Kultursoziologie

Emos: Eine Jugendsubkultur

Seit einigen Jahren entwickelt sich eine neue Jugendsubkultur in Deutschland: „Die Emos“. In Ländern wie den USA, Mexiko und Chile hat diese schon seit einiger Zeit Bestand. In diesem Buch wird in erster Linie diese noch neue Jugendsubkultur anhand ihrer Einstellungen, ihres Auftretens und äußeren Erscheinungsbildes definiert. Dieses Buch wird sowohl das Phänomen Emos beschreiben und näher definieren, als auch auf die einzelnen Vorurteile der Gesellschaft eingehen. Das am häufigsten ausgesprochene und in Verbindung gebrachte Vorurteil ist, dass sich alle Emos selbstverletzen würden. Deshalb wird in Kapitel Acht mit einem kleinen Exkurs genauer auf das Thema selbstverletzendes Verhalten und dessen Häufigkeit in Deutschland eingegangen. Wichtig ist es deshalb auf die Themen Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung näher einzugehen und zu erläutern, warum gegen Zugehörige dieser Gruppe relativ viele Vorurteile bestehen und...

Ahasver, Moses und die Authentizität der jüdischen Moderne

In Frankfurt, wo ich wohne, ist das Wort Jude der unzertrennliche Schatten aller Begebenheiten, aller Verhältnisse, aller Gespräche, jeder Lust und jeder Verdrießlichkeit. […] Wer nun, gleich mir, diese Narrheit schon zwanzig Jahre beobachtet hätte, der würde sich auch daran gewöhnt haben, zürnend oder lächelnd, tadelnd oder bemittelnd, wie ich, auszurufen: der ewige Jude!« Ludwig Börnes ironische Verwendung des Begriffs »Ewiger Jude« im Jahre 1821 als Bezeichnung für die Juden als Kollektiv ist von Adolf Leschnitzer schon vor vierzig Jahren als Paradigmenwechsel im Verständnis der jüdischen Rolle in Europa überhaupt erkannt worden. Seine Grundlage hat der Begriff in der Legende, die in ihrer Grundstruktur bis ins Mittelalter zurückreicht und von einem (nicht in allen älteren Versionen jüdischen) Mann erzählt, der Jesus am Tage seiner Verurteilung geschlagen oder geschmäht hatte und in der Folge von diesem zu ewigem Wandern...

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner gesellschaftlichen Hintergehbarkeit

Der vorliegende Band befaßt sich mit einem »heiklen« Thema: Kunst und Publikum. »Heikel« ist es deshalb, weil sich in ihm zwei ihrem Wesen nach entgegengesetzte Züge von Kunst verbinden. Zum einen deutet der in der westlichen Moderne aufgekommene Begriff der Autonomie der Kunst auf ihre Selbstgenügsamkeit; sie bedarf gleichsam »von sich aus« nicht der äußerlichen Rezeption. In einer wunderbaren Notiz Adornos zu Arnold Schönbergs Tendenz, »die eigenen Werke durch irgendeinen Zug schwer zu kompromittieren«, heißt es: »Ihm mag erklingende Musik bereits so klingen wie einem leidlich erwachsenen Menschen das laute Lesen von Prosa, die Unverschämtheit von Vorträgen usw.« Und dann darauf: »Vielleicht ist die wirklich befreite Musik erst die vorgestellte, und Schönberg, als Erbe Beethovens, auch der Erbe von dessen Taubheit.« Kunst und Publikum Das Kunstwerk im Zeitalter seiner gesellschaftlichen Hintergehbarkeit Moshe Zuckermann Wallstein...

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