Strandgut - Maritime Geschichten

Kaum etwas bewegt den Menschen so sehr, wie Geschichten über das Meer. Wer das Rauschen der Wellen am Strand liebt, die unendliche Weite der See, dem werden auch die neuen maritimen Erzählungen des Bremer Buchautors Claus Beese gefallen. Ideal ist dabei die gewählte Erzählform der Kurzgeschichte, die das Buch kurzweilig und abwechslungsreich gestaltet. So kommen alle Ostsee-Liebhaber auf ihre Kosten, wenn der Autor augenzwinkernd die Frage stellt, wie unsinnig doch die Seebrücke in Großenbrode ist, da sie offensichtlich nichts zu verbinden scheint. Mit dieser Geschichte beginnt Beese einen Streifzug durch die Jahrhunderte, lässt alte Fahrensmänner ihr Schicksal erzählen, oder berichtet von einem Leuchtturm, dessen junger Lichtmeister in einer Sturmnacht von schaurigen Gerippen heimgesucht wird. Bei seinen Nachforschungen findet er die Liebe seines Lebens, aber auch die Erfüllung seines Schicksals. Er entführt die Leser an die lieblichen Ufer der Schlei, an denen die Alpträume eines Seeoffiziers enden. Recht unterhaltsam und amüsant ist die Schilderung eines Matrosen, der auf seinem Frachter beim Haifischangeln die längste Angelrute der Welt für seine Zwecke entdeckt. Doch auch der Klabautermann, der aus nicht ganz uneigennützigen Gründen seinem Freund, einem Strandkorb-Aufsteller, als Amor hilfreich zur Seite steht, tut dies auf seine ganz eigene Weise.
Der Bremer Geschichtenerzähler berichtet von Eiern, die merkwürdigerweise vom Himmel fallen, von einem kleinen Jungen, der am Weserufer von Abenteuern auf dem Meer träumt, und von gefährlichen Nächten im Pazifik, die für die Familiencrew der „Esmeralda“ nur deshalb nicht tödlich enden, weil sie einen äußerst ungewöhnlichen Beschützer hat. Ungewöhnlich ist auch die Freundschaft des Burgvogts zum besten Bootsbauer der Insel Seeland. Die beiden Wikinger trotzen dem Befehl ihres Königs, Harald Blauzahn, und ziehen sich damit seinen Zorn zu, dem noch kein Krieger lebend entronnen ist. Dramatisch ist auch der Bericht über einen Walschützer, der sein Leben hätte lassen müssen, wenn nicht…, doch besser, Sie lesen es selber.
So, als sei es noch nicht genug von Fernweh, Sehnsucht und Liebe zum Meer, flossen in das Buch auch einige Gedichte ein, Verse, die in ihrer Eindringlichkeit eine Besonderheit sind. Claus Beese, der als Verfasser amüsanter Bücher bisher stets die heitere Seite des Wassersports beschrieb, zeigt eine andere, neue und abwechslungsreiche Facette. Es entstanden Texte, die viel von den Träumen des Schriftstellers preisgeben, die zum Nachdenken anregen, oder dem Leser eine feine Gänsehaut offerieren. So hat der Autor es wieder einmal geschafft, ein ausgewogenes, unterhaltsames Buch über die See und die Menschen an ihren Ufern zu veröffentlichen. Kommen Sie mit auf eine Reise durch die maritime Geschichte der Seefahrt, und folgen sie ihm in Abenteuer längst vergangener Jahrhunderte.
Das Buch „Strandgut“ ist beim Mohland Verlag erschienen, broschiert, hat 201 Seiten Text und kostet € 10,00. Es ist überall im Handel erhältlich.
ISBN -10: 3866751222, ISBN -13: 978-3-86675-122-4

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