Bundesforschungsprojekt Grüne Mobilitätskette: Partner stellen Ergebnisse vor und starten Aktion „eFlotte“

Magdeburg/Halle (Saale). Um die Zukunft der E-Mobilität in Mitteldeutschland geht es heute auf der Tagung zum Bundesforschungsprojekt „Elektromobilität Mitteldeutschland – Grüne Mobilitätskette“ in der Leopoldina zu Halle (Saale). Die Nationale Akademie der Wissenschaften mit dem traditionsreichen Namen ist Gastgeber der Tagung, die das Projekt abschließt und zugleich den Startschuss gibt für praktische Anwendungen grüner Mobilität. Die Teilnahme von etwa 200 Besuchern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zeigt die Bedeutung des Themas für Mitteldeutschland. Sprecher auf der Tagung sind Staatssekretär Rainer Bomba vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Minister Thomas Webel vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt sowie zahlreiche weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Vorab äußerten sich die Spitzenvertreter des Bundes und der beteiligten Länder.

Staatssekretär Rainer Bomba vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Das Projekt Elektromobilität Mitteldeutschland – Grüne Mobilitätskette fördert den Umstieg auf alternative, emissionsarme Antriebe. Die Verknüpfung zwischen dem elektrischen Individualverkehr und dem öffentlichen Nahverkehr ist ein wichtiger Ansatz der modernen Mobilität. Denn heute denken wir in effizienten Mobilitätsketten, nicht mehr in einzelnen Verkehrsträgern. Gemeinsam bringen wir die Elektromobilität voran: Bund, Länder, Kommunen und die private Wirtschaft.“

Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt: „Elektromobilität eröffnet vollkommen neue Perspektiven für eine nachhaltige Verkehrspolitik. Gerade in ihrer Kombination mit öffentlichem Personennahverkehr, erneuerbaren Energien, intelligenten Verkehrssystemen sowie Wohnungsbau und Stadtentwicklung sehen wir die Chance, die Vision von energieeffizienten, emissionsarmen Städten umzusetzen. Wir brauchen koordinierte Lösungen, um den wachsenden Bedürfnissen einer mobilen Gesellschaft gerecht zu werden. Im Projekt arbeitet Sachsen-Anhalt Hand in Hand mit seinem Nachbarn Thüringen. Gemeinsam schaffen wir Grüne Mobilität für Mitteldeutschland.“

Anja Siegesmund, Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz: „Die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet voran, genauso wächst das Bedürfnis der Menschen nach Mobilität. Während alle Wirtschaftssektoren Emissionen reduzieren, steigt der Ausstoß von Treibhausgasen im Verkehr weiter an. Die Zukunft braucht andere Wege im Verkehr: andere Antriebe, andere Nutzungskonzepte und andere Infrastruktur. Das Projekt Elektromobilität Mitteldeutschland – Grüne Mobilitätskette setzt genau an diesen drei Punkten an und hat Lösungen für die Region Mitteldeutschland entwickelt. So gelingt nachhaltige Mobilität.“

Im Projekt haben acht Partner aus der Region untersucht, wie Elektromobilität in Mitteldeutschland mit anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln – insbesondere dem öffentlichen Verkehr – verknüpft werden kann. Entwickelt wurden neue Auskunftsapps, in denen die verschiedenen Verkehrsmittel verknüpft werden, neue Geschäftsmodelle für Stadtwerke und Verkehrsunternehmen und Lösungen zur Integration von Elektromobilität in den Wohnungsbau. Die Federführung im Projekt hatte die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) übernommen.

Mit der auf der Veranstaltung gestarteten Aktion „eFlotte – elektromobil unterwegs“ sollen Behörden und Unternehmen in Sachsen-Anhalt motiviert werden, Elektromobilität selbst im Alltag zu erproben. Interessenten können sich online für die Nutzung eines Elektroautos bewerben – bis zu 50 Elektroautos werden unentgeltlich für 12 Tage zur Verfügung gestellt.

Die Projektförderung
Das Projekt „Elektromobilität Mitteldeutschland – Grüne Mobilitätskette“ wurde im Programm „Modellregionen Elektromobilität“ des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Das Projekt hatte ein Gesamtvolumen von 4,2 Millionen Euro. 2,4 Millionen Euro Fördermittel stellte der Bund bereit.

Unterstützer des Projekts waren die Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt und das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz sorgten für die länderübergreifende Kooperation.

Beide Länder förderten komplementär Ladeinfrastruktur und Elektrofahrzeuge. In Sachsen-Anhalt aufgelegt wurde dazu in gemeinsamer Initiative der Ministerien für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung sowie für Landesentwicklung und Verkehr das Programm „Sachsen-Anhalt grün mobil – Förderung der Elektromobilität“, das von der Investitionsbank des Landes umgesetzt wird.

Die Projektpartner
Acht Partner entwickelten die „Grüne Mobilitätskette“. Federführung hatte die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA).

Im Bereich öffentlicher Verkehr tätig sind die NASA, die Verkehrsgemeinschaft Mittelthüringen GmbH (VMT) und die Stadtwerke Halle GmbH (SWH) mit ihrer Tochter, der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG). Die SWH sind mit ihrer Tochter EVH GmbH auch im Bereich Energiedienstleistungen tätig.

Partner aus dem Bereich Verkehrsforschung und Technik sind das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) und das Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo).

Die HaCon Ingenieurgesellschaft mbH (HaCon) und die TAF mobile GmbH sind als Entwickler von Auskunftssystemen und von Smartphone-Apps für Auskunft und Buchung insbesondere im öffentlichen Verkehr aktiv.

Mit der ibh-Bauwerke (ibh) ist ein Erfurter Spezialist für Entwicklung, Bau und Finanzierung von Immobilien Partner im Projekt.

Weitere Informationen zu Inhalten und Ergebnissen des Projekts finden Sie unter

www.nasa.de/gmk-broschuere/