Demokratisierung

Gesellschaft und Politik im Wandel

Lehrte, 24.2.2014 Es hat 400 (blutige) Jahre gedauert, bis die Macht der Päpste und des Adels gebrochen wurde. Mit der Industrialisierung kam es zu zwei Weltkriegen mit über 40 Millionen Toten. Es waren Amerikaner, die einen schnellen Wiederaufbau unterstützten und Europäer, die sich zu einer Staatengemeinschaft zusammenschlossen. Es sind die mächtigsten Wirtschaftsblöcke der Welt. Ein Nebenprodukt der beiden Kriege und des so genannten Kalten Krieges war, ein Ausbau der Spionage- und Geheimdienste auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA haben tiefe Wunden hinterlassen. Die Folge war ein weiterer Ausbau der amerikanischen und englischen Geheimdienste und deren Spionagetätigkeit. Snowden war es, der durch Landesverrat ihre Methoden preisgab. Was sich die westliche Welt über Jahrhunderte erarbeitet und aufgebaut hat, Gleichberechtigung, Menschenrechte, Pressefreiheit, Freiheit der Gedanken...

Militanter Islam und Demokratisierung in Indonesien

(Sebastian Schmiedl) Es ist keine besondere Meldung mehr, wenn in den Nachrichten von Gewalt berichtet wird, die auf religiösen Motiven basieren soll. In diesem Zusammenhang wird nicht minder häufig der Islam genannt. Immer wieder bekennen sich radikale Islamisten zu Bombenanschlägen, illegalen Hinrichtungen von vermeintlichen Verrätern sowie der gewaltsamen Unterbindung der freien Ausübung bestimmter Religionen (wie z. B. dem Christentum). Leicht kann deshalb der Eindruck gewonnen werden, dass der Islam Demokratiebewegungen im Wege steht. Zwar wäre es natürlich eine fatale Fehleinschätzung, den Islam ausschließlich als freiheits- und friedensbedrohende Religion anzusehen, doch scheut Klaus Behnam Shad in seinem Buch „Militanter Islam und Demokratisierung in Indonesien“ auch nicht die unangenehmen Tatbestände, die – denn die Nachrichten lügen nicht – zweifelsohne vorhanden sind. Ca. 88% der Einwohner Indonesiens sind Muslime...

Noch mehr Opfer für Afghanistan?

Guttenberg will Kriegsirrsinn fortsetzen In seiner Analyse „Krieg gegen das Völkerrecht“ schreibt Oberstleutnant der Bundeswehr a. D. Jürgen Rose: „Der Krieg in Afghanistan, der nunmehr fast doppelt so lange dauert wie der Zweite Weltkrieg, wurde mit der Lüge begonnen, dass es sich um einen Abwehrkampf handele, der nach den verbrecherischen Anschlägen des 11. September 2001 gegen einen menschenverachtenden Terrorismus geführt werden müsse – als völkerrechtlich erlaubte Notwehr und Selbstverteidigung“. Die Qualmwolken hätten noch über den Trümmern des World Trade Center gestanden, als der damalige US-Präsident George W. Bush zum „Kreuzzug gegen den Terrorismus“ aufgerufen und von „jagen“ und „ausräuchern“ gesprochen, Rache und Vergeltung geschworen und die Ergreifung des Osama Bin Laden „dead or alive“ gefordert habe. „All dies hatte mit dem Völkerrecht nicht das Geringste zu tun und wirft daher gerade für...

Die Machtübernahme der 68er

Eine Untersuchung der „Frankfurter Schule“ und ihrer Auswirkungen. Letztes Jahr wurde der 40. Jahrestag der 68er-Bewegung mit großem Pomp in den Medien aufbereitet. Es überwogen romantisierend-verklärende Rückschauen einstiger Aktivisten, die dem seinerzeitigen Wir-Gefühl nachtrauerten und zu erklären versuchten, welche segensreichen Früchte die versuchte Revolution von einst für die heutige Zeit gebracht habe. Stellvertretend für viele formulierte der Münchner Sozialpsychologe Prof. Dr. Heiner Keupp auf der Tagung „Die 68er Bewegung und die Folgen“ der Evangelischen Akademie Tutzing und der Petra Kelly Stiftung...

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