Einer Erhebung zufolge muss fast jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland mit einem Niedriglohn von rund sechs Euro die Stunde über die Runden kommen.

Ein gesetzlicher Mindestlohn bleibt politisch umstritten.

Die Gehälter im Niedriglohnsektor sind in den vergangenen zehn Jahren um über 20 Prozent gesunken.

Die Folge ist, dass immer mehr Menschen Hartz IV beantragen müssen, um ihr Gehalt aufzustocken.

Wie kommen Menschen damit klar, wenn sie täglich acht Stunden schuften und dennoch auf Hilfe angewiesen sind?

Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge haben im März 2012 rund 329.000 Vollzeitbeschäftigte in sozialversicherungspflichtigen Jobs zusätzlich zu ihrem Gehalt Arbeitslosengeld II erhalten. Doch die Zahl derer, die einen Anspruch auf Aufstockung haben, dürfte weit höher liegen.

Fast acht Millionen Menschen oder 23,1 Prozent der abhängig Beschäftigten arbeiteten 2010 für einen Bruttolohn von unter 9,15 Euro die Stunde, wie aus der Erhebung des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen

Die Forscher setzten bei ihrer Studie die Niedriglohnschwelle bei zwei Dritteln des mittleren Brutto-Stundenlohns an. Die Zahl der Niedriglohn-Empfänger stieg dabei zwischen 1995 und 2010 um mehr als 2,3 Millionen Betroffene an.

Sie bezogen durchschnittlich 6,68 Euro pro Stunde (West) beziehungsweise 6,52 Euro (Ost) – und knapp jeder Zweite der niedrig bezahlten Menschen arbeitete dabei voll und nicht Teilzeit.

Den Berechnungen zufolge gab es 2010 fast 800.000 Vollzeit-Beschäftigte, die weniger als sechs Euro bekamen und damit einen Monatslohn von unter 1.000 Euro brutto erhielten.

In der Reportage des NDR werden Menschen vorgestellt, die trotz eines Vollzeitjobs weniger verdienen, als einem Hartz-IV-Empfänger zusteht.

Sie hoffen, dass die Politik dafür sorgt, dass Geringverdiener von ihrem Lohn leben können – ohne staatliche Unterstützung.
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