Harold Nicolson

Paul Claudel – Diener zweier Herren

Zeitlebens führt uns die Persönlichkeit des Diplomaten-Autors Paul Claudel Widersprüchliches, ja Unvereinbares, Faszinierendes ebenso wie geradezu Abstoßendes vor Augen. Er konnte, wie seine erfolgreiche Karriere zeigt, angepasst und diplomatisch sein, seine Fahne nach dem Wind hängen. Dann aber wieder war er unbeugsam, dogmatisch und so starrsinnig, dass er noch nicht einmal auf Argumente von Gesprächspartnern einging. Einer z.B. im Tagesablauf bis an die Grenze des Pedantischen gehende Stetigkeit, steht eine Sprunghaftigkeit und ein Jähzorn gegenüber, der mehr als einmal seinen Ruf gefährdet. So wenn er 1925 in einem Interview Dadaisten und Surrealisten in Bausch und Bogen als Päderasten verdammt. Die reagieren mit einem u.a. von Aragon, Eluard und Max Ernst unterschriebenen Brief, der in der Feststellung gipfelt, man könne nicht zugleich Botschafter Frankreichs und Dichter sein. Ebenfalls von Jochen Trebesch in der Reihe Diener zweier...

Harold Nicolson - Diener zweier Herren

Als Schriftsteller fiel Harold Nicolson in seinem aristokratischen Umfeld und im britischen auswärtigen Dienst eher aus dem Rahmen. Dabei sehnte er sich nach nichts mehr als »in« zu sein, ganz dazu zu gehören und zu glänzen. Diener zweier Herren – Harold Nicolson von Jochen Trebesch als Sofort-Download bei www.new-ebooks.de Ein Gentleman, womöglich adeliger Herkunft schrieb im Vereinigten Königreich bis in das 20. Jahrhundert hinein eigentlich keine Bücher. Allenfalls Anleitungen zur Rebhuhnjagd im schottischen Hochmoor, Reisebeschreibungen, Erinnerungen oder, wenn es hoch kam, als »gentleman scholar« wissenschaftliche Abhandlungen. Romane oder gar Gedichte und Dramen zu verfassen, galt als exzentrisch oder leicht spleenig. (...) Die Schriftstellerei aus Berufung oder gar als Beruf wurde zumindest in der gentry, der landverbundenen Oberschicht als unkonventionell – »not done« eingestuft. Darin, sowie in seiner Ehe mit der der...

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