Multiple Sklerose im Kindes- und Jugendalter

Kinder und Jugendliche haben im Vergleich zu Erwachsenen oft einen aktiveren Krankheitsbeginn mit einer größeren Anzahl an Schüben. Neurologische Defizite bilden sich jedoch besser zurück als im Erwachsenenalter. Es ist möglich, dass in jungen Jahren die Angriffe der Immunzellen noch besser zu reparieren sind, als im Erwachsenenalter.

Es dauert zirka zehn Jahre länger bei jungen Patienten mit Multiple Sklerose, bis bleibende Beeinträchtigungen zurückbleiben, als bei Erkrankten, die die Diagnose im Erwachsenenalter erhalten.

Diagnose:
Bei Kindern und Jugendlichen wird bei der Bestimmung das gleiche Verfahren angewendet wie bei Erwachsenen.
Bei der Diagnosestellung müssen andere Erkrankungen zusätzlich berücksichtigt werden, die im Erwachsenenalter kaum eine Rolle spielen.
Zudem müssen mindestens zwei eigenständige, ausgeprägte neurologische Attacken nachgewiesen werden, die in einem Abstand von zirka einem Monat in verschiedenen Bereichen des Gehirns und Rückenmarks erfolgt sind.

Folgende Untersuchungen sind erforderlich:
• Neurologische Untersuchung
• Ausführliche Krankengeschichte (Anamnese)
• MRT
• Untersuchung der Rückenmarkflüssigkeit

Multiple Sklerose führt früh zu einer Schwäche in den Augenmuskeln, denn diese Erkrankung befällt oft einen bestimmten Hirnnerv (Nervus abducens).
Dieser Nerv kontrolliert die Augenbewegung nach außen. Wenn dieser versagt, sehen die Erkrankten Doppelbilder beim Blick zur Seite.
Es treten auch Entzündungen der Regenbogenhaut im Auge auf, die sehr schmerzhaft sind (geröteten und tränenden Augen).
Wichtig ist, dass die pädiatrische Multiple Sklerose von der akuten disseminierten Enzephalomyelitis (ADEM – entzündlich-demyelinisierenden Erkrankung des Zentralnervensystems) abgegrenzt wird.
Die ADEM läuft im Gegensatz zur MS nicht schubartig.
Die ADEM ist eine einmalige Erkrankung im Kindesalter, die etwa ein bis vier Wochen nach einer Infektion auftreten kann.
Die Symptome der ADEM ähneln denen der MS.
Sie kommt im Kindesalter häufiger vor als MS.
Multiple Sklerose ist kein Hindernis für ein erfülltes Leben mit Plänen und Träumen. Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen, indem sie offen und ehrlich über die Erkrankung sprechen.

• Buchdaten
Kinder mit Multiple Sklerose
Buchautoren: Eva Schatz & Jutta Schütz
Verlag: Books on Demand
9783741272356 – 1,99 €

• Weiterer Buchtipp
Kinderwunsch mit Multiple Sklerose
Von der Planung der Schwangerschaft bis nach der Geburt
Autorin: Jutta Schütz
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (28. September 2016)
Taschenbuch: 156 Seiten – 7,99 Euro
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3741273201
ISBN-13: 978-3741273209
E-Book: ISBN 9783743154964 (5.99 EUR)

Männer und Frauen mit Multiple Sklerose (MS) können genauso Eltern werden wie gesunde, und Frauen mit MS bekommen genauso häufig ein gesundes Kind wie Frauen ohne MS.
Die Krankheit „Multiple Sklerose“ alleine ist jedenfalls kein Grund, auf Kinder verzichten zu müssen.
Bei Männern mit MS führt die Krankheit NICHT zur Zeugungsunfähigkeit, sie haben aber zeitweise Erektionsstörungen, die sich jedoch gut behandeln lassen.
Wenn Neurologe und Gynäkologe in den Phasen von Familienplanung, Schwangerschaft sowie Geburt gut zusammenarbeiten, können sie die Frauen gut begleiten.

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