FEM Club – Neuer Student Club am UMFST-UMCH in Hamburg

Am Hamburger Campus der Universitätsmedizin Neumarkt (UMFST-UMCH) wurde kürzlich ein neuer Student Club gegründet. Mit dem FEM Club (Female-Empowered Medicine Club steht) gibt es nun eine Institution, die von weiblichen Studierenden geleitet wird und sich speziell um deren Belange kümmert. Den Auftakt bildete am 08.03. eine Veranstaltung zur Gründung des Clubs – passend zum Internationalen Frauentag, der jedes Jahr an diesem Datum stattfindet. Darüber hinaus fand am 15.03. eine Ausgabe der universitätseigenen Veranstaltungsreihe ReachHigher statt, die vom FEM Club präsentiert wurde.

Die Eröffnungsveranstaltung des FEM Clubs wurde von den UMFST-UMCH-Studierenden Julika Tan und Marina Strähle aus dem vierten Studienjahr eingeleitet. Sie gaben eine grobe Einführung in die zukünftigen Aktivitäten des Clubs, im Rahmen dessen Vorträge und andere Veranstaltungen geplant sind. Anschließend interviewten Julika und Marina zwei Frauen mit außergewöhnlichen Lebensgeschichten. Als erste sprach Tamana Shah vom Campus Management. Sie schilderte, wie sie und ihre Familie als Geflüchtete aus Afghanistan nach Deutschland kamen. Da sie und ihre weiblichen Familienmitglieder als Frauen in Afghanistan kein selbstbestimmtes Leben führen konnten, trafen sie schweren Herzens die Entscheidung, ihr Heimatland zu verlassen. Nach dieser beschwerlichen Zeit ist sie nun in einem überwiegend weiblichen Arbeitsumfeld angekommen und erfreut sich an der Wertschätzung, die sie dort als Frau erhält.

Anschließend berichtete die UMFST-UMCH-Studierende Tara Shahamat über ihr Schicksal als zweifache Blutkrebsüberlebende. Mit einer emotionalen Schilderung ihres Innenlebens zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Krankheitsgeschichte berührte sie die anwesenden Frauen merklich. Darüber hinaus kam auch die UMFST-UMCH-Dekanin, Assoc. Prof. Simona Muresan, zu Wort. Sie verwirklichte ihr Motto „Dream Big“, indem sie Dekanin wurde. Zudem betonte sie, wie wichtig es ist, sich auf sich selbst und die eigene Karriere als Frau zu konzentrieren.

In der darauffolgenden Woche hielt die UMFST-UMCH-Dozentin Lecturer Orsolya Bauer einen ReachHigher-Vortrag mit dem Titel „Anything and Everything about Breast Cancer“ am UMFST-UMCH Campus. In diesem beschäftigte sie sich mit wissenschaftlichen Fakten rund um das Thema „Brustkrebs“ sowie dessen Darstellung in den klassischen und sozialen Medien.

Die weibliche Brust gilt als Symbol für Weiblichkeit, Schönheit, Mutterschaft und Vitalität. Dabei ist ausgerechnet Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Bei der Frage, ob man selbst zu den Betroffenen gehört oder nicht, können viele Faktoren eine Rolle spielen. Einige davon, wie Alter, Geschlecht und die BRCA-Genmutation, lassen sich nicht beeinflussen – andere, wie die Einnahme von Hormonen, die Ernährungsweise, Alkohol- oder Zigarettenkonsum, hingegen schon. Lecturer Bauer betonte daher, dass ein gesunder Lebensstil ein wichtiger Faktor ist, um das Krankheitsrisiko gering zu halten. Zudem vermittelte sie den anwesenden Studierenden eindringlich die Bedeutung von Selbstuntersuchungen zur Früherkennung. Darüber hinaus stellte sie nach einem kurzen historischen Abriss die verschiedenen Diagnose- und Behandlungsmethoden in diesem Bereich vor, die mittlerweile mannigfaltig und sicher sind und eine hohe Erfolgsquote aufweisen.

Lecturer Bauer ist der Meinung, dass eine allgemeine und korrekte Information zu diesem Thema für jeden von großer Bedeutung ist. Abschließend ging sie daher auf einige Mythen ein, die sich – auch aufgrund von Fehlinformationen in den sozialen Medien – hartnäckig halten, und widerlegte diese. Zudem gab sie noch einige Tipps zum Umgang mit dem Thema Brustkrebs, wie beispielsweise verantwortungsbewusst mit sich selbst umzugehen, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, nicht alles zu glauben, was man hört, und sein Wissen mit anderen zu teilen.
Orsolya Bauer hat in der Brustkrebsforschung promoviert. Ihre Tätigkeit ist für sie mehr als nur Arbeit – vielmehr bezeichnet sie ihren Beruf als Leidenschaft. Neben ihrer Arbeit als Dozentin für Allgemeinchirurgie und Einführung in die praktische Arbeit sowie als Ärztin ist sie auch in den sozialen Medien aktiv, wo sie ihren Followerinnen und Followern medizinisches Fachwissen auf verständliche Art und Weise vermittelt.