Isolationsfolter

Runder Tisch Heimerziehung: Bruchlandung in Sicht

Zwei Jahre Zeitschinderei ohne Opferentschädigung? Wer zwischen den Zeilen liest, zwischen den Worten hört, dem war und ist schnell klar: Der Runde Tisch Heimerziehung (RTH) wird im Dezember eine gewaltige Bruchlandung hinlegen. Ursula von der Leyen legte den Grundstein für eine zu kurze Landebahn. Sie kürzte den Etat von 950.000 Euro auf die Hälfte und machte damit sinnvolle Aufarbeitung unmöglich. Und sie warf noch Sprengsätze hinterher: Die erste Sitzung hatte noch nicht begonnen, da posaunte sie bereits durch die Gegend, daß sie von einer finanziellen Entschädigung für die Heimopfer nicht ausgehe. Dies waren Harfenklänge in den Ohren der Täterseite, hier überwiegend der katholischen und evangelischen Einrichtungen und ihren Kirchenfürsten. Weitere unsägliche Äußerungen folgten seitens der Tischvorsitzenden Antje Vollmer. Sie verkündete schon frühzeitig, daß sie sich keine Entschädigung vorstellen könne, die über die Zahlungen...

Einigkeit unter den Heimkindern: Opferrente und Schmerzensgeld für ein Lebensende in Würde

„Nur gemeinsam sind wir stark!“ – Heimopfer solidarisieren sich Kommentar: Die Forderungen liegen auf dem Tisch. In seltener Eintracht haben der „Verein Ehemaliger Heimkinder“, die beiden weiblichen und der männliche Opfervertreter (mit einer Arbeitsgruppe) am „Runden Tisch Heimerziehung“, ihre Forderungen zur Entschädigung und Wiedergutmachung der in den 50er und 60er Jahren begangenen Verbrechen formuliert und miteinander abgestimmt. Dazu gesellen sich die Vertreter der behinderten Heimkinder. Die Entschädigungsforderungen reichen von 300 bis 400 Euro, teils mit Stufenmodell, als monatliche Opferrente bis zum Lebensende. Für jene, die diese Opferrente nicht beanspruchen wollen, bewegen sich die Forderungen für eine einmalige Entschädigung um 60.000 Euro. Die Forderungen sind gerechtfertigt. Es geht nicht um Ohrwatschen à la Mixa. Es geht um grausamste Verbrechen, die in den Nachkriegsjahrzehnten bis in die 90er Jahre...

Ein Kaffeekränzchen bei der Diakonie

Von den Verbrechen an behinderten Kindern will die Evangelische Kirche nichts hören. „Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) und die Lippische Landeskirche haben gemeinsam mit ihrer Diakonie ehemalige Heimkinder zu einer Begegnung eingeladen.“, so steht es in einer Pressemitteilung, und weiter: „Damit sollen alle Betroffenen in der Region ein Forum erhalten, in dem sie zu Wort kommen und sich austauschen können. ...“ Er hätte ihnen am 25. August in Bielefeld Grausamkeiten erzählt, wenn man ihn als Vertreter der behinderten Heimopfer von Volmarstein zum Gespräch eingeladen hätte. Auch, wie er als Schulkind schlimmste Isolationsfolter erlebte: „Ich wurde beispielsweise in der damaligen Klinik der Volmarsteiner Anstalten (wie es damals hieß) für ein beim kindlichen Spiel zerrissenes Handtuch der Einrichtung 14 Tage lang in ein Badezimmer isoliert bei tropfendem Wasserhahn ohne irgendeine Beschäftigungsmöglichkeit, lediglich...

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