Kooperationsvertrag: Ingenieurekammern feiern 15 Jahre Zusammenarbeit

München/Bratislava. Als ein Meilenstein der internationalen Zu-sammenarbeit von Bauingenieuren gilt die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und der Slowakischen Kammer im Juli 1995. 15 Jahre später haben sich nun Vertreter der beiden Kammern zu einer Gedenkfeier in der slowakischen Hauptstadt Bratislava getroffen. Mit ihrer Unterschrift besiegelten die beiden damaligen Präsiden-ten Prof. Dr.-Ing.e.h. Karl Kling für die Bayerische Ingenieure-kammer-Bau und sein slowakischer Kollege Dipl.-Ing. Jan Kysel die Zusammenarbeit der beiden Kammern. Seitdem unterstützen sich die Ingenieure der beiden Länder und betreiben regen Ideen- und Erfahrungsaustausch, etwa im Zusammenhang mit Gesetzgebungen, Normen, Honorarordnungen, Wissenschaft und Lehre.

Als eine Sternstunde für Europa bezeichnete Kling das historische Treffen. Gemeinsam mit Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Herbert Luy vertrat er die Bayerische Ingenieurekammer-Bau bei der Feier. „Wir wollten Brückenbauer des Fortschritts sein", so Kling. Bei ihrem Vorhaben erhielten die bayerischen Bauingenieure vor 15 Jahren politische Unterstützung von ganz oben: „Unsere Staatsregierung hatte damals nachhaltig unsere Anregung, über nationale Grenzen zu gehen, begrüßt", erinnerte sich Kling, der von 1982 bis 1994 auch als Abgeord-neter im Bayerischen Landtag saß. Neben politischen, sicher auch aus wirtschaftlichen Gründen, denn bei Auslandsaufträgen gelten die beiden Kammern als kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner bei rechtlichen Fragen. Kling sei ein Vorbild und Vorreiter des europäischen Friedens- und Freiheitsgedankens gewesen, schreibt der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer in einem Brief anlässlich der Gedenkfeier.

Auch der Amtsnachfolger Klings der jetzige Kammerpräsident Dr.-Ing. Heinrich Schroeter war und ist die Zusammenarbeit sehr wichtig: Die bayerischen Ingenieure werden weiterhin auf dem Erbe Klings aufbauen und sich für die internationale Zusammenarbeit einsetzen, so Schroeter in München. Die Kooperation zwischen den Kammern könne als großer Erfolg bezeichnet werden. Deshalb hat die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mehrere weitere Kooperationsverträge mit ausländischen Kammern geschlossen, zum Beispiel in Tschechien, Ungarn, Slowenien und Österreich.

Mit einer Überraschung bedankte sich der slowakische Präsident a.D. Dipl.-Ing. Jan Kysel: Auf seine Initiative hin hat die slowakische Post anlässlich der Gedenkfeier eine Briefmarke veröffentlicht, deren An-hang das Wappen der Slowakischen und der Bayerischen Ingenieure-kammer ziert.

(Internet: Bayerische Ingenieurekammer-Bau: www.bayika.de)

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau mit Sitz in München vertritt die beruflichen Belange ihrer mehr als 5.750 Mitglieder. Dabei handelt es sich um Ingenieure aus dem Bauwesen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Kammer gehören die Beratung der Mitglieder, der Schutz der beruflichen Belange, die Überwachung der Erfüllung der beruflichen Pflichten, die Förderung der Baukultur, Wissenschaft und Technik sowie die Stärkung der Eigenverantwortung, Unabhängigkeit und Fachkompetenz. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau wurde 1990 durch ein Gesetz des Bayerischen Landtages als „Große Kammer" für alle Inge-nieure gegründet und ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Aufsichtsbehörde ist das Bayerische Staatsministerium des Innern.


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