Was die Politik wirklich für die Pflege macht

Die angespannte Situation in der Pflegebranche wirft schnell die Frage auf, was wirklich seitens der Politik dafür getan wird, dass es hier zu einer Entspannung kommt. Fast schon Vergangenheit erscheinen da derzeit die Wahlversprechen der einzelnen Parteien, denn die Bemühungen sind eher schwach und die Lösungsansätze gehen scheinbar an der Realität vorbei.

Der Pflegenotstand ist schon lange nicht mehr unter den Teppich zu kehren oder gar mit tollen Aussprüchen schönzureden. Denn es liegt ganz klar auf der Hand: Unserem Land fehlen die fachlich gut ausgebildeten Pflegekräfte und die stetig wachsende Zahl an alten und pflegebedürftigen Menschen verlangt nach fachkundiger Betreuung in Pflegeeinrichtungen, die den heutigen Ansprüchen gerecht werden.

Der fast schon unverantwortlich zu nennende Pflegestellenabbau in der Vergangenheit lässt sich kaum rückgängig machen. Wobei auch dies nur ein Tropfen auf den sprichwörtlich heißen Stein wäre. Denn es fehlt nachweislich an ambitioniertem Nachwuchs. Diejenigen, die trotz aller Überarbeitung, schlechter Bezahlung und den recht schwachen Versprechungen aus der Politik dennoch ihren Beruf im Pflegebereich ausüben, sind längst überarbeitet und am Limit. Was dabei am meisten bitter aufstößt ist die Tatsache: Dass sich am Personalmangel offensichtlich in absehbarer Zeit auch nichts ändern wird. Wer also soll die von Gesundheitsminister Spahn von der CDU geforderte Mehrarbeit leisten? Immerhin fehlen aktuell rund 17.000 Pflegekräfte in deutschen Pflegeheimen. (Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/pflegekraeftemangel-jens-spahn..., Zugriff: 08.10.2018) Von den unbesetzten Stellen in anderen Pflegebereichen nicht zu reden.

Was die Politik wirklich für die Pflege macht, ist derzeit noch nicht in trockenen Tüchern. Die Vorhaben und Pläne der Politik kommen prinzipiell gesehen viel zu spät. Doch besser jetzt, als nie!
Mit Sicherheit ist es ein guter Lösungsansatz, das sogenannte Pflegepersonal-Stärkungsgesetz auch weiter zu überarbeiten und zu verbessern. Es ist ebenso zu begrüßen, dass die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte endlich verbessert werden. Denn wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden, klappt es vielleicht auch wieder mit der Motivation von Pflegekräften oder gar mit dem so dringend benötigten Nachwuchs.

Der Fairness halber muss man aber feststellen, dass sich etwas bewegt in der Pflegebranche. Langsam beginnen sich wieder Räder zu drehen und Zahnräder ineinander zu greifen, die in den letzten Jahrzehnten stillstanden und immer wieder von der Politik übersehen wurden. Was jetzt aber wohl sehr wichtig sein wird, ist die Hartnäckigkeit, mit der von der Politik auf den Weg gebrachte Veränderungen und Verbesserungen weiter verfolgt werden. Sonst war es auch in dieser Regierungsperiode wieder einmal nur heiße Luft, die nicht zum Ergebnis geführt hat.

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