Es kann der Dümmste nicht Oberbürgermeister werden, wenn für die FDP nicht Michael von Teichman kandidiert. Der hat gestern in einem Gespräch mit der "Wilhelmshavener Zeitung" die Vermutung geäußert, dass er länger in der FDP ist als Wolfgang Kubicki, der sich immer wieder als Lautsprecher der Partei betätigt und jüngst den Umfrage-Niedergang seiner Partei mit dem Niedergang der DDR verglichen hat. FDP-Mitglied ist Kubicki seit 1971. Nun müsste Michael von Teichman nur in sein Parteibuch schauen. Schon wäre geklärt, wer eher in die FDP eingetreten ist.

Auch sonst trägt das Gespräch merkwürdige Züge. Michael von Teichman beklagt die steigenden Sozialkosten und setzt sogleich dagegen, dass in Deutschland Großprojekte wie Stuttgart 21 nicht mehr ohne Probleme realisiert werden können. Tja, was will ein FDP-Oberbürgermeister auch mit Bürgern, die sich eigene Gedanken machen und fürchten, dass sinnlos Steuergelder verbuddelt werden?

Von Wilhelmshaven lernen, müsste für diesen Kandidaten doch eigentlich bedeuten: Aus Fehlern lernen. Schließlich sind am Jadebusen erst kürzlich mehrere Großprojekte geplatzt, die den derzeitigen Amtsinhaber lange so sehr in Verzückung versetzt haben, dass der zwischenzeitlich von 11 000 neuen Arbeitsplätzen sprach. Wieviel Geld in der Vorplanungsphase für diese Luftschlösser verbaut worden ist, weiß doch niemand. Die Rede ist immer nur von einem großen Betrag. Den niemand zurückfordert? Was ist denn da schon wieder falsch gemacht worden?

Wenn jemand wenig Geld hat, muss er sein Geld klug ausgeben. Weiß jede Familie. Und muss auch in Wilhelmshaven begriffen werden. Arbeit gibt es hier genug, es müssen nur die Plätze her! Die schafft man aber nicht, wenn alle angeblich beispielsweise bei der Energieversorgung Alternativen wollen, diese aber verhindern, wenn etwas Alternatives vor ihrer Haustür entstehen soll. Mit kleinen Karos entsteht nichts Großes.

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