Bauzinsniveau im ersten Halbjahr 2011

Das historische Zinstief aus dem Jahr 2010 befand sich bereits im Spätsommer des vergangegen Jahres an der Wendemarke. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Baufinanzierungen, die mit einer zehnjährigen Zinsbindungsfrist ausgestattet waren und sich auf eine Nettodarlehenssumme von 150.000 Euro bezogen, noch für durchschnittlich drei Prozent zu haben. Die konjunkturelle Belebung der Wirtschaft und der daraus resultierende Anstieg der Inflationsrate, wiesen bereits zur Halbjahreswende 2010/2011 auf einen künftigen Anstieg der Konditionen hin. Die Belebung der Konjunktur, volle Auftragsbücher, wachsende Exportgeschäfte wie der Anstieg der Beschäftigungszahlen sind wichtige Paramter, die in der Regel Einfluss auf die Inflationsrate nehmen. Schrittweise stieg ab dem ersten Quartal 2011 das Bauzinsniveau an und dies unter dem zunehmenden Druck einer weiter ansteigenden Inflationsrate innerhalb der Eurozone. Nach Meinung vieler Finanzexperten entschied sich die Europäische Zentralbank (EZB) im zweiten Quartal des laufenden Jahres recht spät für das Anheben des Leitzinssatzes von 1,0 auf 1,25 Prozent, um der weiterhin wachsenden Inflationsgefahr vorzubeugen.

Langfristig ist mit dieser Entscheidung ein Anstieg des Bauzinses verbunden, was sich jedoch meist zeitverzögert auf die Konditionen auswirkt, da marktwirtschaftliche Regeln wie das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage nach Baudarlehen ebenfalls Einfluss auf die Finanzierungskosten nehmen. Der Anstieg des Leitzinssatzes um lediglich 0,25 Prozent wirkt sich bis zum Ende der ersten Jahreshälfte 2011 für die meisten Darlehensnehmer noch moderat aus, doch ist auch klar, dass die Zeiten hostorisch tiefer Bauzinsen aller Voraussicht nach erst einmal vorüber sind. Aufgrund der Entwicklungen an den Kapitalmärkten, der Belebung der Konjunktur in einigen Ländern im Euroraum und weiteren Erhöhungen des Leitzinssatzes im laufenden Jahr 2011, entschieden sich viele Menschen in den ersten sechs Monaten für eine Investition in Wohneigentum. Verbunden damit ist der Wunsch, sich vor einem weiteren Zinsanstieg zu schützen und sich die noch moderaten Konditionen zu sichern, bevor die Europäische Zentralbank den Leitzinssatz ein weiteres Mal erhöht. Lange Zinsbindungen, die nach zehn Jahren ein gesetzliches Kündigungsrecht beinhalten und dem Darlehesnehmer die Möglichkeit eröffnen, von fallenden Konditionen zu profitieren, sind ein weiteres wichtiges Kriterium, eine Baufinanzierung langfristig zu vereinbaren. Darüber hinaus haben viele künftige Eigenheimbesitzer, die sich aktuell in einer Zinsbindung befinden, mit einem Forward-Darlehen moderate Bauzinsen für ihre Anschlussfinanzierung gesichert.

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