Rechtsfürsorge

Berufsbetreuer starten Kampagne „Sozial & fair“

Mit dem „roten Sofa“ durch Deutschland Ein rotes Sofa tourt durch Deutschland. Vom 26. August bis 10. September 2010 wird es auf zentralen Plätzen in den Städten aufgestellt, damit Politiker und Sozial-Experten sowie die Klienten der Berufsbetreuer darauf Platz nehmen können und miteinander ins Gespräch kommen. Die Themen, die zur Diskussion stehen, habe große Brisanz: ? Etwa 1,3 Millionen Menschen in Deutschland benötigen professionelle Lebenshilfe (in Berlin-Brandenburg sind es mehr als 102 000 Menschen)! ? Für die gesetzliche Betreuung eines alten, behinderten oder psychisch kranken Menschen sieht das Vergütungsrecht durchschnittlich nur drei Arbeitsstunden im Monat vor! ? Durch die veränderte Sozialgesetzgebung ist der Arbeitsaufwand erheblich gestiegen, ohne dass die Regelarbeitszeit pro Klient angepasst wurde! ? Mit durchschnittlich 16 Euro Realeinkommen pro Arbeitsstunde verdienen die akademisch ausgebildeten Berufsbetreuer/innen...

Berufsbetreuer plädieren für Qualitätsstandards in der Versorgung

BdB fordert: Ohne Vorbildung keine Rechtsfürsorge Die rechtliche Betreuung Menschen zu übertragen, die dafür nicht qualifiziert sind, ist ein gefährlicher Trend, kritisiert der Bundesverband der Berufsbetreuer/innen (BdB). So seien Versuche abzulehnen, die Unterstützung von alten, kranken oder behinderten Menschen beispielsweise Mitarbeitern der Post zu übertragen oder anderen Personen, denen dafür die Vorbildung fehlt. „Die professionelle rechtliche Betreuung braucht Menschen, die dafür qualifiziert sind“, betont Thomas Behrendt, BdB-Landesvorsitzender in Berlin. Der BdB unterstützt ausdrücklich das ehrenamtliche Engagement jener Menschen, die sich als ehrenamtliche Betreuer häufig um Familienangehörige kümmern und die von den Betreuungsvereinen umfassend geschult und begleitet werden. Behrendt: „Ohne deren Unterstützung könnten keine 1,3 Millionen Menschen betreut werden.“ Doch gehe es dabei vor allem um private Lebenshilfe. Unzureichende...

Berufsbetreuer: Rechte Benachteiligter in Gefahr

1,3 Millionen Menschen sind auf Rechtsfürsorge angewiesen Die Versorgung benachteiligter Menschen in unserer Gesellschaft gerät immer mehr in Gefahr, wenn der Sozialstaat die finanziellen Zuwendungen nicht den gestiegenen Anforderungen anpasst. Darauf macht Thomas Behrendt vom Berliner Landesverband der Berufsbetreuer/innen (BdB) aufmerksam: „Seit mehr als fünf Jahren wird unsere Arbeit nur noch pauschal und nicht mehr nach dem tatsächlichen Zeitaufwand vergütet.“ Doch mit monatlich zwei Arbeitsstunden pro Klienten, für wenig mehr als 32 Euro, könne die rechtliche Betreuung eines Menschen nicht bewältigt werden, kritisiert der Diplom-Sozialarbeiter. Die Folge: „Entweder man arbeitet seriös, beutet sich selbst aus und zahlt drauf – oder der Klient wird unzureichend betreut.“ Die Arbeit der von den Gerichten bestellten Berufsbetreuer/innen ist eine höchst sensible Aufgabe. Sie kümmern sich um Menschen, die ihr Leben nicht...

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