Forschungsprojekt im Landkreis wird mit Bundesmitteln gefördert

Rund eine halbe Million Euro bewilligt / Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft

Hessisch Oldendorf/Hameln. Die frohe Botschaft erreichte Patrick Söhlke, Geschäftsführer der in Hessisch Oldendorf ansässigen Next Vision GmbH am frühen Dienstagmorgen: „Nach den monatelangen Vorbereitungen hatte ich ehrlich gesagt noch nicht mit dem Bewilligungsbescheid gerechnet“, erklärt der Diplomkaufmann sichtlich erfreut. Auch bei der Hochschule Weserbergland (HSW) ist die Freude groß, wie Prof. Dr. Michael Städler, Dekan des Fachbereichs Informatik betont: „Die intensive und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Next Vision und der HSW im Vorfeld der Antragstellung war spannend und hat sich nun auch ausgezahlt.“

Für den Präsidenten der HSW, Prof. Dr. Volkmar Langer ist vor allem die fruchtbare Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft einer der wichtigsten Aspekte des genehmigten Forschungsprojekts: „Neben dem selbstverständlichen Lehrauftrag einer Hochschule ist die Forschung ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit hier in Hameln. Das erfreulichste aber ist doch, dass dieses Beispiel zeigt, wie ganz praktische Anforderungen in Unternehmen von Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam bewältigt werden können.“ Söhlke fügt noch einen weiteren Aspekt hinzu: „Sowohl die HSW als auch die Next Vision GmbH werden für die nächsten zwei Jahre jeweils zwei Arbeitsplätze schaffen und so einerseits einen kontinuierlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sicherstellen und andererseits den strukturellen Schwächen der Region ein probates Mittel gegenüberstellen: Innovation.“

Kernstück des Forschungsprojekts, das die Kooperationspartner „KonSenS“ getauft haben – Kontext Sensitive Schnittstelle - ist die Entwicklung einer IT-Plattform, die dem Anwender auf Basis seiner Fragestellungen den Großteil der Arbeit wie Analysen, Recherchen, Querverweise, Datenaufbereitung abnimmt. Das System lernt durch den Austausch mit dem Fragesteller (künstliche Intelligenz), so dass sich die Qualität der Antworten im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert. Söhlke: „Ein wichtiger Parameter hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit gerade auch von mittelständischen Unternehmen ist die Möglichkeit schnelle und intelligente Entscheidungen treffen zu können, auch dann wenn sich Vorgaben, beispielsweise Rohstoffpreise, urplötzlich ändern.“ Werkzeuge, IT-Plattformen und spezielle Software sei durchaus in umfangreicher Auswahl vorhanden, räumt der Unternehmer ein, jedoch: „Aus unserer Sicht gibt es an dieser Stelle ein außerordentliches Entwicklungspotenzial“, fügt er mit einem Lächeln an.

Gefördert wird das im Weserbergland konzipierte und vor Ort durchgeführte Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms für den Mittelstand (ZIM). Das ZIM gilt als Flaggschiff für Innovationen im Mittelstand und wird bereits seit 2008 als Nachfolgeprogramm des PRO INNO II aufgelegt. „Wir haben im Rahmen des PRO INNO II bereits als Konsortialführer ein Forschungsprojekt maßgeblich gestaltet“, stellt Söhlke fest. Diesmal jedoch sei die Next Vision GmbH nicht nur Initiator, sondern auch das einzige Wirtschaftsunternehmen innerhalb des Projekts.

Mit der Hochschule Weserbergland habe man ein Forschungsinstitut vor Ort, das Forschung im Bereich moderner Technologien möglich mache und mit Prof. Städler einen Wissenschaftler im Team, der genau wie das gesamte Next Vision Team der festen Überzeugung ist, dass am Ende des Forschungsprojekts nicht nur eine marktreife Innovation als Ergebnis präsentiert werden kann, sondern dass im Weserbergland das Bewusstsein für moderne Technologien wächst, deren kontinuierlicher Ausbau eine veritable Antwort auf die Strukturschwäche sein könne, so Söhlke.


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