Ist der Iran unser Feind?

Die Meinungsindustrie in der Bundesrepublik Deutschland ist sich in ihrem unerbittlichen Kampf gegen den Iran und besonders seinen Präsidenten Ahmadinedschad einig. Sechsspaltige Schlagzeile von Israels Rammbock „Bild“: „Irans tapfere Frauen protestieren wieder gegen Ahmadinedschad“. „Die Welt“ als Flaggschiff des Springer-Konzerns macht auf: „Zehntausende demonstrieren wieder in Teheran“. Im Kommentar dazu heißt es: „Der Geist der Freiheit ist aus der Flasche.“ Die „Frankfurter Rundschau“ schließt sich auf Seite 1 mit der Überschrift an: „Sie sind wieder da“ und auf Seite 2: „Der Aufstand lebt“. Die „taz“ zeigt ihr Entzücken: „Predigt bringt Protest zurück“.

Was hat Ahmadinedschad uns getan? Sein erster Fehler ist in den Augen der Journaille seine übergroße Deutschfreundlichkeit, die Merkel seinen Brief nicht beantworten ließ. Als Zweites beanstandet er die anhaltende Entrechtung der Palästinenser. Zum Dritten erscheint Merkel und Genossen sein Festhalten an nuklearer Forschung unverzeihlich.

Die heute in Deutschland Verantwortlichen gaukeln unserem Volk vor, ausgerechnet der Iran sei für die Welt im Allgemeinen und Deutschland im Besonderen eine Bedrohung. Es bedarf keiner großen Schulbildung, um zu wissen, dass dieses Land seit Jahrhunderten niemanden überfallen hat, jedoch speziell von Großbritannien, den USA und auch Russland ausgebeutet wurde.

Die Gier nach den Bodenschätzen Teherans ist ungebrochen. Hätte Bush dem Irak das Öl abgekauft, so wäre daraus für diesen einstigen Garten Eden und für die Welt ein Segen geworden. Die Tötung Hunderttausender unter dem Schwindel drohender „Massenvernichtungswaffen“ aber war so primitiv, dass damit das restliche Ansehen der Vereinigten Staaten von Amerika weiter ruiniert wurde.

Deutschland hat im Nahen wie Fernen Osten nur das Interesse, den Frieden wiederhergestellt zu sehen und mit allen Völkern in freundschaftlicher Partnerschaft zu leben. Bismarck forderte als Reichskanzler eines damals mächtigen Deutschland, sich in fremde Konflikte nicht einzumischen. Doch Merkel kennt keine deutschen Interessen und propagiert überall die Vorstellungen Washingtons, so wie sie bis zum Mauerfall für Moskau agitierte. Aus unserer Geschichte aber lernen wir, dass Kriege uns vernichten und unsere Teilnahme an einem weiteren großen Krieg das Ende Deutschlands bringen könnte.

Dr. Gerhard Frey


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