Fünf Euro je Arztbesuch: Arbeitgeber fordern neue Praxisgebühr

Der Bundesverband der Arbeitgeberverbände (BDA) macht sich für eine Praxisgebühr von fünf Euro je Arztbesuch stark.

Von einem Preis je Besuch statt je Quartal verspricht sich die BDA einen stärkeren Anreiz, überflüssige Arztbesuche zu vermeiden.

Das hatte sich auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bei Einführung der Gebühr 2004 erhofft. Am Ende hat sich allerdings gezeigt, dass von den 10 Euro im Quartal keine Steuerung ausgeht.

In internationalen Vergleich sei die Zahl der Arztbesuche in Deutschland viel zu hoch, moniert der Bundesverband der Arbeitgeberverbände (BDA).

„Versicherte konsultieren in Deutschland nahezu doppelt so häufig einen Arzt wie zum Beispiel Niederländer, Franzosen, Österreicher, Schweden, Dänen oder Schweizer.“

Doch die Techniker Krankenkasse (TK) spricht sich mit Vorstand Jens Baas für die vollständige Streichung der Gebühr aus.

“Krankenkassen und Gesundheitsfonds stehen derzeit finanziell sehr gut da. Es gibt keinen Grund, den Kranken sinnlos in die Tasche zu greifen.” Außerdem verhindere die Praxisgebühr keine unnötigen Arztbesuche und steuere Patientenströme nicht. Sie ist schlicht ein Ärgernis – für Kranke und für Ärzte.”

Das Thema ist hochsensibel, zumal in Vorwahlkampfzeiten. Kaum zurück aus dem Urlaub meldete sich sogar die Kanzlerin zu Wort. Sie wolle an der Zuzahlung beim Arztbesuch festhalten, ließ Angela Merkel (CDU) durch ihren Sprecher ausrichten.

Konsensfähig ist diese Haltung im Augenblick nicht einmal innerhalb der Regierung. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bekräftigte am Montag erneut seine Ablehnung der Gebühr.


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