jagdgesetz

Jagdverordnung Hessen - Jäger glänzen durch Inkompetenz

Hessen modernisiert sein Jagdrecht. Nach dem Entwurf der Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) zur neuen Hessischen Jagdverordnung sollen Altfüchse künftig eine Schonzeit von Anfang Februar bis Mitte August haben, die äußerst selten vorkommenden Hermeline, Mauswiesel, Iltisse und Baummarder sollen demnach ganzjährig geschont werden. Der Hessische Landesjagdverband sieht darin allen Ernstes eine Gefährdung anderer Tierarten, insbesondere der Arten, die man selbst gerne bejagt. "Diese Aussage ist in Sachen Inkompetenz kaum zu übertreffen," meint Lovis Kauertz, Vorstand von Wildtierschutz Deutschland e.V. "Wir sprechen da hessenweit gerade einmal von etwa 400 Tieren jährlich, denen künftig nicht mehr vornehmlich mittels Fallenjagd nachgestellt werden darf. Das sind weit weniger als ein Prozent aller in Hessen getöteten Beutegreifer." Für Wildtierschutz Deutschland ist der Umstand, dass überhaupt noch Jagdzeiten für Fuchs, Dachs, Marder...

Grün-Rot ermöglicht Fallenjagd auf Fuchswelpen in Baden-Württemberg

Keine Chance für Baby-Füchse in Baden-Württemberg Wildtierschutz Deutschland kritisiert den nun vorgelegten Entwurf zur Durchführungsverordnung zum neuen Jagd- und Wildtiermanagementgesetz für Baden-Württemberg. Die Verordnung soll am 1. April des Jahres in Kraft treten. Nach dem Willen der grün-roten Landesregierung können Jäger Fuchswelpen künftig ohne weiteres bereits am Bau mit der Falle fangen und töten. Wildtierschutz Deutschland moniert des Weiteren, dass auch die neue Jagd- und Schonzeitenregelung nicht dem Stand der aktuellen Wildtierforschung entspreche. Die Jungtiere werden mittels Drahtgitterfalle am Ausgang des Fuchsbaus gefangen, wenn die Elterntiere auf Nahrungssuche sind. Wenn die arglosen Welpen sich zum Spiel ins Freie begeben, versperrt ihnen die Klapptür der Falle den Weg zurück in den Bau. So müssen sie oft stundenlang ausharren, bis der Jäger sie erschlägt oder in der Falle erschießt. Bisher war für den Einsatz...

Saarland: Die Jagd sind wir

"Wir sind hier, um zu zeigen, wie wichtig uns diese Freizeitbeschäftigung, diese Passion, diese Lebenseinstellung ist." Dieses Zitat des Vorstandsmitglieds des Deutschen Jagdverbandes, Hoffmann, offenbart, worum es bei der Jagd geht. Es geht den Jägern nicht um die Regulierung von Wildtierbeständen, es geht nicht darum die Artenvielfalt zu erhalten und es geht schon gar nicht um Naturschutz oder gar Tierschutz - es geht einfach darum, sich in seiner Freizeitbeschäftigung nicht einschränken zu lassen. Alles andere hält einer wissenschaftlichen Überprüfung auch nicht stand. Nicht nur die Entwicklung von Waschbär- oder Wildschweinbeständen zeigt, dass eine noch so intensive Jagd der Bestandsentwicklung keinen Einhalt gebietet, es sind gerade auch die Füchse, die das Gegenteil des Jägerdogmas belegen. Seit Einführung der zunächst 6-monatigen Schonzeit für Füchse im Saarland gibt es zahlreiche Indizien dafür, dass der Bestand entgegen...

Jagd auf Waschbär und Marderhund ist sinnlos

Wildtierschutz Deutschland begrüßt die geplanten Einschränkungen der Landesregierung des Saarlands hinsichtlich des Haustierabschusses. Sowohl mit der Regelung Katzen nicht mehr und wildernde Hunde nur in genehmigten Ausnahmefällen zu töten als auch mit der bundesweit längsten Schonzeit für Füchse vom 15. Januar bis 15. August hat das Saarland in Deutschland Pilot-Charakter. Auf der anderen Seite ist nicht nachvollziehbar, warum Marderhund, Waschbär und weitere Beutegreifer überhaupt und dann auch noch ganzjährig ohne Schonung nachgestellt werden darf und warum Jagdhunde nach wie vor an lebenden Enten und an Füchsen ausgebildet...

Behörde: Nächtliche Kaninchenjagd während der Aufzuchtzeit ist "Eigenverantwortung" der Jäger

An diesem Wochenende veranstaltet die Jagdgenossenschaft des rheinhessischen Ockenheim im Landkreis Mainz-Bingen (Rheinland-Pfalz) eine "größere Kaninchenbejagung". Im lokalen Amtsblatt wird die Bevölkerung um Verständnis gebeten, da auch in den Abend- und Nachtstunden gejagt werde. Wildtierschutz Deutschland hat hierzu bei der zuständigen Unteren Jagdbehörde in Ingelheim und der Oberen Jagdbehörde in Neustadt /Weinstraße nachgefragt. Schließlich findet diese Jagd während einer Zeit statt, in welcher viele Tiere noch ihrem Brutgeschäft oder der Aufzucht der Jungtiere nachgehen, so auch die Wildkaninchen. Bei der Unteren...

Landesjagdverordnung Rheinland-Pfalz - Forschungsergebnisse bleiben auf der Strecke

Die in diesem Sommer geplante Änderung der Landesjagdverordnung des Mainzer Landwirtschaftsministeriums sieht gemäß Aussagen der rheinland-pfälzischen Ministerin Ulrike Höfken eine Jagd vor, die "umwelt-, tier- und artenschutzgerechter" sein soll. Ferner soll durch eine Konsolidierung von Jagdzeiten eine effektivere und fehlerfreiere Jagd ermöglicht werden. Es sind u.a. folgende Änderungen vorgesehen: Für Rehe und Hirsche soll eine einheitliche Jagdzeit vom 1. August bis 31. Januar gelten. Ausnahmen gibt es für Jungtiere und für Rehböcke, die bereits ab Mai bejagt werden dürfen. Für Hirsche und Damwild, welche sich...

Neues Jagdrecht in NRW: Gegendemo zur Jägerveranstaltung in Düsseldorf am 22. September

Ein heißes Eisen ist derzeit die im Koalitionsvertrag von NRW geregelte Vereinbarung zur Reformierung des antiquierten Jagdgesetzes. Obwohl der zuständige Umweltminister Remmel (B90/Die Grünen) noch gar keine konkreten Pläne zur Novellierung vorgelegt hat, laufen Jäger seit geraumer Zeit Sturm gegen alles, was ihre vermeintlichen Rechte im Umgang mit wildlebenden Tieren nur ansatzweise einschränken könnte. Am 22. September findet vor dem Düsseldorfer Landtag ab 11h00 sowohl eine Großkundgebung von Jägern als auch eine Gegendemo von Tierfreunden statt. Minimalforderungen derjenigen, die für ein zeitgemäßes Jagdrecht eintreten,...

02.02.2012: | | |

Kein gesellschaftlicher Konsens hinsichtlich des Jagdrechts

In Nordrhein-Westfalen gehen Jäger auf die Barrikaden. Anlass ist die längst fällige Novellierung des Landesjagdrechts. Jochen Borchert, ehemaliger Landwirtschaftsminister, heute Präsident des Landesjagdverbandes NRW, sieht den "gesellschaftlichen Konsens auf dem Gebiet des Jagdrechts" gefährdet. Sein Jagdverband ist gegen eine Änderung des Gesetzes, welches sich seit langer Zeit "bewährt" habe. Das seit über 60 Jahren nahezu unveränderte Jagdrecht bedarf dringend einer Modernisierung. Insbesondere aus ökologischer Sicht und aus der Sicht des Tierschutzes ist es anachronistisch geworden. Jagdpraktiken wie die Fallenjagd...

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