Polit-Szene Wilhelmshaven: Michael von Teichman legt liberalen Fehlstart hin

Alle zehn Jahre wieder bewirbt sich Dr. Michael von Teichman (FDP) um das Amt des Oberbürgermeisters von Wilhelmshaven. Und was lernt er in der Zwischenzeit dazu? Vielleicht einiges als Amtsarzt bei der Rentenversicherungsanstalt, vielleicht einiges als Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Wilhelmshaven. Aber nicht als Kandidat.

Dr. Michael von Teichman legt am 30. Oktober 2010 in der "Wilhelmshavener Zeitung" einen klassischen Fehlstart hin. Und zwar im vierten Absatz des Artikels "OB und zwei Dezernenten - Wahl Dr. von Teichman (FDP) tritt an". Der beginnt so: "Der Liberale, nach eigener Einschätzung bisher der einzige OB-Kandidat, der über kommunalpolitische Erfahrung verfügt, kennt die Probleme dieser Stadt nur zu gut."

Das ist ja fein. Und falsch. Die SPD schickt wahrscheinlich mit Thomas Städtler den Bürgermeister von Löningen ins Rennen. Der ist seit fast neun Jahren im Amt und wird in dieser Zeit kommunalpolitische Erfahrungen gemacht haben. Oder macht man die nur in Wilhelmshaven?

Dann wäre da noch Heinz-Peter Tjaden. Ich habe fünf Jahre lang in Wilhelmshaven kommunalpoltische Erfahrungen gesammelt. Als Mitglied der SPD und somit wegen meines Alters als Jungsozialist. Kann man in den damaligen Ausgaben der "Wilhelmshavener Zeitung" immer noch nachlesen. Hartnäckig haben wir um den Bau eines Freizeitheimes im Stadtnorden gekämpft - gegen so manchen Widerstand aus SPD und CDU. Bei internen Parteiveranstaltungen ernteten wir dafür Hohn und Spott - aber wir schafften es doch.

Als wir auch noch einen Kinderladen gründen wollten, fragte uns jemand, der auch heute noch in Wilhelmshaven eine wichtige Rolle spielt: "Wollt Ihr Kinder verkaufen?" Fand der witzig. Wir weniger. Wir gründeten den Kinderladen.

Nach meiner Studienzeit in Mainz zog ich nach Hannover um, dort setzten wir ein Kulturzentrum durch, als Lokalredakteur in Burgdorf bei Hannover kandidierte ich bei den Kommunalwahlen für eine Wählerinitiative. Das beeindruckte sogar den CDU-Fraktionsvorsitzenden, der mir anbot: "Werd doch CDU-Mitglied. Dann bekommst du den Listenplatz, den du gern hättest."

So, Herr von Teichman, nun sind Sie dran! Nun mache ich aus diesen Anmerkungen eine Pressemitteilung für die "Wilhelmshavener Zeitung". Jede Wette: Auch die wird wieder nicht gedruckt!

www.szenewilhelmshaven.de


Über Heinz-Peter Tjaden