Zeitumstellung auf Winterzeit: Immer mehr Deutsche gegen Zeitumstellung

Karlsruhe, 28. Oktober 2016. DAK-Statistik: Jeder Vierte leidet unter Umstellung auf Winterzeit – die meisten fühlen sich schlapp: Der Widerstand gegen die Zeitumstellung wächst: Drei von vier Deutschen halten den Wechsel von Sommer- auf Winterzeit für sinnlos, und die Zahl der Befürworter geht seit Jahren zurück. Das zeigt eine aktuelle und repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der DAK-Gesundheit. 24 Prozent der Befragten hatten schon gesundheitliche Probleme, weil die Uhren umgestellt werden. Ab dem kommenden Wochenende gilt wieder die Winterzeit: In der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober werden die Uhren um zwei Uhr um eine Stunde zurückgestellt.

Die innere Uhr gerät durcheinander

Sogenannte Uhren-Gene steuern unsere innere Uhr. „Eine Aufgabe dieser Uhr ist es, uns spüren zu lassen, wann wir müde sind und wann es Zeit wird aufzuwachen“ erklärt Michael Richter, Leiter der DAK-Gesundheit in Karlsruhe. Reize aus der Umwelt können das innere Uhrenwerk beeinflussen. „Die Zeitumstellung auf Winterzeit ist so ein Reiz – sie erfordert jedes Mal, dass sich der menschliche Biorhythmus neu einstellt“ ergänzt Richter. Der Untersuchung zufolge sorgt die Zeitumstellung bei vielen Menschen auch für gesundheitliche Probleme. Die meisten der Betroffenen – 79 Prozent – fühlen sich müde oder schlapp. 60 Prozent hatten schon Probleme mit dem Ein- oder Durchzuschlafen. Jeweils ein gutes Drittel der Befragten gibt an, sich schlechter konzentrieren zu können oder gereizt zu sein. 13 Prozent erinnern sich sogar an depressive Verstimmungen. Jeder fünfte ist wegen der Zeitumstellung schon unpünktlich zur Arbeit gekommen.

Frauen achten eher auf Signale des Körpers

Frauen sagen häufiger als Männer, von solchen Leiden betroffen zu sein. Das heißt aber nicht, dass sie empfindlicher sind, betont Elisabeth Thomas, Ärztin bei der DAK-Gesundheit. „Frauen sind aufmerksamer, wenn es um körperliche Warnsignale geht“, sagt sie. „Viele Männer sind gerne hart zu sich selbst und ignorieren deshalb kleinere gesundheitliche Probleme.“ Unterschiede haben auch mit dem Alter zu tun. Jüngere und Ältere geben etwas seltener an, Schwierigkeiten mit der Zeitumstellung zu haben, als Befragte zwischen 30 und 60 Jahren. „In dieser Altersklasse sind die meisten Berufstätigen“, sagt Elisabeth Thomas.

In Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 eingeführt, um das Tageslicht besser zu nutzen und so Energie zu sparen. Die Sommerzeit dauert jeweils vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober. Ab dann gilt wieder die eigentliche Normalzeit, die umgangssprachlich Winterzeit genannt wird.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands mit rund 40.000 im Stadt- und Landkreis Karlsruhe.