Welche Heizung ist am sinnvollsten?
Pressetext verfasst von Durchblickvideo am Fr, 2012-07-20 13:04.Christoph Blumenthal, Architekt und Buchautor, kennt diese häufig von Bauherren gestellte Frage aus der Praxis. Seine Tipps dazu fasst er in diesem Artikel zusammen.
Zu der Frage, welche Heizungsanlage für den einzelnen Bauherrn die richtige ist, wird niemand eine pauschale Empfehlung aussprechen können. Allzu sehr hängt die Heizungswahl von der Bauweise des Hauses und von den Bewohnern persönlich ab. Deshalb kann jeder sich diese Frage nur individuell beantworten. Es gibt einfach keine Patentlösung.
Nicht jedem, der ein warmes Haus haben will, kann man das Gleiche raten. Um einen bildhaften Vergleich zu nennen, stelle man sich vor, ein Ingenieur empfähle jemandem, der einen fahrbaren Untersatz sucht, irgendein bestimmtes Auto. In Wirklichkeit kann aber kaum jemand etwas mit diesem Tipp anfangen, denn der Eine will Kies transportieren, der Nächste sucht ein Cabrio für zwei und ein Dritter braucht den Familienkombi für Fahrräder und Kinderwagen. Was sollten diese unterschiedlichen Bedarfstypen mit seinem Tipp anfangen?
Zumindest einen Tipp sollte jeder Bauherr grundlegend beherzigen: Systeme, die in der Investition teuer sind, sollten nachweislich auch besonders effizient arbeiten. Zu diesem Zweck müssen sie langfristig sehr niedrige Betriebs- und Verbrauchskosten bieten können. Ob sich die Mehrkosten der kostspieligen Anlage langfristig für den Hausbesitzer lohnen, kann der Fachmann ihm mit einer sogenannten Amortisationsrechnung vorrechnen. Er überschlägt mittels einiger Daten des geplanten Hauses, ob sich der höhere Anschaffungspreis über eine Zeitspanne von 15 bis 20 Jahren durch Einsparungen bei den Betriebskosten ausgleichen lässt.
Eine Amortisationsrechnung ist sicherlich nicht mehr als eine Prognose. Wie sich die Realität in 15 Jahren darstellt, kann der Berechnende nur annehmen. Anhand der gegenwärtigen Trends kann der Architekt oder Haustechnikingenieur die Preissteigerungen für verschiedene Energiequellen immerhin hochrechnen. Aber am Ende ist eine solche Rechnung nur eine von mehreren Hilfen zur Entscheidungsfindung. Eine Garantie bietet sie nicht, denn die Zukunft lässt sich nun einmal nicht voraussagen.
Deshalb bedient man sich als Auswahlkriterien für das persönlich passende Heizsystem sinnvoller Weise noch anderer Hinweise. Es gibt ja zunächst die technischen Anforderungen, wie beispielsweise der Größe des Hauses und seiner Bauweise. Gebäude, die gut gedämmt sind, haben einen geringeren Bedarf an Wärme und daher reichen für sie Anlagen, die wenig Heizleistung bringen, bereits völlig aus.
Danach bleibt die Frage nach dem gewünschten Komfort: Welcher Aufwand ist für die Bewohner für die tägliche Bedienung akzeptabel, welcher für die regelmäßige Pflege und Wartung? Bei den Systemen gibt es hier ganz wesentliche Unterschiede. Möchte ein Bauherr beispielsweise mit Stückholz heizen, sollte ihm klar sein, dass er im Winter alle 24 Stunden Holz nachlegen muss. Schon solche banal anmutenden Überlegungen können die Entscheidung sehr erleichtern, denn nicht für jedermann ist viel Arbeit mit der Heizung ein Vergnügen.
Doch auch damit sind noch nicht alle Faktoren ausgelotet: Manche Bauherren legen viel Wert auf umweltfreundliches Heizen, andere interessieren nur die Betriebs- und Verbrauchskosten und wer ein kleines Haus ohne Keller baut, fragt kritisch nach dem Platzbedarf für Tanks oder Lagerflächen einiger Anlagen. Am Ende ist für alle Hausbesitzer interessant, ob und wie sie verschiedene Haustechnikelemente mit der Heizung kombinieren können. Bei der Entscheidung für das passende Heizungssystem spielt also eine ganze Reihe von Einflüssen eine Rolle. Daher ist es wenig sinnvoll, die Diskussion allein auf die Preise für Anschaffung oder Betrieb zu reduzieren.
Architekt Christoph Blumenthal hat für Bauherren, die herausfinden möchten, welche persönlichen Ansprüche mit welcher Heizung am besten harmonieren, einen Entscheidungsablauf in 7 Schritten zusammengestellt. Die klare Struktur orientiert die sich am Entscheidungsweg eines Bauherrn und führt ihn systematisch bis zur fertigen Zusammenstellung seiner gewünschten Heizungsanlage.
Schritt 1:
persönliche Investitionskosten ermitteln
Schritt 2:
Fachwissen und Anleitungen zum Lebenszyklus von Gebäuden aneignen
Schritt 3:
die Grundlagen der Energieeinsparverordnung (EnEV) und Energieausweis verstehen
Schritt 4:
Hintergrundwissen zur technischen Baukonstruktion und zur intelligenten Gebäudekonzeption begreifen
Schritt 5:
detaillierter Kosten- und Wirtschaftlichkeitsvergleich aller in Frage kommenden Systeme
Schritt 6:
sich ausführlich über die Kombination weiterer haustechnischer Einrichtungen mit der Heizung informieren, zum Beispiel Warmwasserbereitung, Lüftung, Kühlung, Ergänzung durch Solarenergie, digitale Steuerung
Schritt 7:
nützliche Tipps und Hinweise für Betrieb und Wartung von Heizungsanlagen beachten
Diese 7 Schritte erleichtern Bauherren die Orientierung. Die ausführlichen Details dazu findet der Leser auch in Blumenthals aktuellem Buch „Baukompass Heizung und Energie“. Im Internet kann sich ausführlich über das Auswählen der passenden Heizung informieren, wer die Seite http://www.christophblumenthal.de besucht und sich dort gratis das E-Book „Die 10 meistgestellten Fragen von Bauherren“ herunterlädt. Hilfreiche Anregungen finden sich außerdem auf der Seite http://www.welche-heizungsanlage.de. Dort gibt es auch eine kostenlose Leseprobe vom Baukompass Heizung und Energie.
Anhang | Größe |
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Die 10 meistgestellten Fragen von Bauherren - Beantwortet Ihre brennendsten Fragen zu Energie im Bau | 42.09 KB |
Über Durchblickvideo
Vorname
Christoph
Nachname
Blumenthal
Homepage
http://www.christophblumenthal.de
Branche
Architekt Christoph Blumenthal ist Autor des großen Heizungsratgebers „Baukompass Heizung und Energie“. Vor der Veröffentlichung des Buches im November 2011 war er bereits 15 Jahre als Planer und Projektleiter tätig., Neben seiner Arbeit als Architekt gibt er Bücher, Videos und Seminare heraus, die Bauherren und Fachleuten helfen, ihr Bauwissen zu vertiefen. Eine verständliche Sprache auch für Nichtfachleute und die praktische Anwendung dieses Wissens stehen für ihn immer im Vordergrund.