Der große Euro-Schwindel

Hinterher ist man immer schlauer. Aber keiner von den damals verantwortlichen Politikern kann heute sagen, er hätte die Folgen nicht abschätzen können. Die Folgen für den Euro, die Währungsunion, für Europas historisches Gemeinschaftsprojekt. Und warum der Euro, warum Europa jetzt in der Krise steckt.

Der Film beginnt mit einer Wette des damaligen griechischen Finanzministers Yannos Papantoniou mit seinem deutschen Amtskollegen Theo Waigel (CSU) im Frühjahr 1996. Beim EU-Treffen bestand der Grieche auf griechische Buchstaben auf den Euro-Scheinen.

Waigel antwortete kühl: “Ihr seid nicht dabei, und ihr werdet nicht dabei sein.” Von wegen. Seit 2001 ist der Hellenenstaat offiziell dabei. Dass er die Eintrittskriterien in die Währungsunion nicht hätte schaffen können – das Haushaltsdefizit darf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) nicht überschreiten, die Gesamtschulden dürfen nicht mehr als 60 Prozent des BIP betragen – störte nicht weiter.

Das griechische Statistikamt hatte die Zahlen frisiert und den eigenen Staat gesundgerechnet. Wozu gibt es “kreative” Banker? Hier kommt Antigone “Adi” Loudiadis vom weltweit agierenden Geldinstitut Goldman Sachs ins Spiel. Sie schlug unter anderem vor, die Schulden in die Zukunft zu verlagern – und schon hatte man wieder ein Plus auf den Staatskonten.

Kontrolliert wurden die Angaben nicht, das war nicht vorgesehen im europäischen Reglement.

Welche Fehlentscheidungen bereits bei der Vorbereitung der europäischen Einheitswährung getroffen wurden, das zeigt die aufklärende ARD-Dokumentation “Der große Euro-Schwindel”.
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