Berlin: NPD floppt in Nord-Neukölln

300 Menschen protestieren gegen eine schlecht besuchte NPD-Veranstaltung. In der Nacht zuvor hatte es bereits mehrere Sachbeschädigungen gegen den Veranstaltungsort und das Haus des Bezirksbürgermeisters Buschkowsky gegeben.

Bei der Anreise der Neonazis kam es außerdem zu Auseinandersetzungen mit Antifas, bei denen mehrere NPDler verletzt wurden. Den Neonazis gelang es nur unter massivem Polizeischutz ihre Veranstaltung zu erreichen, dabei musste die Polizei ihnen den Weg durch Spaliere von aufgebrachten Anwohner/-innen bahnen, die ihren Unmut lautstark äußerten. Letztendlich erreichten nur 21 Neonazis den Veranstaltungsort.

Die Durchführung der Veranstaltung wurde nur durch die aktive Zusammenarbeit von NPD, Polizei und Bezirksamt möglich. Gemeinsam versuchten sie den Termin solange wie möglich geheim zu halten, um die Mobilisierung des Gegenprotestes zu schwächen. Zudem wurden so die Anwohner/-innen über die Veranstaltung in ihrer Nachbarschaft im Unklaren gelassen.

Auch wenn das Bezirksamt Neukölln behauptet, keine Möglichkeit gehabt zu haben, der NPD Räume zu verwehren, war es bspw. in Treptow-Köpenick ohne Probleme möglich, genau die gleiche Raumanfrage der NPD abzulehnen. Der stellvertrende Bürgermeister von Treptow-Köpenick Schneider begründete damals die Ablehnung damit, dass die Anfrage von der Berliner NPD gestellt wurde und nicht von der Fraktion in der entsprechenden BVV.

In einem erstem Statement erklärte Peter Gamben, der Pressesprecher des Antifaschistischen Bündnis Süd-Ost: "Trotz des skandalösen Verhaltens des Bezirksamtes war die NPD Veranstaltung erwartungsgemäß ein Desaster. Wir freuen uns über den vielfältigen Protest und die eindeutige Ablehnung der Anwohner/-innen gegenüber der NPD".

Für Nachfragen: 0162 - 37 44 514 oder abso@no-log.org
Berlin, den 05.09.2008


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