Fremdenfeindlicher Brandanschlag in Blankenfelde (Brandenburg)

Zusammenhang mit zwei Brandanschlägen in Berlin-Rudow naheliegend. Rechte Szene in Teltow-Fläming gut vernetzt mit Rudower Neonazis.

Wie der Berliner Tagesspiegel vom 7. Juni 2008 berichtet, prüft das Brandenburger LKA derzeit, ob ein Zusammenhang besteht zwischen einem Brandanschlag auf einen türkischen Imbiss am Bahnhof Blankenfelde vom 20. April und zwei fremdenfeindlich motivierten Anschlägen im nahegelegenen Berlin-Rudow.

Das wäre sehr naheliegend, da einiges für diese These spricht:
Der 20. April ist der Geburtstag von Adolf Hitler und hat deswegen eine hohe Symbolkraft für die rechte Szene. Der Anschlag in Blankenfelde geschah lediglich 90 Minuten nach der Attacke auf das Haus eines türkischen Unternehmers in Berlin-Rudow an diesem Datum. Zudem sei die Tatausführung laut Polizei ähnlich gewesen, weiß der Tagesspiegel zu berichten: „Es wurden jeweils Flaschen mit Benzin benutzt.“

Zudem waren die verhafteten Verdächtigen Robert Hardege, Markus Pohle und Julian Beyer Teil der Neonaziszene von Berlin-Rudow: Bekanntermaßen sind diese gut vernetzt mit den ebenfalls gewalttätig agierenden Neonazis der „Freien Kräften Teltow-Fläming“ (FKTF). Mit Unterstützung von Rudower Kameraden versuchten diese am 16. Juni in Rangsdorf und am 2. November 2006 in Zossen Informationsveranstaltungen zum Thema Rechtsextremismus anzugreifen. Zudem konnte mehrfach beobachtet werden, wie beide Gruppierungen gemeinsam und geschlossen auf Neonazi-Aufmärschen auftraten: z.B. Anfang 2008 in Magdeburg und Leipzig, am 29.12.2007 in Stendal und am 06. Oktober in Königs Wusterhausen [siehe Fotos].

Tamara Levy, die Sprecherin der Antifa Teltow-Fläming meint dazu: „Auch wenn sich bewahrheiten sollte, dass dieser fremdenfeindlich motivierte Brandanschlag in Blankenfelde auf das Konto von Rudower Neonazis geht, kann sich darauf nicht ausgeruht werden. Rechtsextremismus ist in Teltow-Fläming kein Problem von außen. Mit den „Freien Kräften Teltow-Fläming“, der NPD und DVU existieren im Landkreis gleich drei Gruppierungen, die mindestens ideologische Wegbereiter für solche Taten sind.“ Mit ihrer menschenverachtenden Propaganda schaffen diese überhaupt erst das gesellschaftliche Klima, das den rechten Gewalttätern die Legitimation ihrer Taten vereinfacht und sie in ihrer Ideologie bestärkt.

Anhang: Zwei Fotos vom Naziaufmarsch am 06. Oktober 2007 in Königs Wusterhausen:
Foto1: v.l.n.r. Robert Hardege ("Division Rudow"), Christof Schack ("FKTF"), Michael Skupin ("FKTF")
Foto2: v.l.n.r. Robert Hardege ("Division Rudow"), Christian Steffen ("FKTF"), Christof Schack ("FKTF") und ganz rechts: Neuköllner NPD-Bezirksverordnete Thomas Vierk

v.l.n.r. Robert Hardege ("Division Rudow"), Christof Schack ("FKTF"), Michael Skupin ("FKTF")

 Neuköllner NPD-Bezirksverordnete Thomas Vierk


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