Erste Klimaschutzsiedlung NRW in Gelsenkirchen

Dass Klimaschutz eines der derzeit wichtigsten Themen ist, zeigt sich nicht nur an den weltweiten Diskussionen über eine Beteiligung der USA, China und Indien rund um den Klimagipfel, sondern auch ganz konkret bei einem Projekt in NRW, das vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie ins Leben gerufen wurde: 100 Klimaschutzsiedlungen werden mit öffentlichen Mitteln des Landes gefördert. „Nicht nur über Klimaschutz reden, sondern konkrete Maßnahmen umsetzen, um die CO2-Emissionen im Gebäudebereich deutlich zu senken, ist unser Ziel“, begründete Wirtschafts- und Energieministerin Christa Thoben in der Presseerklärung ihres Ministeriums am 20.10.2009 das Projekt.
Die Vorgaben sind ehrgeizig: Klimaschutzsiedlungen müssen nach dem Konzept der Landesregierung Maßnahmen zur CO2-Reduzierung so kombinieren, dass der Passivhausstandard erreicht wird – im Neubaubereich sollen die Emissionen 50 bis 60 Prozent unter den Anforderungen der neuen Energiesparverordnung (EnEV 2009) liegen, die seit Oktober 2009 Gültigkeit hat.

Nicht lange nach dem Startschuss wurde soeben die erste Klimaschutzsiedlung in das Landesprojekt aufgenommen. Das Modell in Gelsenkirchen-Ückendorf will zeigen, wie mit einer Kombination aus Solarenergie, hohen Dämmstandards, moderner Heiztechnik und Wärmerückgewinnung die Werte der aktuellen Energieeinsparverordnung um mehr als die Hälfte unterschritten werden können. Im Gelsenkirchener Wohnpark Rheinelbestraße werden 56 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau mit Flächen von 45 bis 82 m2 in vier viergeschossigen Mehrfamilienhäusern entstehen. Die Planung und Bauleitung der Passivhaus-Siedlung liegt in den Händen von Diplom-Ingenieur Helmut Mohr und seinem Team aus Münster. Besonders stolz ist der Architekt darauf, dass der geforderte CO2-Grenzwert von maximal 9 kg/m2a um mindestens 36 Prozent unterschritten wird, denn die nach den Vorgaben aus dem Planungsleitfaden berechneten Werte für die Klimaschutzsiedlung liegen zwischen 5,4 und 5,7 kg/m2a. Möglich wird dies durch eine effiziente Wärmedämmung und Wohnraumlüftungsanlagen mit einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent. Als Primärenergien kommen Erdgas und Solarenergie zum Einsatz. Mittels Wärmetauschern und Wärmerückgewinnung wird die Ausbeute wirksam gesteigert. Zusätzlich werden Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern installiert. Durch die Berücksichtigung alternativer Energien kommt bei den Häusern auch der thematische Schwerpunkt des Wissenschaftszentrums zum Tragen, ist es doch international für sein Engagement im Bereich erneuerbarer Energien bekannt.

Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski sieht in dem Bauvorhaben nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und eine sinnvolle Ergänzung zum Wissenschaftspark, sondern auch einen zentralen Impuls für den Stadtteil. „Durch den hochwertigen Entwurf des Architekturbüros Mohr wird die Siedlung zeigen, dass auch im sozialen Wohnungsbau städtebauliche Qualität und energetisch Vorbildliches entstehen kann, ein gutes Signal aus Gelsenkirchen während der Weltklimakonferenz in Kopenhagen.“ Die Solarstadt schmückt sich bereits mit der „ersten Solarsiedlung des Ruhrgebiets“ und der „größten Photovoltaik-Wohnsiedlung Deutschlands“.

Durch die Lage inmitten des architektonisch anspruchsvoll und mehrfach Preis gekrönten Wissenschaftsparks unweit des Stadtzentrums gab es sehr hohe Anforderungen seitens der Stadt Gelsenkirchen und der Grundstückseigentümerin NRW.URBAN an die Architektur der neuen Siedlung.
Ganz bewusst sind die vier Gebäude versetzt angeordnet. Erstens ist so eine optimale Lichteinstrahlung zugunsten der Energieausbeute und des menschlichen Wohlfühlens möglich, zweitens bildet die Gruppierung ein lockeres Gegenüber zu der stringenten Linie des bestehenden Gebäudes im Wissenschaftspark. Sämtliche Wohnungen verfügen entweder über einen Parkblick oder eine exponierte Südlage. Die erdgeschossigen Wohneinheiten haben Gärten und einen direkten Zugang zum Wissenschaftspark. Die großzügigen, durch eine umliegende Einrahmung Wind und Blick geschützten Balkone mit Flächen zwischen 8 und 10 m2 bieten den Bewohnern viel Privatsphäre. Unterstrichen wird die qualitativ hochwertige Architektur der Gebäude durch bodentiefe Fenster, eine barrierefreie Bauweise und nicht zuletzt durch die farblich individuell gestaltete Fassaden sowie die Eingangsbereiche der Häuser. „Die Investoren und das Planerteam bringen mit diesem Projekt Klimaschutz, hochwertige Architektur und viel persönlichen Freiraum für die Bewohner unter vier Dächern optimal in Einklang“, resümiert Helmut Mohr. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2010 geplant.
Mehr Informationen: mohr.architekten@muenster.de, Tel. 0251-272680.

Hoch auflösende Bilder jederzeit gerne auf Anfrage über: ja@silvia-ruetter.de. Beleg bei Veröffentlichung erbeten.

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