Tierschutzbund

Ein Käfig voller Elend

Von wegen ein Ei gleiche dem anderen: Beim genaueren Hinsehen offenbaren sich die Unterschiede, nicht unbedingt hinsichtlich des Erscheinungsbildes, wohl aber der (moralischen) Qualität. Denn wer sich einmal vor Augen geführt hat, wie qualvoll sich das Leben einer Henne in Käfighaltung gestaltet, verzichtet sicher gerne auf die günstigeren Eier und greift zu Produkten mit Ökoherkunft, aus Freiland- oder zumindest Bodenhaltung. Die Schalen der Eier sind mit einem Code versehen, der genaue Auskunft gibt über Herkunft und Haltungssystem, etwa 1 DE-34567. Die erste Zahl zeigt an, ob das Ei aus ökologischer Erzeugung (0), Freilandhaltung (1), Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3) stammt. Dann folgt die Länderkennzeichnung. DE steht für Deutschland. Zuletzt lässt sich über die restlichen Zahlen der Betrieb ausfindig machen. LEBEN AUF EINEM DIN A4-BLATT Schätzungsweise 41 Millionen Hennen gibt es in Deutschland, und zwei Drittel...

Minutenlang Qual und Todeskampf

Der muslimische Metzger Rüstem Altinküpe streitet seit 15 Jahren mit dem zuständigen hessischen Landkreis, wie und in welchem Umfang er schächten darf. Zwar verbietet Paragraf 4a des deutschen Tierschutzgesetzes das betäubungslose Schlachten grundsätzlich. Wenn einer Religionsgemeinschaft aber das Schächten vorgeschrieben ist, können Ausnahmegenehmigungen unter verschiedenen Auflagen erteilt werden. Das hatte das Bundesverfassungsgericht am 15. Januar 2002 entschieden. Wenige Monate danach wurde das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz verankert, und es ergab sich die Kontroverse, ob unvermeidbare Schmerzen und Leid von Tieren zur Ausübung der Religion gerechtfertigt sind und wie man das Tier bestmöglich schützen kann. Für 2008 hatte Altinküpe die Erlaubnis erhalten, 500 Schafe und 200 Rinder zu schächten. Weil es für 2009 noch keine Entscheidung des Landkreises gab, legte er Beschwerde ein und bekam im Februar Recht. Allerdings...

Ihr armen Schweine!

Ferkelkastration im Kreuzfeuer der Kritik. Kunden von McDonald’s und Burger King schätzen an den Fast-Food-Restaurants schnelles und kostengünstiges Essen. Doch den meisten Konsumenten würde sich mit Sicherheit der Magen umdrehen, wenn sie sich vor Augen führten, unter welchen Umständen das Fleisch des eben verspeisten Hamburgers produziert wird. Denn auch in den Produkten der Schnellrestaurant-Ketten (z.B. „McRib“, „McMuffin Bacon“) findet Fleisch von Ferkeln Verwendung, die unter qualvollen Bedingungen kastriert worden sind. 22 MILLIONEN MAL LEID, QUAL UND SCHMERZ Verbraucherstudien haben ergeben, dass gerade westeuropäische Konsumenten empfindlich auf abweichenden Geschmack beim Fleisch reagieren. Damit der typische Ebergeruch und –geschmack unterbunden wird, wird das Schlachtvieh kastriert. Die Europäische Union erlaubt die betäubungslose Kastration von Ferkeln bis zu einem Alter von sieben Tagen. Bei vollem Bewusstsein...

Inhalt abgleichen