Mitmach-Aktion 'Handy - Segen oder Fluch?' - Sammeln, unterrichten, informieren für Gesundheit im Kongo

Weltweit haben Handys einen hohen Stellenwert. Doch was steckt in den kleinen Geräten? Was haben sie mit Gewalt und Krankheit in der Demokratischen Republik Kongo und Menschenrechtsverletzungen in Billiglohnländern zu tun? Was kann jeder Einzelne tun, um die Missstände zu ändern? Mit der Mitmach-Aktion 'Handy – Segen oder Fluch?' von Januar bis Mai 2014 will das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) auf die Umstände bei der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung aufmerksam machen und zum Umdenken anregen. Schirmherrin ist Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin , Bundes-Justizministerin a.D. Einzelpersonen, Gemeinden, Schulen und Gruppen sind aufgerufen, sich mit Unterricht, Veranstaltungen oder Handy-Sammlungen zu beteiligen.

Brutale Gewalt, Armut und Krankheit

Handys sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Immer neuere Modelle kommen auf den Markt, ausgediente Mobiltelefone verschwinden in der Schublade. Allein in Deutschland liegen fast 83 Millionen alte und kaputte Mobiltelefone unbenutzt im Schrank – kleine Schatzkisten, denn Rohstoffe wie Gold, Kupfer oder Coltan sind ein kostbares Gut und nicht unbegrenzt verfügbar. Ohne das seltene Coltan, das für die Herstellung technischer Geräte unabdingbar ist, gäbe es weltweite Funkstille. Doch das Erz stammt häufig aus dem Ostkongo, wo es unter lebensbedrohlichen Bedingungen und teils durch Kinderarbeit abgebaut wird. Rebellen und Soldaten kämpfen seit Jahren um die Kontrolle der Bodenschätze. Die Folgen sind brutale Gewalt und Armut. Frauen trauen sich oft nicht mehr auf ihre Felder und können ihre Familien nicht mehr versorgen. Kinder können nicht mehr in die Schule gehen und schuften in den teils illegal betriebenen Minen. Mit dem Verkauf der Rohstoffe verdienen die Minenbetreiber Geld für den Waffenkauf. Auf oft illegalen Handelswegen kommen die Rohstoffe auf den Weltmarkt. In Fertigungsfabriken asiatischer Länder werden sie unter teils menschenunwürdigen Bedingungen verarbeitet und landen schließlich in unseren Handys, von denen mittlerweile mehr als 1,6 Milliarden pro Jahr weltweit verkauft werden. Eine gezielte Wiederverwertung der Rohstoffe oder Wiederverwendung der alten Telefone würde den neuen Bedarf deutlich senken.

Gemeinsames Zeichen setzen für Gerechtigkeit

Gemeinsam mit dem Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB) des Dienstes für Mission, Ökumene und Entwicklung (DIMOE) der Landeskirche Württemberg und dem Entwicklungspolitischen Informationszentrum (EPIZ) Reutlingen ruft das Difäm daher Gemeinden, Schulen und Einzelpersonen auf, sich aktiv an der Aktion zu beteiligen und ihr Zeichen für Gerechtigkeit und gegen Gewalt und Ausbeutung zu setzen. Für den Schul- oder Konfirmandenunterricht haben sie Informations- und Bildungsmaterialien erarbeitet sowie einen Unterrichtsentwurf mit Arbeitsblättern zusammengestellt. Diese können Interessierte kostenfrei auf der Internetseite des Difäm herunterladen oder gesammelt in einer Mappe bestellen. Für Veranstaltungen zum Thema Rohstoffgerechtigkeit vermitteln sie Referenten und geben eine Übersicht über Filme und andere Medien zum Ausleihen. Flyer sowie Plakate für die persönliche Einladung sind auch auf der Homepage zu finden.

Wer ganz praktisch mithelfen möchte, die Situation im Kongo zu verbessern, kann mit Hilfe des Difäm eine eigene Handy-Sammelaktion organisieren – in der Gemeinde, der Schule oder auf der Arbeit, vielleicht bei der Apotheke oder dem Laden um die Ecke: Hierfür kann man aus einem alten (Schuh-)Karton eine eigene Handy-Sammelbox basteln und diese mit dem Sammel-Plakat des Difäm bekleben. Informationsplakate, Flyer und Retourscheine für den kostenfreien Versand der Pakete an die Deutsche Umwelthilfe stellt das Difäm ebenfalls zur Verfügung. Weitere Sammelboxen stehen in den Filialen der Kreissparkasse Tübingen vom 11. März bis 30. April 2014 bereit.

Das Difäm - Aktiv für Gesundheit im Ostkongo

Mit dem Erlös der Sammelaktionen unterstützt das Difäm die Gesundheitsarbeit der Kirchen im Ostkongo. Die medizinische Arbeit der Kirchen bietet für viele Menschen in der Krisenregion die einzige Möglichkeit einer Gesundheitsversorgung. Die Organisation für weltweite christliche Gesundheitsarbeit finanziert den Aufbau und die Ausstattung von Gesundheitsstationen mit Medikamenten, medizinischen Geräten sowie Betten und fördert die Ausbildung einheimischer Fachkräfte sowie die Aufklärung an Schulen. Zudem engagiert sich das Difäm für verletzte und traumatisierte Frauen und vergibt Mikrokredite an die Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden.

Materialien, Hintergrundinformationen, eine Unterschriftenaktion an Handyhersteller
sowie weitere Aktivitäten finden Sie unter www.difaem.de/aktuelles/aktiv-werden/handy-aktion

Kontakt für Medienvertreter:
Anna Buck, 0176-63403350 oder buck@difaem.de

Kontakt für Interessierte:
Birgit Rätzke, 07071/206 535 oder raetzke@difaem.de

Auftakt am 12. Februar 2014 in der VHS Reutlingen
Herzliche Einladung zum Auftakt der Aktion 'Handy – Segen oder Fluch?' am 12.02.2014 um 18 Uhr in der Volkshochschule Reutlingen, Spendhausstraße 6, 72764 Reutlingen mit Informationen über Ablauf und Ziele der Aktion sowie Möglichkeiten zum Mitmachen.

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Über Anna Buck

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Difäm - Gesundheit in der Einen Welt
Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V.
Mohlstraße 26
72074 Tübingen

Homepage
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Branche
Entwicklungszusammenarbeit