Trauergruppe

Mein Kind ist vor mir gestorben

Berlin im März 2011. Trotz der relativ niedrigen Kindersterblichkeit sterben in Deutschland jährlich ca. 13.400 Kinder bis zu ihrem 14. Lebensjahr, Abtreibungen nicht mitgezählt. Davon sind ca. 2.700 Fälle „Stille Geburten“ (das Kind wird tot geboren), ca. 1.400 Säuglinge sterben in der ersten Woche, ca. 1.900 Kinder schaffen den ersten Monat nicht und ca. 2.900 Kinder versterben noch vor ihrem ersten Geburtstag, ca. 4.500 überleben ihre Kindheit (bis 14 Jahre) nicht. Das sind nur die Zahlen eines Jahres und unseres Landes. Versuchen wir, uns das einmal richtig vorzustellen, lässt es uns erschaudern, um so mehr, wenn wir darüber nachdenken, wie viele „verwaiste Eltern“ es auf der ganzen Welt geben mag. Ganz besonders in Ländern, in denen die Kindersterblichkeitsrate wesentlich höher liegt als bei uns. In der Trauerbegleitung bemühen wir uns, Trauer nicht zu vergleichen und nicht den einen Verlust über den anderen zu stellen....

Wie kann professionelle Trauerbegleitung helfen?

Berlin im Februar 2011. In unserer Gesellschaft hat Trauer wenig Platz. Diejenigen, die es betrifft, machen diesen Prozess weitgehend alleine durch, da ihnen über Beileidswünsche hinaus oft wenig Unterstützung und Beistand im Familien- und Freundeskreis zu Teil wird. Das hat unter Umständen damit zu tun, dass Freunde und Verwandte sich hilflos fühlen und Sorge haben, Fehler zu begehen. Die meisten von uns wissen nicht, was Trauer ist und wie sie wirkt. Hinzu kommt, dass Trauer bei jedem Menschen ganz individuell und daher unterschiedlich verläuft. Bücher über Trauer helfen auf jeden Fall weiter, denn sie leisten in vielen Punkten Aufklärung über das, was in einem vorgeht. So kann man den Zustand, in dem man sich befindet, schon ein Stück weit besser einordnen und fühlt sich wahrscheinlich nicht mehr ganz so allein, denn man merkt, es geht auch anderen so. Bis man aber so weit ist, Bücher darüber zu wälzen oder sich professionelle...

Das erste Weihnachten allein

Berlin im Dezember 2010. Wenn ein naher Angehöriger verstirbt, müssen sich die Hinterbliebenen auf ein Leben ohne diesen Menschen einstellen. Der Alltag, den man geteilt hat, wird einsam und schwer. Die Lust, ohne den geliebten Partner Verabredungen zu treffen und Freunde zu sehen, die man zuvor als Paar kannte, tendiert gegen Null, denn nichts ist wie es vorher war. Es gilt, zeitgleich zu trauern, mit dem alten Leben abzuschließen, irgendwie weiter zu leben und sich neu zu orientieren. Jede Kleinigkeit birgt Erinnerungen. Jahres- und Feiertage stellen eine besondere Hürde dar. Jetzt steht Weihnachten vor der Tür, gleich gefolgt von Silvester. Eine unglaublich belastende Situation: das erste Weihnachten ohne den verstorbenen geliebten Menschen. Vielleicht gibt es Einladungen zu Freunden oder es wird mit der Familie gefeiert. Wie immer diese Tage auch gestaltet werden, ein geliebter Mensch wird schmerzhaft fehlen. Geschenke haben keine Bedeutung...

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