Johannes Heinrichs

Aus alt mach neu - Über die "Reflexionslogische Semiotik" von Nina Ort

Der Ansatz ist eigentlich gut gemeint: Weg von einer unzureichenden zweiwertigen Seinslogik, die bestenfalls in einer Subjekt-Objekt-Dialektik befangen bleibt und die ihrem Subjekt immer nur nachträglich betrachtend hinterherläuft, hin zu einem mehrwertigen reflexionslogischen Erkenntnismodell, mit dem nunmehr lebendige subjektive und intersubjektive Systeme rekonstruiert und reflexionslogisch aufgeschlüsselt werden können. So will die Autorin, Nina Ort, die neue Zeichentheorie (Semiotik) im Anschluss an den Philosophen Gotthard Günther und den Semiotiker Charles S. Peirce zusammenführen und ein neues Erkenntnis- und Logikmodell konstruieren, das als „Reflexionslogische Semiotik“ - so der Titel ihres Buches - erlaube, lebendige Systeme zu beschreiben und Handlungssituationen, auch, aber nicht nur sprachlicher Art, zu analysieren. Diese reflexionslogische Semiotik eigne sich daher insbesondere zur Analyse solcher literarischen Texte, die...

World Culture Forum in Dresden geht zu Ende. Ein kritisches Fazit

Heute geht das World Culture Forum in Dresden zu Ende und soll doch nur der Anfang sein für einen größeren Weltkulturgipfel in 2008 und 2010 mit mehr internationaler Besetzung. Als Motto dieser Veranstaltung war ausgerufen worden: „Kultur ist mehr“. Was aber das „Mehr“ an Kultur sein soll und vor allem, was Kultur überhaupt bedeutet, wurde auch während des dreitägigen Symposiums nicht viel klarer. Jedenfalls nicht in den zahlreichen Panels, in denen Prominente, wie Michael Friedman, Elke Heidenreich und der ehemalige Nationalfussballer Marco Bode mehr oder weniger Allgemeinplätze austauschten. Schon in der Einführung zu dem Symposium beschwor der Veranstalter des World Culture Forums, der Intendant des Berliner Theater, Hans-Joachim Frey, eine neue Balance zwischen Wirtschaft und Kultur, obwohl gerade die Dominanz der Wirtschaft und Politik über die Kultur, die den Geldhahn je nach Interessenslage auf- und zudreht, gerade die Unabhängigkeit...

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