Ästhetische Regeneration vs. Funktionelle Rehabilitation – ein Widerspruch?

Das Tagungsthema Ästhetische Regeneration vs. Funktionelle Rehabilitation – ein Widerspruch? war nicht dem Zeitgeist geschuldet. Im Gegenteil. Für Peter Brehm, geschäftsführender Gesellschafter der bredent group (Senden), gab und gibt es keine ansprechende und vor allem stabile Ästhetik ohne stimmige Funktion. Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist ein konstruktives Teamworking zwischen Chirurg, Prothetiker und Zahnarzt. Das gelte explizit für komplexe implantatprothetische Lösungen.

In seiner Eröffnungsrede verwies Brehm denn auch mit Nachdruck auf den demografischen Wandel, den er eindrucksvoll mit Zahlen belegen konnte: so haben die Fälle schwerer Parodontitis bei den über 65-Jährigen allein in dem Zeitraum von 1997 – 2006 um 63% (!) zugenommen. Als Folge wird in dieser Altersgruppe ein Anstieg zahnloser Personen um über 18% prognostiziert. Parallel dazu steigt die Lebenserwartung. Das beschere den Praxen und Laboren eine steigende Zahl von Patienten, die einerseits Bedarf an implantologischen Therapien haben, andererseits mit klaren funktionellen und ästhetischen Vorstellungen in die Praxis kommen und für ihren verlängerten Lebensabend eine entsprechende Lösung erwarten.

Der Kongress war mit ca. 1.000 Teilnehmern aus 45 Ländern über Erwarten gut besucht. Zahlen, die die breite internationale Anerkennung der bredent group dokumentieren. Getreu der bredent’schen Philosophie, zahnärztliche und zahntechnische Materialien systemkonform aufeinander abzustimmen, stellten über 60 Referenten aus dem In- und Ausland klinische Konzepte mit wissenschaftlichem Hintergrund in den Fokus ihrer Ausführungen. Zu begrüßen war, dass es nur ein Mainpodium für Zahnärzte und Zahntechniker gab. So hörte jeder von den Wünschen und Problemen der anderen Seite, ein guter Start in ein konstruktives und patientenorientiertes Teamwork.

So präsentierten bereits am Donnerstag zum Kongressauftakt das „Internationale Podium“ Referenten aus Europa und Übersee ein breites Spektrum implantologisch relevanter Themen. Auf dem „Podium Implantologie“ und dem „Podium Implantatprothetik“ am Freitag und Samstag sowie in den Excellence Kursen und Workshops wurden die Themen Ästhetik, Funktion, Planung, Sofortbelastung und Regeneration aufgegriffen, vertieft und in erfolgreiche Behandlungslösungen und zukunftsweisende Konzepte eingebunden.

Eines dieser Konzepte ist das SKY fast & fixed Verfahren mit distal anguliert gesetzten Implantaten. Dr. Georg Bayer und Dr. Frank Kistler (beide Landsberg), die „Väter“ des Verfahrens, zeigten auf dem „Podium Implantologie“, wie mit auf vier bzw. sechs verschraubten und sofort belastbaren Provisorien primär älteren und zahnlosen Patienten ihre Lebensqualität zurückgegeben werden kann. In ihrem ausgebuchten Excellence Kurs erläuterten die Referenten ausführlich und anhand von OP-Videos die theoretischen und praktischen Grundlagen, um im Teamwork mit standardisierten Arbeitsläufen sicher implantatgetragene Sofortsorgungen mit SKY fast & fixed Konzept zu realisieren.

Ebenfalls frühzeitig ausgebucht war der Excellence Kurs von Dr. David Garber, DMDS, Atlanta, USA, in dem es, wie in seinem Referat, darum ging, wie eine implantatprothetische Versorgung im Frontzahnbereich ästhetisch vorhersagbar realisiert werden kann und welche Aspekte – wie beim Implantatdesign ein Plattform Switch und eine mikroporöse Oberfläche oder das Abutment/Implantat-Interface – dabei zu beachten sind.

Dr. Michael Weiss (Ulm) betonte in seinem Referat ebenfalls die Notwendigkeit einfacher, augmentationsfreier und dadurch bezahlbarer Lösungen, da besonders Patienten mit wenig Knochen vielfach auch nur ein eingeschränktes Budget zur Verfügung hätten. Für den leider kurzfristig verhinderten Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller hielt PD Dr. Jörg Neugebauer (Landsberg) dessen Vortrag. Er erläuterte darin die Differentialtherapien, wenn nicht mehr minimal invasiv vorgegangen werden kann, sondern augmentiert werden muss. Je nach Umfang der Atrophie reicht das vom Sinuslift über das Distraktionsverfahren bis hin zur extraoralen Knochenentnahme aus dem Beckenkamm.

Als ein erfolgreiches Konzept zur Prophylaxe und Behandlung von Periimplantitis stellte neben anderen Referenten PD Dr. Jörg Neugebauer das photodynamische HELBO-Verfahren vor. Seit nunmehr 10 Jahren klinisch dokumentiert, ist es auch bei ausgedehnten kieferchirurgischen Eingriffen indiziert. Für Dr. Sigurd Hafner (Universität München) ist HELBO ebenfalls das Verfahren der Wahl, um bei möglichen Mikrofrakturen infolge einer Extraktion eine dadurch ausgelöste Infektionen verhindern zu können. In ihrem gut besuchten Workshop erläuterten die beiden Referenten das Verfahren den internationalen Teilnehmern, die mit dem Verfahren noch nicht vertraut waren.

Auf die Patientenzufriedenheit als das entscheidende Kriterium für die Zahnarztauswahl des Patienten verwies Dr. Georg Bayer. Er betonte hierbei die wichtige Rolle des Zahntechnikers, auf dessen Können ein Konzept wie das SKY fast & fixed aufbaue. Bei den Materialien sieht Bayer eine Tendenz weg von der Keramik und hin zu Nanohybridkunststoffen. Dem schloss sich Assoc. Prof. Dr. Marcus Abboud (USA) an und hob als Ergebnis seiner Untersuchungen die Vorzüge bei der Schockabsorption von moderner Kompositmaterialien gegenüber Zirkoniumdioxid hervor.

Dr. Frank Kistler gab zahlreiche Tipps, um den ästhetischen Erfolg nicht zu gefährden: u.a. das Emergenzprofil mit Zirkonabutments und Provisorium ausbilden sowie möglichst keine Vertikalinzision zu legen, um Narbenbildung zu vermeiden. Dr. Bernd Siewert (Spanien) zeigte anhand zahlreicher eigener, seit über fünf Jahren dokumentierter Fälle, welche vielfältigen Versorgungsmöglichkeiten sich mit den whiteSKY-Keramikimplantaten eröffnen. Dr. Stefan Wentaschek (Universität Mainz) ging auf die Problematik von Schraubenlockerungen und -brüchen ein und verwies auf die nötige Vorspannung bzw. Restklemmkraft, um dies vermeiden zu können. PD Dr. Dr. Daniel Rothamel (Universität Köln) gab einen Überblick über den aktuellen Stand der GBR-Techniken mit Knochenersatzmaterialien und Membranen.

Prof. Dr. Norbert O. Schwedtmann (Ebstorf) nahm sich des – aktiv und selbstbewusst ¬– älter werdenden Menschen an. Im Mittelpunkt seines Interesses stünden Ausstrahlung und Ausdruckskraft – zwei Kriterien, die ohne funktionelle und ästhetisch ansprechende „Dritte“ nicht zu erfüllen seien. Weitere chirurgische wie prothetische Aspekte – wie Antibiotika-Prophylaxe, Augmentations- und Transplantationsverfahren, Wärmeentwicklung bei der Aufbereitung, indikationsspezifische Eigenschaften dentaler Werkstoffe, Therapien bei oralen Infektionen – wurden in den Referaten aus unterschiedlichen Blickwinkeln durch hochkarätige internationale Referenten beleuchtet.

Auf dem „Podium Implantatprothetik“ warfen Dr. Jan-Frederik Güth und ZT Josef Schweiger (beide Universität München) am Beispiel eines Einzelzahnimplantats einen Blick auf die aktuellen Optionen des Intraoral Scans. Einsetzbar bei Planung und Therapie, biete der Intraoral Scan neue Behandlungskonzepte und gute Möglichkeiten zur Qualitätskontrolle. Dr. Martin Gollner und ZT Andreas Lüdtke (beide Bayreuth) hoben die Vorteile gefräster, mit Komposit verblendeter und horizontal verbolzter Zirkoniumdioxidgerüste als wirtschaftlich weil ohne großen chirurgischen und zahntechnischen Aufwand herstellbar heraus. ZA Muzafar Bajwa MSc (Frankfurt) und ZTM Jürgen Freitag (Bad Homburg) stellten mit Bio HPP ein thermoplastisches Hochleistungspolymer vor, das alternativ zu Zirkoniumdioxid als Gerüstmaterial verwendet und mit Komposit verblendet werden kann. ZTM José Gonzáles (Weinheim) forderte die Teilnehmer zum Backward Planning – Forward Thinking auf, nicht zuletzt, um über die richtige Gestaltung des Emergenzprofils ein ansprechendes ästhetisches Ergebnis zu erzielen. Mit ZT Stephan Adler (Landsberg) betrat ein Mitglied der PROFOR-Gruppe die Bühne. Die PROFOR ist ein Kreis von erfahrenen Zahntechnikern, in dem regelmäßig Entwicklungen in der Implantatprothetik diskutiert und Arbeitsprozesse definiert werden. In seinem Referat betonte Adler u.a., wie entscheidend eine regelmäßige Fortbildung, so wie bredent sie anbiete, sei, um ein hohes Qualitätsniveau zu halten.

Die über 50 ausgewählten Arbeiten in der Postergalerie zeigten nicht nur eindrucksvolle chirurgische und prothetische Lösungen. In zahlreichen wissenschaftlichen Postern wurde die gute Studienlage zu den SKY Implantaten, ihren Eigenschaften und den Versorgungsoptionen dokumentiert.

Die gesamte Veranstaltung verlief in einer fast schon familiären Atmosphäre. Das spiegelte auch eine Szene vom Freitag wieder: Peter Brehm bedankte sich bei Prof. Dr. Manfred Lang (Nürnberg) und Dr. Georg Bayer, dem amtierenden DGOI-Präsidenten, für ihren engagierten Einsatz an der Entwicklung der SKY Implantatfamilie. Innerhalb von 10 Jahren wurden die vier aktuellen Linien SKY classic, blueSKY, whiteSKY und miniSKY nicht zuletzt wegen ihres gelungenen chirurgischen und prothetischen Konzepts erfolgreich eingeführt. Beiden Protagonisten huschte ob der so wohl nicht erwarteten Huldigung ein leicht verlegenes Lächeln über die Lippen. Abends wurde dann der 10-jährige Geburtstag der SKY Implantate bayerisch zünftig im Löwenbräu-Keller gefeiert. Für ein zweites Geburtstagskind erschallte um Mitternacht ein tausendfaches „Happy Birthday“. Ob soviel Stimmkraft war Frau Brehm sichtlich überrascht.

Als Beleg für die positive Resonanz auf die gelungene Veranstaltung kann gelten, dass ein Großteil der Teilnehmer ihr Kommen zum nächsten SKY Meeting 2014 bereits angekündigt haben.

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bredent GmbH & Co. KG, ein Unternehmen mit über 35-jähriger Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von innovativen Produkten und Anwendungskonzepten rund um die Zahntechnik (einschließlich Kieferorthopädie sowie Epithetik) und Zahnmedizin, hat sich mit qualitativ hochwertigen Produkten einen weltweit angesehenen Namen erworben und nimmt eine führende Position im internationalen Dentalmarkt ein.
Im April 2006 hat bredent die Geschäftsaktivitäten in den Segmenten Zahnarztpraxis und Zahnmedizin mit den Produktbereichen Implantologie, Instrumente und Verbrauchsmaterialien in einer neuen Gesellschaft, der bredent medical GmbH & Co. KG gebündelt.
Die Philosophie der bredent Gruppe, zahnärztliche und zahntechnische Materialien exakt aufeinander abzustimmen, bildet die ideale Symbiose und bietet Ihnen als Anwender ein durchgängiges System der Versorgung, das Ihre Arbeitsabläufe optimiert und so Behandlungszeiten und -kosten reduziert. Diese Ziele sind auch in unseren Unternehmenswerten dokumentiert. Denn wir wollen Sie aktiv dabei unterstützen, unser gemeinsames Ziel zu erreichen: Den Service und die Zufriedenheit Ihrer Patienten sicher zu stellen.