Giorgos Seferis

Paul Claudel – Diener zweier Herren

Zeitlebens führt uns die Persönlichkeit des Diplomaten-Autors Paul Claudel Widersprüchliches, ja Unvereinbares, Faszinierendes ebenso wie geradezu Abstoßendes vor Augen. Er konnte, wie seine erfolgreiche Karriere zeigt, angepasst und diplomatisch sein, seine Fahne nach dem Wind hängen. Dann aber wieder war er unbeugsam, dogmatisch und so starrsinnig, dass er noch nicht einmal auf Argumente von Gesprächspartnern einging. Einer z.B. im Tagesablauf bis an die Grenze des Pedantischen gehende Stetigkeit, steht eine Sprunghaftigkeit und ein Jähzorn gegenüber, der mehr als einmal seinen Ruf gefährdet. So wenn er 1925 in einem Interview Dadaisten und Surrealisten in Bausch und Bogen als Päderasten verdammt. Die reagieren mit einem u.a. von Aragon, Eluard und Max Ernst unterschriebenen Brief, der in der Feststellung gipfelt, man könne nicht zugleich Botschafter Frankreichs und Dichter sein. Ebenfalls von Jochen Trebesch in der Reihe Diener zweier...

Diener zweier Herren – Giorgos Seferis

In der Literatur und noch mehr in der Poesie ist das Einfache indessen selten einfach und der Weg dorthin meist lang. So auch bei Seferis: Während der Studienjahre in Paris von 1918 bis 1924 befasst er sich u.a. mit Laforgue, Valéry, Rimbaud, Claudel sowie Gide und gerät zunächst unter den Einfluss der poésie pure und des Symbolismus. Früh distanziert er sich andererseits etwa von Mallarmé, der den Leser durch bewusst schwierige, dunkle und marnierierte Poesie zur wiederholten und eindringlicheren Lektüre anhalten wollte. Diener zweier Herren – Giorgos Seferis von Jochen Trebesch als Sofort-Download. Intensiv setzt er sich mit dem Problem der »musikalischen Dichtung«, der Wechselbeziehung zwischen Musik und Sprache auseinander, geht vor allem in der Musik Bachs, Beethovens, von Debussy und Strawinsky auf. Neben der literarischen Entwicklung in Frankreich verfolgt Seferis von Paris aus eingehend die in Griechenland veröffentlichte...

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