräch eingeladen hätte. Auch, wie er als Schulkind schlimmste...

Erst forschen wir sie tot, - der Rest kriegt ´ne Entschädigung

Wer die Hölle mitempfinden will, die kleine, hilflose Kinder in den 50er und 60er Jahren bereits auf Erden erlebt haben, braucht im www nur die Seite „gewalt-im-jhh“ anzuklicken. Hier, und in dem Buch „Gewalt in der Körperbehindertenhilfe“ der Historiker Winkler/Schmuhl wird dokumentiert, in welchem Ausmaß behinderte Klein- und Schulkinder Opfer von Gewalt, Verbrechen und psychischem Terror wurden. Ähnliche Mißhandlungen werden seit eineinhalb Jahren am „Runden Tisch Heimkinder“ in Berlin aufgearbeitet. Unlängst haben zwei der drei Opfervertreter, Sonja Djurovic und Eleonore Fleth, ihre Forderungen zur Wiedergutmachung...

Heimopfer: Leere Worte der Entschuldigung sind billig

Heimopfer: Leere Worte der Entschuldigung sind billig - sie bringen weder Heilung, Wiedergutmachung, soziale Rehabilitation noch Gerechtigkeit. Offener Brief Herrn Nikolaus Schneider Ratsvorsitzender der Ev. Kirche in Deutschland Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover Tel.: 0511 / 27 96 - 0, Fax: 0511 / 27 96 – 707 Auf der Homepage „NRW evangelisch.de“ sind unter dem 14. Juli 2010 Äußerungen von Ihnen zum sexuellen Mißbrauch nachzulesen. Zunächst möchte man ganz gerührt sein ob Ihres Mitfühlens mit den Opfern und Ihrer Aufforderung „den Mißbrauch nicht zu bagatellisieren und stattdessen innerhalb der Kirche...

Heimkinder: 300 Euro Opferrente – Ein Kompromiss

Lange genug gedauert hat es, bis sich endlich die drei Vertreter der Heimopfer zu Wort gemeldet haben. Wen sie vertreten, wissen sie wahrscheinlich selbst nicht. Vom „Verein ehemaliger Heimkinder“ wurden sie verstoßen, von einem Großteil anderer Heimopfer werden sie nicht akzeptiert. Allein unter Antje Vollmers Augen fanden sie Gnade. Wohl auch unter den Augen der Vertreter der Täterseite. Hofften sie doch, diese drei schwächlich wirkenden Opfervertreter genussvoll über den Tisch ziehen zu können. Bis zur Zwischenrunde - der Halbzeit des Runden Tisches und der daran anschließenden Pressekonferenz - ist ihnen dies auch gelungen....

Die Angst des Kardinals vor den Opfern seiner Kirche

Die Angst des Kardinals vor den Opfern seiner Kirche Immer, wenn der Dachstuhl der deutschen katholischen Kirche brennt, wird Karl Lehmann um Rat gefragt. Karl Lehmann hat immer eine flotte Antwort auf der Zunge. Der Dachstuhl brennt inzwischen lichterloh. Zuvor waren es kleine Flächenbrände, die immer wieder im Zaum gehalten werden konnten. Nun, mit den Schweinereien katholischer Priester an Eliteschülern, lodern auch die anderen Brandstellen wieder auf. Da ist beispielsweise das schwarze Kapitel der Heimopfer unter katholischen Dächern in den drei Nachkriegsjahrzehnten. Will man der Statisch glauben, wurde in der Mehrzahl in...

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