Paketfahrer bei GLS: Eine Art von Moderner Sklaverei

Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff war wieder unter falscher Identität unterwegs – beim Paketzusteller GLS.

Nach mehrmonatigen Recherchen und Undercover-Einsatz für RTL und das “Zeit-Magazin” prangert er “Menschenschinderei mit System” an.

Fahrer würden zu schwer durchschaubaren Bedingungen und in oft nur mündlichen Verträgen als Subunternehmer verpflichtet, ohne dass GLS sie auf die unternehmerischen und finanziellen Risiken hinweise.

Viele würden total ausgebeutet, gerieten in eine Schuldenfalle – und GLS stehle sich geschickt und komplett aus der Verantwortung.

“Ein Skandal ist auch, dass die ersten Stunden gar nicht bezahlt werden. Wenn die Fahrer um 5 Uhr die Pakete aus den Depots holen, vom Band nehmen, scannen und in die Wagen tragen, werden diese zwei, drei Stunden nicht bezahlt. ”

Kritisierte Wallraff.

Es handele sich um “prekäre Beschäftigung” und um Dumpinglöhne von oft nur umgerechnet drei bis fünf Euro pro Stunde. Er habe 14-Stunden-Einsätze bis zur totalen Erschöpfung erlebt, Schlafdefizite, Drangsalierung. Arbeitsschutzgesetze würden klar missachtet. “Gegenüber den Behörden werden manipulierte Angaben gemacht.”

Sehen sie sich den Videobeitrag von RTL und Günter Wallraff über die Arbeitsbedingungen bei GLS an.

In dem Zusammenhang weist der Zusteller GLS die Wallraff-Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück.

GLS erklärte, es handele sich bei dem Beitrag um eine “einseitige und verkürzte Berichterstattung”.

Das Unternehmen verpflichte Transportfirmen “zur Beschäftigung von Fahrern in rechtskonformen, sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen.”

Der Paketzusteller mit Sitz in Amsterdam, der in Deutschland zu den vier größten Paketlogistikern gehört, “bedauerte” den Bericht.


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