bestandsregulierung

Fuchsjagd wegen fehlender natürlicher Feinde?

Das seit April 2015 in Luxemburg geltende Verbot der Fuchsjagd hat seinerzeit auch in Deutschland viele Diskussionen ausgelöst. Immer wieder taucht dabei von verschiedenen Seiten die Behauptung auf, die Jagd auf den Fuchs wäre unumgänglich, denn er habe keine natürlichen Feinde und würde sich deshalb ungebremst vermehren. Die seit über einhundert Jahren in jagdfreien Arealen gewonnenen Erkenntnisse sprechen eine andere Sprache. Die Fuchsbestände dort erleiden keine signifikanten Verluste, zum Beispiel durch die Jagd, und nehmen dennoch nicht zu. Beispiel Nationalpark Bayerischer Wald: hier wurden Füchse im jagdfreien Teil über einen mehrjährigen Zeitraum beobachtet (man spricht vom sogenannten Monitoring). In der entsprechenden wissenschaftlichen Publikation des Nationalparks erfährt man, dass die durchschnittlichen Reviergrößen eines Fuchsrüden hier bei 4,3 Quadratkilometern liegen und nur 1,7 Welpen pro Wurf zur Welt kommen. Die...

Luchs im Harz: Jäger sehen ihre Beute gefährdet

Wildtierschutz Deutschland Jäger sorgten einst für die Ausrottung des Luchses in Deutschland - im Harz wurde der letzte Luchs 1818 erlegt. Jetzt, wo die Wiederansiedlungsbemühungen des Naturschutzes Früchte tragen und im Nationalpark wieder eine überlebensfähige Luchspopulation lebt, wenden sie sich erneut gegen die Wildkatze: In den letzten Tagen war zu lesen, dass die Jägerschaft sich um Rehe und Hirsche sorge, die vom Luchs gerissen werden. Luchse sind die besseren Jäger Dabei argumentiert die Jägerschaft gerade mit der vermeintlichen Überpopulation von Reh- und Rotwild, wenn es um die Rechtfertigung der Jagd geht: Aufgrund der hohen Schalenwildbestände seien beträchtliche Schäden am Wald nur durch intensive Jagd zu vermeiden. Offensichtlich akzeptiert man die "Regulierung" der Rehwildbestände aber nur, wenn sie durch die eigene Büchse erfolgt - den Luchs als Beutekonkurrenten lehnt man dagegen ab. Dabei erbeuten Luchse im Gegensatz...

Mehr Wölfe und Luchse - weniger Rehe?

Zur Rechtfertigung der Jagd wird immer wieder auf die vielerorts fehlenden großen Raubtiere wie Luchs, Braunbär und Wolf verwiesen, die man zu ersetzen hätte. Doch diese auf den ersten Blick einleuchtende Logik entspricht nicht der Realität und ist zugleich der Grund für viele Irrtümer und ein falsches Verständnis von Räuber-Beute-Beziehungen. Wolf und Luchs beanspruchen sehr große Reviere. Gemessen an der Fläche des Reviers ist die Zahl der Beutetiere, die ein Wolfsrudel dort reißt, aber vergleichsweise gering. Generell kann man davon ausgehen, dass der Einfluss vorhandener Raubtiere den Bestand der jeweiligen Beutetiere zu weniger als 10 % beeinflusst. Beispiel Luchs: ein Luchs reißt pro Jahr im Mittel etwa 60 Rehe, die Größe seines Reviers liegt bei 80 bis 200 Quadratkilometer, beim männlichen Tier sogar bis zu 400 Quadratkilometer. Selbst wenn wir jetzt ein mit 100 qkm eher kleines Revier für unsere Beispielrechnung annehmen,...

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