BEPO

Westumgehung – wer kein Geld hat, kann nicht bauen

Der 25. Mai rückt näher und damit auch der Tag der Entscheidung: Entlastungsstraße West ja oder nein. „Für uns zählen Daten und Fakten“, so Simone Körber, Vorstandsmitglied der BEPO. Und Fakt ist, dass es noch keine konkrete Planung zur tatsächlichen Umsetzung des Straßenbaus gibt; Lärmschutzmaßnahmen wurden bisher nur an einem Teilstück angedacht, an beiden Krankenhäusern beispielsweise nicht. Die Planung ist insgesamt unkonkret, unfertig und die Kostenkalkulation vage. „Sollte die Westumgehung realisiert werden, müssten auch die Anschlussstellen mitgedacht werden, um die heute bereits stark frequentierten Autobahnzubringer für das erhöhte Verkehrsaufkommen aufzurüsten“, so Körber. Laut Masterplan Mobilität ist beispielsweise „der Ausbau der Römereschstraße verkehrlich geboten“. Allein die Kosten für den Bau einer erforderlichen Bahnunterführung sowie den Bau einer Brücke über Hase und Kanal wären immens....

Keine Entlastung der Innenstadt durch Westumgehung

Dafür aber Belastung von Mensch, Natur und Landschaft. Die Argumente, die von politischer Seite für die Notwenigkeit des Baus der Entlastungsstraße West sprechen, sind nicht tragbar. Die Westumgehung hat nachweislich kaum Einfluss auf den Innenstadtverkehr. Auf dem Neuen Graben fahren täglich 27.700 Fahrzeuge, durch die Entlastungsstraße West würden es 100 Fahrzeuge weniger sein. Weiterhin wird ein kurzer Abschnitt des Rings, Heger Tor bis Hase Tor, um weniger als 10% entlastet. Im Masterplan Mobilität steht zur Entlastungsstraße West wörtlich: „gesamtstädtische oder gar örtliche Durchgangsverkehre spielen nur eine geringe Rolle“. Das bedeutet: auch bei Sperrung des Neumarkts hätte die Entlastungsstraße West kaum bis keine Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr. In öffentlichen Diskussionen und Leserbriefen wird mit wichtigen Zahlen hinter dem Berg gehalten und gleichzeitig mit falschen Zahlen argumentiert. Die durch...

Wie die Entlastungsstraße zur Belastung wird

Die Hausordnung des Klinikums Osnabrück betont, dass „auch Ruhe für die Genesung unverzichtbar ist“. Noch bezieht sich die Aussage auf die Besuchszeiten. Sollte es jedoch zum Bau der Westumgehung kommen, hätte der Satz eine Allgemeingültigkeit mit erschreckendem Ausmaß. Denn dann wäre Schluss mit Ruhe – und zwar nicht nur von 9:00 bis 20:00 Uhr, sondern auch die ganze Nacht hindurch. Das Gleiche gilt für die Paracelsus-Klinik, bei der aktuell ab 22 Uhr der Durchgangsverkehr für PKW untersagt ist. Mit der Westumgehung und einem Kreisel vor der Haustür wäre es auch hier mit der heilbringenden Ruhe vorbei. Mit dem Lärm erhält auch die dicke Luft Einzug. Denn mit der Westumgehung rollen LKW, die bisher ganz normal die Autobahnen um Osnabrück nutzen, in die Stadt. Vor dem Hintergrund, dass die gemessenen Stickoxyde trotz Einführung der Umweltzone immer noch über dem Grenzwert liegen, sollten wir uns überlegen, wie sinnvoll...

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