Immanuel Kant

Corona und Klima - Wissenschaftliche Arbeit zur Deutung des Wandels

Josef Bordat stellt in "Corona und Klima" Fragen über die Gerechtigkeit Gottes im Angesicht des Übels in der Welt und wie man mit Wandel umgehen sollte. Wie gehen Menschen mit Krisen und Katastrophen um? Was hilft ihnen dabei, sie zu deuten? Ihr Glaube und ihre Religion? Die Wissenschaft? Die Politik? Die Denkformen, in denen die Deutung des Wandels geschieht, unterliegen laut dem Autor dieses neuen Buchs selbst einem Wandel. Der Philosoph Josef Bordat spürt dem Deutungsmusterwandel der letzten drei Jahrhunderte nach, beschreibt die strukturellen Analogien zwischen der Frage nach der Gerechtigkeit Gottes angesichts der Übel in der Welt (Theodizee) und der Frage nach der Rechtfertigung wissenschaftlich-technischer Systeme (Technodizee), um schließlich die Verantwortung des Menschen als zentral für die Bewältigung der aktuellen Corona-Krise, vor allem aber des Klimawandels als der Mega-Krise des 21. Jahrhunderts zu begründen (Anthropodizee). Das...

Alles Schloch, oder was?

Das aktuelle Frühlingsheft des Lichtwolf, „Zeitschrift trotz Philosophie“ nimmt den Leser mit auf eine Reise vom Ar zum Loch in 94 Seiten: Anale Charaktere, Deutsche, Franzosen, Trolle, innere Schweinehunde sowie Eulen, Feuerland-Indianer und Kryptographie. Zu den Dichtern und Denkern, auf die Bezug genommen wird, gehören u.a. Giordano Bruno, Augustinus, Sigmund Freud und Immanuel Kant. Angesichts seines brutalen Betragens ist Distanz zum Menschen angebracht. Allerdings ist es aus der Distanz auch leichter, selbst brutal zu sein, stellt Wolfgang Schröder u.a. mit Graham Greene fest. Mit dem Schloch, das wir je selbst sind, befasst sich auch Osman Hajjar: Sein Essay zeigt die originellen Wege der Kyniker und einiger islamische Sufi-Mystiker, mit ihrem allzumenschlichen Hang zum Schlochsein umzugehen. Michael Helming betrachtet Beleidigungen, Flüche und Mondmetaphern im Werke Arno Schmidts. Marc Hieronimus stellt – Charlie Hebdo hin,...

Nachdenken über Umgangsformen

In der aktuellen Winterausgabe des Lichtwolf („Zeitschrift trotz Philosophie“) geht es auf 100 werbefreien Seiten um Höflichkeit und Dankbarkeit, Schenken und Schulden, Benehmen und Vergeben. Mit von der Partie sind Nietzsche, Cioran, Lord Chesterfield, Gorgias, Novalis, Scheler und Derrida sowie natürlich Immanuel Kant, der dieses Heft eindeutig dominiert. Behandelt wird unter anderem die Frage, was Benimmregeln zugrunde liegt. Wie sich die junge Bourgeoisie ihre Umgangsformen beim Adel abguckte, aber von dessen Menschenbild angewidert war, beschreibt Georg Frost an der Debatte um Lord Chesterfields Briefe. Ganz anders die Adab-Literatur der islamischen Welt, die genreübergreifend und mäandernd-erzählend Artigkeit lehrt. Sie fasst das Leben als Geschichte auf, für deren Handlung jeder selbst verantwortlich ist. Was das mit Novalis, Scheler und Derrida zu tun hat, erklärt Osman Hajjar in seinem Essay. Kant wird in der Griechenland-...

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