Oberbürgermeisterwahl in Wilhelmshaven: Die Landesbühne und die Zivilcourage

An dem Tag, an dem ich meine Kandidatur für das Oberbürgermeister-Amt angemeldet habe, zuckten die Richtigen zusammen. Einige scheinen immer noch unter Schock zu stehen. Macht nichts. Jetzt steht mein Name in der "Wilhelmshavener Zeitung". Was die jahrelang unbedingt hat verhindern wollen. Die Thesen, die ich bei Podiumsdiskussionen vertrete, werden zwar immer noch so gut wie möglich verschwiegen, aber von den Anwesenden werden sie wahr genommen. Und sie sprechen sich auch ohne Lokalzeitung herum...

Heute hat mich die Landesbühne zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, die am 30. August 2011, 19 Uhr, im Jungen Theater stattfinden soll. In der Einladung heißt es: "Thematisch sollte es um den Stellenwert des Theaters (einschl. Konzertwesen, Kinder- und Jugendbereich) in Wilhelmshaven gehen. Schwerpunkte der Diskussion sollten dabei auch die Sanierung der Gebäude, die Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen (Landesförderung der Landesbühne) und das finanzielle Engagement der Stadt Wilhelmshaven sein." Verpasst wird mir in dieser Einladung zwar der Vorname Karl-Heinz, dass ich Heinz-Peter heiße, werde ich dem Unterzeichner (ein ehemaliger Klassenkamerad) schon noch in Erinnerung rufen.

Bereits bei der Gründung unserer Wochenzeitung 2sechs3acht4 im Sommer 2004 hat das Theater für mich einen hohen Stellenwert gehabt. Also rief ich als Redakteur die Landesbühne an und bot eine publizistische Zusammenarbeit an. Dieses Angebot muss wohl irgendwie gefährlich geklungen haben. Es ist nie erwidert worden.

Möglicherweise läuteten im Stadttheater von Wilhelmshaven Alarmglocken. Geläutet haben könnten die "Wenn 2sechs3acht4 über unsere Arbeit berichtet, berichtet möglicherweise die "Wilhelmshavener Zeitung", die diese Wochenzeitung wieder vom Markt fegen will, nicht mehr."

Auf der Bühne für Zivilcourage eintreten ist bekanntermaßen viel einfacher als das im Alltag zu tun. Nun bin ich also Oberbürgermeister-Kandidat - und da kann man mich nicht mehr links liegen lassen?

Zusagen soll ich bis zum 15. Juli 2011. Werde ich tun. Doch: Habe ich dann schon die 220 Unterstützerunterschriften zusammen, die ich als parteiloser Kandidat benötige? Zeit bleibt mir bis zum 25. Juli 2011. Vielleicht unterstützt mich auch die Landesbühne, weil sie es demokratisch findet, wenn sich auch Wilhelmshavener um ein Amt bewerben können, die keiner Partei angehören?

Ein Beitrag für www.szenewilhelmshaven.de


Über Heinz-Peter Tjaden