Ampelkennzeichnung

Sieg der Industrielobby

EU-Parlament gegen Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln Es war eine der größten Lobbyeinsätze der Industrie, den es in Brüssel je gab. Nur vergleichbar mit dem seinerzeitigen Kampf der Automobilindustrie gegen verbindliche EU-Abgasnormen und dem Feldzug der chemischen Industrie gegen die geplante (und letztlich weitgehend verhinderte) Verschärfung der EU-Chemikalienverordnung. Über eine Milliarde Euro hat sich die Lebensmittelindustrie die Verhinderung der sogenannten Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln kosten lassen. Verbraucherschützer, nationale und europäische Ärzte- und Kinderärzteverbände sowie Krankenkassen sind entsetzt. Die Lebensmittelmultis jubeln. Das Europäische Parlament vertritt die Interessen der europäischen Bürger? Die EU wird demokratischer, wenn das Europäische Parlament mehr Macht bekommt? Von wegen! Immer dann, wenn es darauf ankommt, macht sich die Mehrheit der Europaabgeordneten zum Fürsprecher der Industrie...

Ampelkennzeichnung endgültig vom Tisch

EU-Parlament entscheidet über einheitliche Lebensmittelkennzeichnung Aachen (fet) - Nach jahrelangem Tauziehen um eine Nährwertkennzeichnung nach dem Ampelfarbenprinzip sprachen sich die Abgeordneten des EU-Parlaments jetzt klar dagegen aus. Stattdessen tragen Lebensmittel künftig einheitliche Informationen zu Energie- und Nährstoffmengen. 559 Ja-Stimmen, 54 Nein-Stimmen und 32 Enthaltungen - mit dieser deutlichen Mehrheit nahmen die EU-Abgeordneten nun den Gesetzesentwurf über eine europaweit einheitliche Nährwertkennzeichnung an. Lebensmittelhersteller sind damit zukünftig verpflichtet, Angaben zum Energie-, Fett-, Zucker- und Salzgehalt sowie zum Gehalt an gesättigten Fettsäuren deutlich sichtbar im "Hauptblickfeld der Verpackung" anzugeben. Ähnliches soll auch für den Protein-, Kohlenhydrat- und Transfettsäuregehalt gelten. Um ein „Schönrechnen“ der Nährwerte durch Bezug auf unrealistisch kleine Portionsgrößen zu vermeiden,...

Grün darfst du essen, rot kannst du vergessen

Aachen (fet) – Als erster Lebensmittelhersteller hat Frosta jetzt die Ampelkennzeichnung auf vier Produkte eingeführt. Doch so einfach wie im Straßenverkehr funktioniert das Dreifarbensystem auf Nahrungsmitteln nicht. Grün ist unbedenklich, gelb heißt aufpassen und rot bedeutet Gefahr. Dieses einfache Schema beherrschen bereits Kinder. So entstand nach britischem Vorbild die Idee, ein Ampelsystem zur Kennzeichnung von Lebensmitteln einzuführen. Die drei Farben zeigen dem Verbraucher bereits auf den ersten Blick, wie hoch der Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz im Produkt ist. Ein roter Punkt sagt somit: In hohen Mengen enthalten, also nur wenig hiervon essen. Bei industriell zusammengesetzten Nahrungsmitteln bietet die Ampelkennzeichnung zwar eine schnelle Möglichkeit, zucker- und salzreiche Produkte zu erkennen. Das System entlarvt jedoch bei weitem nicht alle Übeltäter. Ein Pastagericht aus der Tüte beispielsweise...

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