Kinder und Ängste

Kinder haben Angst. Angst vor dem, was sie nicht kennen, Angst vor der Dunkelheit.
Oftmals verzweifeln Eltern, wenn sie ihr Kind nicht beruhigt bekommen. Es schreit, weil es nicht ins Bett möchte, weil es allein sein soll.
Der Abend ist dahin.

Logische Erklärungen sind für ein Kind nicht nachvollziehbar.
Fürchtet es sich vor einem Monster, das unter dem Bett oder im Schrank lebt, so bringt es niemandem etwas, wenn die Eltern erklären, dass dort kein Monster sein kann.
Sie öffnen den Schrank, kriechen unter das Bett und erklären, dass dort kein Ungeheuer wartet. So lange Sie dabei sind, kein Problem. Geht dann aber das Licht aus, und die Eltern verlassen das Zimmer, beginnt das Geschrei von Neuem.
Die Fantasie der Kinder ist groß und für Erwachsene nicht immer unbedingt nachvollziehbar. Natürlich kann es – in der Welt des Kindes – ein geheimes Tor in dem Schrank geben, das sich nur öffnet, wenn die Eltern nicht dabei sind.

Ein großer Fehler wäre es jetzt, überheblich zu klingen. „Dir ist doch bisher nichts passiert“ oder „Du brauchst keine Angst zu haben“ klingen in den Kinderohren so, als ob Sie dem Kind nicht glauben. Schlimmstenfalls verliert es das Vertrauen zu Ihnen.

Auch aus der Angst ein Drama zu machen, ist der falsche Weg. „Ach, du kleines Mäuschen, du musst ja eine Angst ausgestanden haben“, verursacht ein Gefühlschaos. Es fühlt sich in seiner Angst bestätigt, und vielleicht nutzt es diese in Zukunft sogar aus, um mehr Aufmerksamkeit von seinen Eltern zu bekommen.

Aber wie nun vorgehen?
Das Kind einfach schreien lassen, ist sicherlich der falsche Weg.

Bewährt hat sich, über Generationen hinweg, die Praktik, eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die das Kind von der Furcht ablenkt oder mit einer Erzählung, die genau dieses Thema beinhaltet.
Natürlich soll die Angst nicht geschürt werden, sondern mit einem positiven Eindruck gemildert werden.
Ist eine Nacht wirklich noch so dunkel und fürchterlich, wenn in der Dunkelheit Elfen und Feen ein Fest feiern?
Oder das Monster unter dem Bett noch immer so gruselig, wenn es nur kniehoch, verängstigt und einsam ist?

Oftmals fehlen Eltern nach einem langen Arbeitstag die Nerven, sich eine neue Geschichte auszudenken.
Dann helfen nur noch die Großeltern oder Bücher weiter.

Gern möchte ich Ihnen ein Buch vorstellen, dass sich mit dem Monster unter dem Bett befasst:

Ein Sternlein auf Reisen - In einem Land unter unserem Bett
Von Sandra Rehschuh
Erschienen im CODI- Verlag
69 Seiten, mit 8 Ausmalbildern zum Ausschneiden
ISBN: 978-3942312028