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Sozialberater: "Abtreibungen haben eine ethisch-gesamtgesellschaftliche Dimension!"

Im Zuge der Diskussion um eine Abschaffung des Abtreibungsparagrafen werden die Töne rauer. Der Leiter der "Psychosozialen Sprechstunde" als ehrenamtliches Angebot in Lebenskrisen, Dennis Riehle (Konstanz), setzt sich für den Lebensschutz ein und berichtet von einer stark wachsenden Polarisierung, die auch unter die Gürtellinie geht: "Da wird gefordert, dass Männer nicht in der Debatte mitreden dürfen, weil sie ja auch nicht schwanger werden könnten!", schildert der Sozialberater Reaktionen auf sein Engagement. "Dann müsste man zugespitzt schlussfolgern, dass sich Frauen auch nicht an Diskussionen über Fußball, Bundeswehr oder Hodenkrebs beteiligen können. Eine komische Logik, insbesondere unter dem Aspekt, dass Schwangerschaft immer durch zwei Menschen zustande kommt und eine Abtreibung sicherlich nicht nur eine Privatsache, sondern eine überaus gesamtgesellschaftliche Angelegenheit ist", meint der 37-jährige Psychologische Berater,...

Der Streit um den Schwangerschaftsabbruch entzweit sich spätestens am Verständnis des Lebensbeginns

Damit lassen sie aber nach Ansicht des Sozialberaters Dennis Riehle (Konstanz), der die Anlaufstelle "Beratung mit Handicap" leitet und sich unter diesem Gesichtspunkt neuer Methoden zur vorgeburtlichen Diagnostik möglicher Behinderungen beim heranwachsenden Kind vehement für den Schutz aller Menschen einsetzt, das Recht des Ungeborenen völlig außer Acht. "Die Brisanz in der Thematik rührt ja nicht zuletzt aus dem Verständnis über den Beginn des Lebens, das bis heute diametral unterschiedlich ist. Wenngleich WHO, Gerichte und Gesetzgeber dazu eigene Meinungen haben, besteht die öffentliche Debatte darüber fort, wann die menschliche Existenz denn tatsächlich startet. Als Christ, Laienprediger und der Philosophie und Seelsorge zugewandter Berater ist meine Position diesbezüglich aber sehr eindeutig, was mir immer wieder Kritik, Anfeindung und Hetze einbringt. Denn es ist für mich ein gänzlich unerträglicher Zustand und ethisch zutiefst...

Viele Schwangerschaftsabbrüche ließen sich durch sorgsame Familienplanung verhindern

Doch während sich die Diskussion allein auf den Zeitpunkt konzentriert, zu dem die Entscheidung für einen Abort bereits festzustehen scheint, wird nach Auffassung des Leiters der Beratungsstelle "FamilienKnäuel", Dennis Riehle (Konstanz), allzu wenig über die mögliche Verhinderung von Abtreibungen gesprochen: "Der Abbruch der Schwangerschaft sollte immer der letzte Ausweg sein und nur in begründeten Ausnahmefällen durchgeführt werden, beispielsweise nach Vergewaltigung oder nachgewiesenen Gesundheitsgefahren für Frau oder Kind, die nicht anderweitig behoben werden können. Denn wir thematisieren kaum die psychischen Folgen des Aborts, die auch nach Jahren noch offenbar werden und meist das gesamte Leben zumindest latent anhalten, denn es ist ein Verlust für jede Schwangere, wenn sie abtreibt - auch wenn das oftmals geleugnet wird. Und der Stachel des Vorwurfs bleibt stecken". Der Coach vom Bodensee berichtet aus seiner Psychologischen Beratung:...

Abtreibungswilligen Frauen muss in jedem Stadium der Schwangerschaft Zuwendung zuteilwerden

Die "Ampel"-Koalition scheint offenbar an einer Neuordnung interessiert, in dem der bisherige § 218 StGB vollständig gestrichen wird. Grund für die Debatte ist insbesondere das von Frauen immer wieder vorgebrachte Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper, das nach Ansicht von feministischen Kreisen dazu berechtigt, zu jedem Zeitpunkt einer Schwangerschaft über einen Abort bestimmen zu dürfen und sich damit auch über den Kompromiss der Fristenregelung hinwegzusetzen. Damit dies auch rechtlich verankert wird, prüft das zuständige Ministerium offenbar gerade Möglichkeiten für eine vollständige Straffreiheit der Abtreibung....

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