sanktionsarme Räume für wertbildende Kommunikation

Schule der Zukunft als Initiationsraum zur Selbstbildung

Die Betonung unseres momentanen Schulsystems in Sachen Bildung liegt sehr stark darauf, bestimmte Wissensinhalte in Vollständigkeit an die Schüler weiterzugeben. Oftmals wird zu diesen Inhalten gar kein Bezug zu der Lebenswelt der Schüler hergestellt. Die dahinterliegende Vorstellung fußt auf der Überzeugung, je mehr Wissen vermittelt wird, desto intelligenter macht das die Kinder/Jugendlichen. Begründet wird dieses oftmals stupide Auswendiglernen und mühsame Aneignen von Wissen mit dem Anspruch auf Allgemeinbildung. Den Schülern werden fachliche Inhalte nahe gebracht ohne Selbstbezug und ohne Vorbereitung des Lernraumes in der Weise, dass ein Einsatz für die Erarbeitung des Lernwissens auch Sinn für sie macht. Sie haben einfach Bereitschaft zum Lernen zu haben, auch wenn der Lerngegenstand für sie völlig abgekoppelt scheint von allem, was sie interessiert. Verstehen Sie mich bitte richtig, natürlich muss Wissen vermittelt werden, ohne...

Peergroups als physisches und soziales Kapital

Was von Erwachsenen oft misstrauisch beäugt wird, sind Situationen, in denen sich Jugendliche ohne erwachsene Kontrolle treffen und dort in Eigenbewegungen kommen, die sich den Erwachsenen nicht erschließen bzw. sich diesen entziehen. So war ich vor einigen Jahren von den Jusos zu einer Veranstaltung zusammen mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten eingeladen, dessen Ziel es war, einen Diskussionsraum zum Thema LAN-Partys und Jugendliche bzw. Jugendliche und Internet anzubieten. Es waren sehr viele junge Menschen gekommen, aber auch Erwachsene, in Sorge oder aus Interesse. Es wurde schnell deutlich, dass es den Jugendlichen durchaus etwas ausmacht, von den Erwachsenen mit Misstrauen begleitet zu werden, in einer Sache, die ihnen selbst so viel Spaß macht und so viel bedeutet. Letztendlich warben sie mit großer Geduld darum, dass sich die Erwachsenen doch bitte damit beschäftigen sollen, um aus eigener Erfahrung mitreden zu können. Das schnelle...

Pubertät und psychosexuelle Reifung - Auswirkungen auf die primären Beziehungen

Es ist kein leichtes Unterfangen für die jungen Menschen, sich mit ihren körperlichen Veränderungen, die nach außen natürlich sichtbar werden, vertraut zu machen und sie zu einem Teil ihrer Identität werden zu lassen. Genau so schwer ist es aber für sie auch, mit dieser neuen Erfahrung zurechtzukommen, dass in bestimmten Situationen sich jetzt plötzlich sexualisierte Aspekte in die eigene Wahrnehmung ihrer gelebten Beziehungen mischen. Gerade bei den Eltern, in deren Arme sie sich immer wieder geflüchtet haben, zu denen sie immer gegangen sind, wenn ihre Gefühle übergeschwappten, bei denen sie immer ein offenes Ohr und Verständnis gefunden haben, bei denen sie sich Zuhause fühlten und Heimat empfanden, gerät alles ins Wanken. Denn mit der beginnenden Sexualisierung ist diese Heimat für lange Zeit verloren. Plötzlich werden durch die Menschen, die sie am liebsten hatten, bedrohliche Gefühle und Wahrnehmungssensationen ausgelöst,...

Jugendliche begleiten - Was Pädagogen wissen sollten

Die Jugendzeit ist eine Umbruchzeit, eine Zeit in der die jungen Menschen „Kopf stehen“. Alles, in was sie zuvor wie selbstverständlich eingehüllt waren, wird plötzlich zum Gegenstand kreisender Gedanken. Vieles will plötzlich gedacht sein und durch Nachdenken und Sprache erkannt und bewusst werden, es will überprüft und durch Verstehen einverleibt werden, einzig die Instrumente hierfür funktionieren noch nicht richtig. Fast zwingend folgt die innere Bewegung dem Rückzug aus allen Strukturen der Erwachsenenwelt, um dort in der Nische von „Jugendkulturen“ einen eigenen Stand zu finden und von dorther den Wiedereinzug vorzubereiten....

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