Neonazis planen Kundgebung in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming)

Neonazis der NPD und Kameradschaftsszene wollen am 12. April auf dem Rathausplatz demonstrieren.

Wie heute auf der Internetseite der »NPD-Dahmeland« verkündet wurde, planen die sogenannten, rechtsextremen »Freien Kräfte Teltow-Fläming« und die »NPD-Dahmeland« am 12. April eine Kundgebung auf dem Rathausplatz Ludwigsfelde in Teltow-Fläming. Unter dem Motto: „Kinder sind Zukunft – die Zukunft unseres Volkes!“ wollen sie ab Mittag demonstrieren.

Diese Kundgebung muss im Kontext der Kommunalwahl in Brandenburg 2008 betrachtet werden und soll offenbar als Wahlkampf-Veranstaltung dienen. Deutlich wird, dass als Veranstalter die »Freien Kräfte Teltow-Fläming« auftreten, diese aber bei der »NPD-Dahmeland« in Königs Wusterhausen ihr Postfach besitzen und bisher ausschließlich über deren Webseite mobilisieren.

Somit scheint die Einschätzung vom „Antifa Recherche Team Teltow-Fläming“[1] und dem „Verfassungsschutz Brandenburg“[2] bestätigt zu werden, wonach die NPD, aufgrund mangelnder Strukturen und Personenpotentials[3] im Landkreis einen „Schwerpunktwahlkampf“ in einzelnen Orten führen muss[4] und hierbei auf die Hilfe von militanten Kameradschaftsaktivisten angewiesen ist.[5] Dass sowohl Freie Kräfte als auch die NPD, Ludwigsfelde zu einem dieser Schwerpunkte auserkoren
haben, wurde schon in der Vergangenheit deutlich:

So wurden in der zweiten Februarwoche 2008 von der NPD mehrere hundert Flugblätter mit dem Titel „Arbeit für Deutsche“ verteilt. In diesem wird die rassistische These aufgestellt „Weniger Ausländer bedeuten mehr Arbeit für Deutsche und mehr Geld für die deutschen Sozialkassen.“

In der Zeit vom 26-28. Dezember 2007 wurde in Ludwigsfelde an das Bürgerbüro der Linkspartei in der Albert-Tanneur-Straße mit schwarzer Farbe ein “Wir kriegen euch alle” Droh-Schriftzug an die dortige Hauswand gesprüht. An einer Fensterscheibe dieser Geschäftsstelle waren zusätzlich drei Aufkleber der NPD sowie der Organisation »Junge Nationaldemokraten« angebracht.

"Bleibt zu hoffen, das die Bürger von Ludwigsfelde vielfältig und kreativ gegen diesen Vorstoß der Rechtsextremen vorgehen werden und den Nazis klarmachen, das in der Stadt kein Platz für ihr menschenverachtendes Gedankengut ist." sagt Thomas Fechner, Sprecher der Autonomen Antifa Teltow-Fläming und ruft dazu auf, den Naziaufzug nicht unkommentiert zu lassen.

Für Interviews, Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 0160/ 338 62 26 sowie der Emailadresse aateltowflaeming@fastmail.fm zur Verfügung.

[1] http://art-tf.atspace.org/

[2] http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/

[3] „Aufgrund ihrer schwachen personellen Basis wird es die NPD schwer haben, zur 2008er Kommunalwahl in vielen Regionen des Landes geeignete Kandidaten aufzustellen. Ebenso wird sie ein flächendeckender Wahlkampf vor große logistische Herausforderungen stellen.“ aus Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2007
(http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/)

[4] „Einen flächendeckenden Wahlkampf im Landkreis wird die Partei aber in keinem Fall realisieren können. Daher kann davon ausgegangen werden, das sie einen Schwerpunkt auf ihre vermeintlichen Hochburgen legen und dort ihre bisherigen Aktivitäten weiter intensivieren.“ aus Antifa Blickpunkt - NPD und DVU in Teltow-Fläming, März 2008
(http://art-tf.atspace.org/)

[5] „Die NPD weiß, dass sie die parteiungebundenen Neonazis für ihre öffentlichkeitswirksamen Aktionen benötigt. Ohne sie würden eigene Veranstaltungen kümmerlich verlaufen. Umgekehrt verfügen die „Freien Kräfte“ selbst nicht über die nötige finanzielle, logistische und organisatorische Schlagkraft für größere öffentlichkeitswirksame Aktionen. So besteht zwischen beiden Strömungen ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis.“ aus Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2007
(http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/)


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