Revitalisierungsprojekt auf dem Weg zu Deutschlands grünster Arbeitswelt: Frankfurter Triton bekommt DGNB-Vorzertifikat in Gold

Frankfurt am Main, 8. März 2010. Das „Triton“ erhielt im Rahmen der Sonderveranstaltung „Nachhaltigkeit planen“ am 25. Februar 2010 in Stuttgart das DGNB-Vorzertifikat in Gold im Bereich Sanierung Bestand. Der Revitalisierungsentwurf für das repräsentative Frankfurter Büroensemble „Triton“ stammt von Claus en Kaan Architecten, Rotterdam. Für die Realisierung des Vorhabens zeichnet die OVG Real Estate B.V. aus den Niederlanden verantwortlich, die sich seit 2007 auf die Entwicklung nachhaltiger Gebäude konzentriert. „Die Sanierung von Bestandsgebäuden macht gerade im Büroimmobiliensektor einen immer größeren Anteil am gesamten Investitionsvolumen aus. Um bei Revitalisierungsprojekten eine langfristige Wertstabilität zu erreichen, ist es besonders wichtig, alle Kriterien für nachhaltiges Bauen zu berücksichtigen. Beim Triton ist es unser Anspruch, das grünste Revitalisierungsprojekt Deutschlands zu schaffen“, meint OVG-Geschäftsführer Coen van Oostrom. Die Fertigstellung des Objekts ist für 2012 geplant. Mit einer 69-prozentigen Unterschreitung des Primärenergieverbrauchs nach den strengen Vorgaben der EnEV 2009 stehen die Chancen gut.

Die Projektentwicklungsgesellschaft OVG aus Rotterdam verwirklicht in der Bockenheimer Landstraße in Frankfurt das Refurbishment des „Triton“ nach Plänen von Claus en Kaan Architecten. Diese unterstreichen das ambitionierte Ziel, in punkto Nachhaltigkeit neue Maßstäbe zu setzen.

Das „Triton“ bringt dafür beste Voraussetzungen mit: zum einen die Spitzenlage an einem der wichtigsten Boulevards in der Frankfurter City, mit hervorragender Infrastruktur und Verkehrsanbindung, zum anderen die markante Architektur mit dem dreizackartigen Grundriss, der sich von einem parkähnlichen Vorplatz aus nach hinten öffnet. In den Jahren 1985 bis 1987 vom Architekturbüro Nägele Hoffmann Tiedemann erbaut, wirkt der massive Baukörper mit seiner Spiegelglasfassade heute noch wie eine Festung.

„Das wird sich mit der Revitalisierung ändern“, meint Professor Kees Kaan von Claus en Kaan Architecten. „Das Triton wird transformiert zu einem grünen und transparenten Gebäude in parkartiger Umgebung. Die zweigeschossige Eingangshalle öffnet sich dann rückseitig zum Garten hin, der damit bereits vom Vorplatz aus erlebt werden kann – ein symbolgeladener Blick, der die grüne Architektur unterstreicht.“

Diese grüne Qualität, die nun durch das DGNB-Vorzertifikat in Gold bestätigt wird, zeigt sich in zahlreichen Planungsdetails, die auf die Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit des neuen „Triton“ hinweisen.

Nachhaltigkeit hat viele Aspekte:

So erfolgt die Grundwärmeversorgung des Gebäudes aus regenerativen Energien durch ein integriertes Blockheizkraftwerk, das mit klimaneutralem Biogas betrieben wird und optional durch thermische Solarkollektoren auf dem Dach. Eine energieeffiziente Beleuchtung und eine tageslichtabhängige Lichtregelung reduzieren den Stromverbrauch. Das Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und für die Bewässerung der Außenanlagen genutzt. Der reiche Baumbestand im Umfeld wurde zum größten Teil in die Außenplanung integriert.

Um die gewünschte Gebäudetransparenz zu erreichen, wird der bisher riegelartige Erschließungskern geöffnet und umorganisiert. Dadurch wird das 10-geschossige Ensemble nicht nur transparenter, sondern auch effizienter. Eine zusätzliche Grundrissoptimierung erfolgt durch die Begradigung der bisher in einer Spitze auslaufenden Gebäuderiegel. Außen erhält der Baukörper eine innovative „neue Haut“ aus lichtem Naturstein und Aluminium, deren Dämmwirkung 30 % unter den strengen Vorgaben der EnEV 2009 liegt. Zusammen mit dem außen liegenden Sonnenschutz sorgen die Fassaden zudem für eine optimale Lichtsituation.

Die Klimaanlage ist in jedem Raum separat regelbar. Öffenbare Fenster und Pflanzen als natürliche Luftbefeuchter unterstützen das angenehme Raumklima in den großzügigen Büroetagen, in denen Mietein-heiten ab 700 m² zur Verfügung stehen. Insgesamt umfasst das Gebäude circa 28.000 m² Bürofläche.

Ein Highlight bildet der zweigeschossige Konferenzbereich im 9. Obergeschoss mit Blick auf die Frankfurter Innenstadt. Begrünte Dachflächen und Terrassen bieten Raum für die informelle Kommunikation. Im Erdgeschoss sind überdies Kaffeebar, Restaurant und Kinderbetreuung vorgesehen. In den drei Unter-geschossen stehen circa 400 Tiefgaragenplätze zur Verfügung. Das gesamte Gebäude einschließlich der Tiefgarage ist barrierefrei gestaltet und für behinderte Menschen mit Rollstuhl gut nutzbar.

Bei der Revitalisierung werden zudem ausschließlich schadstoffreie und nachhaltige Materialien verwendet, wie zum Beispiel FSC-zertifiziertes Holz, halogenfreie Verkabelungen oder formaldehydfreie Spanplatten. Die Abbruchmaterialien aus dem bestehenden Gebäude werden strikt getrennt und soweit wie möglich wiederverwendet beziehungsweise recycelt.

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