Taiwans WHO-Beteiligung zum Wohle der Weltgesundheit geboten

Mit einer Spende von 10 Millionen Mundschutzmasken hilft Taiwan nun besonders stark betroffenen Ländern beim Kampf gegen COVID-19. In Zeiten von COVID-19 kann Taiwans Ausschluss aus der WHO nicht nur zu einer Gefährdung der 23 Millionen Taiwaner/innen, sondern auch zu einer Lücke im weltweiten Gesundheitsnetzwerk führen. Angesichts von Taiwans hochentwickeltem Gesundheitssystem, energischem Einsatz für die Weltgesundheit und aktuellen Erfolgen bei der Eindämmung von COVID-19 gilt es, die Fehlentscheidung der WHO schnellstmöglich zu revidieren.

Frankfurt a. M., 02.04.2020 Während der SARS-Pandemie im Jahr 2003 kamen dutzende Taiwaner tragischerweise ums Leben, weil Taiwan nicht auf das globale Meldesystem für Infektionskrankheiten zugreifen konnte und von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) keine aktuellen Informationen und anderweitige Unterstützung erhielt. Die internationale Gemeinschaft darf nicht zulassen, dass sich ein solch schmerzhaftes Ereignis wiederholt.

Aktuell sind mehr als 910.000 Menschen in 180 Ländern und Gebieten mit COVID-19 infiziert und fast 50.000 Menschen kamen ums Leben. In dieser Lage hat der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betont: „Gemeinsam sind wir stark“. Dennoch schließt die WHO Taiwan aus politischen Gründen weiterhin aus.

Nachdem Taiwan am 21. Januar 2020 seinen ersten COVID-19-Fall bestätigt hatte, folgte es umgehend der Internationalen Gesundheitsverordnung (IGV) und erstattete Bericht an die WHO. WHO-Mitarbeiter teilten Taiwan lediglich mit, dass sie die Informationen an zuständige technische Abteilungen weiterleiten würden, gaben Taiwan jedoch keine weiteren Informationen.

Zum jetzigen Zeitpunkt weist Taiwan 339 bestätigte Fälle auf. Diese vergleichsweise geringe Anzahl an Infizierten ist auf die schnellen, umfassenden und konsequenten Gegenmaßnahmen der taiwanischen Regierung zurückzuführen. Dazu zählen strenge Einreisekontrollen, der Erlass von Einreisebeschränkungen für aus Risikogebieten kommende Personen, die Informierung der Bevölkerung über Vorbeugungsmaßnahmen und aktuelle Entwicklungen sowie die Sicherstellung einer stabilen Versorgung mit medizinischen Gütern wie Atemschutzmasken. Am 01. April verkündete Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen, Taiwan werde 10 Millionen Schutzmasken an besonders stark von der Coronavirus-Pandemie betroffene Länder spenden, um das dortige medizinische Personal zu unterstützen. Zu den Empfängern zählen auch EU-Mitgliedsstaaten und die USA.

Taiwans Leistungen im Kampf gegen COVID-19 wurden bereits von Politikern vieler Länder und zahlreichen internationalen Medien lobend anerkannt. Am 18. März entschloss sich die EU, künftig mit der taiwanischen „Academia Sinica“ bei der Entwicklung eines Impfstoffs und eines Schnelltests für COVID-19 zusammenzuarbeiten. Sogar die WHO erkannte am 29. März den Erfolg der taiwanischen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 und Taiwans Bedeutung im weltweiten Kampf gegen die Viruskrankheit an. Im Zuge der Coronavirus-Krise unterstützten die diplomatischen Verbündeten Taiwans und Politiker der EU, aus den USA, Kanada, Japan, Großbritannien, Australien und etlichen weiteren Ländern Taiwans WHO-Beteiligung aus fachlichen Gründen.

Dass Taiwan trotz seines Erfolgs bei der Eindämmung von COVID-19 von der WHO ausgeschlossen wird, ist unfair für die Taiwaner/innen und für die Menschen im Rest der Welt. Im Jahr 2019 verzeichnete Taiwan mehr als 59,91 Millionen Ein-, Aus- und Durchreisende. Unter diesen Umständen stellt Taiwans Ausschluss aus der WHO eine potenzielle Lücke im globalen Gesundheitsnetzwerk dar.

Wie die Coronavirus-Krise vor Augen führt, spielt ein allgemeines Krankenversicherungssystem eine essentielle Rolle bei der Eindämmung von Infektionskrankheiten. Mit der Einführung der nationalen Krankenversicherung im Jahr 1995 ermöglichte Taiwan all seinen Bürger/innen einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Laut Statistiken der globalen Crowdsourcing-Datenbank Numbeo belegte Taiwan mit einem Wert von 86,71 unter allen Ländern den besten Platz im Gesundheitswesen-Index 2020. Auch das CEOWORLD-Magazine wies in seinem Gesundheitswesen-Index 2019 Taiwan den höchsten Rang zu. Durch eine stärkere internationale Einbeziehung Taiwans im Gesundheitsbereich könnte das Land seine großen Erfahrungen noch viel besser mit anderen teilen.

Auf internationale Kooperation legt Taiwan großen Wert. Beispielsweise haben sich Experten aus Taiwan mit Fachleuten aus den USA, Japan und anderen gleichgesinnten Ländern bereits in sechs Workshops, die im Rahmen des Global Cooperation and Training Framework veranstaltet wurden, zum Umgang mit gefährlichen Infektionskrankheiten wie MERS, dem Dengue-Fieber, dem Zika-Virus und arzneimittelresistenter Tuberkulose ausgetauscht. Zudem hat das staatliche Taiwan International Healthcare Training Center seit seiner Gründung im Jahr 2002 bei der Schulung von mehr als 1.600 Mitarbeitern des Gesundheitswesens aus 68 Ländern mitgewirkt.

All diese Bemühungen beweisen, dass Taiwan willig und fähig ist, positiv zur Weltgesundheit beizutragen. Taiwan ist ein guter Partner und wird auch weiterhin in Zusammenarbeit mit dem Rest der Welt seinen Beitrag leisten, um gemeinsam gemäß der WHO-Verfassung das höchstmögliche Gesundheitsniveau für alle Völker zu erreichen. Taiwan wiederum hofft, dass die Welt seine Aufnahme in die WHO entschieden unterstützen wird.

Die Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland, Büro Frankfurt am Main, ist eine offizielle Vertretung der Republik China (Taiwan) und zuständig für die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Saarland.

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