Gewalt ist niemals eine Lösung - Pferdeflüsterer Monty Roberts besucht ein Projekt für straffällige Jugendliche

Das meiste habe er von den Pferden gelernt, sagt Monty Roberts. Seit frühester Jugend arbeitet er mit Pferden und seine dabei entwickelte Trainingsmethode war denkwürdig: ein ständiger Dialog, ein geduldiges und respektvolles Eingehen auf den Partner Pferd. Zu dieser Zeit war es absolut üblich, wilde Pferde mit Gewalt zu brechen und zu unterwerfen. Aber ein Pferd das ausgebildet wird, indem man ihm Schmerzen zufügt wird möglicherweise gehorchen, jedoch wird es niemals freiwillig folgen.
Bekanntestes Beispiel war Lomitas, der damals teuerste Hengst Deutschlands. Er kämpfte verbissen gegen zehn Starthelfer um nicht in die Startbox des Galopprennens gehen zu müssen und gefährdete Pfleger und Reiter. Monty Roberts kurierte das Rennpferd mit seinen Methoden und Lomitas gewann den großen Preis von Baden-Baden mit sensationellen acht Längen Vorsprung.
Schlagen, Beißen, Buckeln um Probleme zu lösen, das kennt man nicht nur von Pferden. Auch Menschen wehren sich so. Und für Generationen von Eltern und Lehrern waren ein paar Schläge ein legitimes erzieherisches Mittel. Heute wissen wir zwar, dass körperliche Züchtigungen der Kinderseele sehr wohl schaden und das blinde Vertrauen, dass Kinder zu ihren Eltern normalerweise aufbauen, beschädigen oder gar vernichten. Aber wie sieht die Realität aus?
Mobbing, Sachbeschädigung, Prügeleien und Missbrauch finden sich im schulischen Alltag und Kampagnen gegen häusliche Gewalt schaffen es bis in den Europarat.
Die Wut und Enttäuschung über seine eigene grausame Kindheit sind bei Monty Roberts noch immer deutlich spürbar. Denn gerade Kinder reagieren ähnlich wie Pferde – auch sie sind sensible Fluchttiere. In den Slums von Birmingham arbeitet eine Schule nach seinen Grundsätzen. Dort werden schwererziehbare Kinder nach seinem "Vertragssystem" unterrichtet, das er dem Verhalten der Pferde abgeschaut hat: Es besteht in positiver Bestätigung als Gegenleistung für eingehaltene Vereinbarungen.
Dabei wiederholt er unermüdlich: „Gewalt ist niemals eine Lösung. Gewalt dient immer nur dem Gewalttäter und niemals dem Opfer. Niemand wird mit dem Recht geboren, zu einem anderen Lebewesen zu sagen: du machst was ich dir sage oder ich werde dir wehtun!“
Und das gilt eben nicht nur für Pferde sondern für alle Lebewesen – Tiere und Menschen. Eine gewaltlose Form der Kommunikation, die auf Vertrauen und positiver Verstärkung beruht ist die Basis einer guten Verständigung. Rede mit deinem Gegenüber, sage ihm deine Meinung, höre zu, was er dir zu sagen hat und belohne positive Handlungen sofort. Hierdurch erzielt man dauerhafte Erfolge, nicht nur bei Pferden sondern auch im Umgang miteinander, in der Erziehung, im Job und in allen anderen Lebensbereichen.
„Der Pferdeflüsterer – the Horsewhisperer“ ist eine Bezeichnung, die Monty Roberts selber eher weniger mag. Abgeleitet von seinem ersten Buch „The man who listens to horses“ (1996) geht es vielmehr darum, den Pferden zuzuhören, anstatt ihnen geheime Formeln einzuflüstern. Die gewaltfreie Kommunikation zwischen Mensch und Tier spielt dabei die entscheidende Rolle. Sein Join-Up® ist eine auf Vertrauen basierende Trainingsmethode, die das natürliche Verhalten der Pferde, darunter vor allem ihre Fluchtreaktion, berücksichtigt und es wird mittlerweile weltweit angewandt. Bei Pferden und Menschen.
Während seiner Tournee in Österreich im April 2011 besucht Monty Roberts in Innsbruck ein Projekt in dem Jugendliche, die Aufgrund ihrer Problemfülle besonderer und individueller Betreuung bedürfen, mit Pferden arbeiten. Die Teenager haben soziale Defizite, Drogenprobleme, sind orientierungslos und drohen in die Kriminalität abzurutschen. Von den Pferden lernen sie, sich auf vertrauensvolle Beziehungen einzulassen, Verantwortung zu übernehmen und Strukturen zu akzeptieren. Die Arbeit beruht auf erlebnis- und lösungsorientierten Ansätzen. In Kooperation mit der Sozialeinrichtung „Das Netz“ wird dieses pferdegestützte Lernen für die schwierigsten Fälle der Jugendwohlfahrt angeboten und wurde 2010 mit dem dritten Preis im Rahmen der Konferenz "Tiere als Therapie" (TAT) ausgezeichnet. Die Jugendlichen erleben dabei hautnahe Begegnungen mit freilaufenden Pferden und lernen, dass ihr Verhalten direkte Reaktionen auslöst. Und das Gefühl, wenn einem ein 600 Kilo schweres Pferd freiwillig folgt, ist unbeschreiblich – und es vermittelt auch eine Ahnung davon, dass das genauso mit andern Menschen klappen kann.
„Man kann ein Pferd zur Tränke führen, aber man kann es nicht zwingen zu trinken. Genauso kann man Menschen an Wissen heranführen, aber man kann sie nicht zwingen zu lernen.“ sagt Monty Roberts. Gefühl und Vertrauen sind ausschlaggebend dabei.

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