Rhein-Wied-News: Sie sind schuldenfrei? Irrtum, Ihr Schuldenstand beträgt zur Zeit 27.955 Euro!

Ihr laufendes Konto steht im Haben, eine kleine Notfallreserve haben Sie auf einem Tagesgeldkonto oder Sparbuch angelegt und Kredite haben Sie nicht: Dann beträgt Ihr Schuldenstand momentan 27.955 Euro, berechnet Rhein-Wied-News (www.rhein-wied-news.de)!
Diese Zahl ist für Einwohner der Stadt Neuwied zutreffend, und, das sei vorausgeschickt, damit günstiger als in vielen anderen Kommunen Deutschlands. Aber wer sind die Verantwortlichen für diesen Schuldenberg, der auf Ihnen lastet?

Beginnen wir in der Heimat, also von unten nach oben:

- Die Stadt Neuwied hat eine Verschuldung von € 802.- pro Einwohner (und liegt damit besser als der Bundesdurchschnitt mit € 854.-).

- Der Landkreis Neuwied kommt mit €253.- pro Kopf aus (auch er günstiger als der Bundesdurchschnitt mit € 322.-).

- Das Land Rheinland-Pfalz hat € 6.800.- für jeden Bürger an Schulden angehäuft und ist damit der höchst verschuldete Flächenstaat Deutschlands (Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg liegen immer höher, dort fallen die Kosten für Land, Kreis und Stadt gemeinsam an).

- Zuletzt der Bund: Stolze (oder eher beschämende) € 20.100.- Schulden verursacht er pro Kopf der Bevölkerung, vom Säugling bis zum Greis.

Macht in der Summe also 27.955 Euro Gesamtverschuldung pro Person - und wie schon erwähnt, wenn Sie nicht gerade in Neuwied wohnen, sondern beispielsweise in Montabaur, dann steigt die Belastung durch städtische Schulden um € 65.- auf insgesamt 28.020 Euro pro Person.

Wer zahlt aber nun die immensen Zinsen und den Abtrag. Na, Sie natürlich - sind ja auch Ihre Schulden! Von den Steuern, die Sie zahlen, gab unser Staat 2008 fast 10 % für Zinsen aus! Dabei ist der Zinssatz gegenwärtig sehr niedrig. Der Staat zahlt zur Zeit nur durchschnittlich 4% Zinsen. Sollte der durchschnittliche Marktzins um 1% steigen, würde das jährlich weitere 16,4 Mrd. EUR mehr an Zinsen kosten.

Und der Abtrag? Nun, dafür ist natürlich kein Geld mehr übrig. Den werden dann unsere Enkel und Urenkel bezahlen müssen.

Zum Artikel: http://www.rhein-wied-news.de

Quellen: Statistisches Landesamt RLP; Bund der Steuerzahler